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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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grinsend.
    Jeremy schob sofort seinen Stuhl zurück, wobei er fast umkippte, und brummte: »Du lieber Himmel, ich hab’s schon beim erstenmal begriffen. Ich werde mindestens eine Woche lang blaue Flecken haben. Du brauchst es nicht noch einmal zu probieren.«
    Derek schüttelte den Kopf und murmelte: »Unverbesserlicher Spitzbube!«
    Jeremy hatte es gehört und grinste. »Na ja, natürlich.
    Sonst macht es doch keinen Spaß.«

24
    Kelsey konnte sich nicht erinnern, jemals so viel gelacht oder soviel Spaß gehabt zu haben wie an dem Abend mit Derek und seinen Freunden. Die drei hatten sich die ganze Zeit über geneckt und herumgealbert. Derek hatte
    Jeremy
    ganz
    passend
    einen
    unverbesserlichen
    Spitzbuben genannt, aber man merkte ihm auch an, wie gern er seinen Cousin mochte, und daß das umgekehrt auch der Fall war.
    Enge Familienbande waren gut. Sie empfand selbst so, sonst wäre sie ja nicht hier gelandet. Sie war für ihre Schwester Jean verantwortlich, die sie sehr liebte, und sie liebte auch ihre Tante Elizabeth. Onkel Elliott – nun ja, sie hatte die Achtung vor ihm verloren, aber ihr weiteres Urteil würde sie aufschieben, bis er bewies, daß er wieder Verantwortung tragen konnte. Und wenn das nicht der Fall wäre, obwohl sie sich geopfert hatte, würde sie handeln wie ihre Mutter und sich eine Pistole besorgen.
    Nach dem Dinner war es so fröhlich weitergegangen.
    Kelsey hatte unabsichtlich erwähnt, daß sie anschlie-
    ßend nach Vauxhall Gardens gehen wollten, und Jeremy und Percy hatten Stein und Bein geschworen, daß genau das auch ihre Absicht gewesen sei. Das war natürlich gelogen, aber Derek hatte es schließlich aufgegeben, sie loswerden zu wollen.
    Und die beiden hatten wahrscheinlich ihren Entschluß, sich ihnen anzuschließen, bereut, denn sie froren entsetzlich – obwohl es Spaß machte, ihnen zuzusehen, was sie alles anstellten, um sich warm zu halten. Derek hatte einen Mantel dabei, und Kelsey hatte ihren Samt-umhang, der sie, zusammen mit Dereks Arm um ihre Schultern, warm genug hielt. Jeremy und Percy jedoch waren nur angezogen, um aus der warmen Kutsche aus-und wieder einzusteigen, und nicht für einen Spazier-gang an einem späten Winterabend.
    Es war ein rundum schöner Tag gewesen – und er war noch nicht vorbei. Als Derek sie nach Hause gebracht hatte, küßte er sie sanft in der Halle, während sein Kutscher die Päckchen hineinbrachte, und hielt ihre Hand, als sie nach oben gingen. In ihrem Schlafzimmer fanden sie Käse, Obst und eine Flasche Wein vor, die Mrs.
    Whipple ihnen auf den Tisch neben dem Bett hingestellt hatte, bevor sie nach Hause gegangen war.
    »Äußerst umsichtig«, bemerkte Derek mit einem Blick auf den Tisch.
    »Ja, Mrs. Whipple ist in dieser Hinsicht sehr tüchtig«, stimmte Kelsey ihm zu. Alicia hatte auch ein Feuer im Kamin gemacht, so daß das Zimmer kuschelig warm war.
    »Also behältst du sie?«
    »O ja. Du hast ja eines ihrer Abendessen schon probiert. Und beim Frühstück ist sie genausogut, wie ich heute morgen feststellen konnte.«
    »Das werde ich morgen früh beurteilen können«, sagte er heiser und sah sie wieder an.
    Mit belegter Stimme fragte sie ihn: »Du bleibst also –
    die ganze Nacht?«
    »Oh – ja.«
    Er sagte das viel bedeutungsvoller als sie. Kelsey wurde nervös, wenn auch nicht ganz so nervös wie am Abend zuvor. Eigentlich freute sie sich sogar darauf, wieder mit Derek zu schlafen und vielleicht das Vergnügen zu empfinden, das er ihr versprochen hatte.
    Seit er im Gardens den Arm um sie gelegt hatte, hatte sie innerlich ein Prickeln verspürt. Was hatte May noch darüber gesagt? Daß sie genau wisse, wenn sie einen Mann begehren würde, und daß sie ihrem Glücksstern danken könne, wenn dieser Mann sie dann auch behalten wollte. Begehrte sie ihn also, wenn sie weiche Knie bekam, weil Derek sie auf eine bestimmte Art ansah und so sinnlich lächelte? Oder wenn ihr Puls raste, nur weil er sie berührte?
    Ihr Herz schlug voller Vorfreude rascher, aber er näherte sich ihr noch nicht, sondern öffnete die Wein-flasche und goß in jedes Glas ein wenig ein. Dann nahm er die Trauben und biß eine ab. Während er sie langsam kaute, sah er sie wieder an.
    Ihr wurde über und über warm. Er empfand es wohl genauso, denn er schlüpfte aus seinem Mantel und sagte: »Komm, ich will dir deinen Umhang ausziehen.«
    Zögernd trat sie auf ihn zu. Seine Finger an ihrem Hals waren warm, als er die Silberschnüre ihres Umhangs lö-
    ste und ihn

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