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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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ich beklage mich ja auch gar nicht«, erwiderte Reggie. »Es war wirklich die einzige Methode, ihn zu bekommen. Und er jammert auch nicht mehr als James, daß er zum Altar geschleift worden ist.«
    »Oh,
    James
    hat
    sich
    durchaus
    beklagt.«
    Georgina
    lachte. »James wäre nicht James, wenn er nicht bei jedem Thema anderer Meinung wäre.«
    »Nun, ich bin noch gar nicht auf der Suche nach einem Ehemann«, warf Kelsey ein und hoffte, daß das Thema damit abgeschlossen wäre. »Ich bin nur wegen einer neuen Garderobe nach London gekommen, wie Percy Ihnen ja erzählt hat, nicht um zu heiraten«, fügte sie hinzu. Sie haßte es, immer weiter lügen zu müssen, aber es blieb ihr nichts anderes übrig. »In ein paar Tagen fahre ich sowieso wieder nach Hause.«
    »Ja, das ist richtig schade«, erwiderte Reggie. »Ich werde mit Percy reden müssen, damit er Ihren Aufent-halt hier verlängert. Sie sind ja noch nicht einmal auf einem Ball gewesen. Wissen Sie was? Ich bleibe selbst länger hier und kann Sie dann begleiten. Wir werden soviel Spaß haben, Kelsey, also denken Sie bitte darüber nach.«
    Darüber nachdenken? Warum konnte die Lüge nur nicht die Wahrheit sein? Das war das einzige, woran Kelsey zur Zeit denken konnte. Reggies Vorschlag klang tatsächlich nach Spaß. Und Kelsey war noch nie auf einem offiziellen Ball gewesen. Sie hatte sich immer vorgestellt, wie sie eines Tages einen besuchen würde, aber jetzt . . jetzt mußte sie sich immer wieder vor Augen halten, wer sie war, und daß solche Dinge in den Bereich des Unmöglichen gehörten.

29
    Jason konnte sich nicht erinnern, jemals etwas so Schwieriges vor sich gehabt zu haben, wie seiner Familie zu sagen, daß er und Frances sich scheiden lassen würden. Die Tatsache, daß er selbst ganz bewußt einen Skandal heraufbeschwor, wo er ihnen so oft Vorträge darüber
    gehalten
    hatte,
    den
    Namen
    der
    Familie
    sauberzuhalten . . Nun ja, er war sicher, daß sie ihm das noch lange vorhalten würden, zumindest James und Tony.
    Zwar fand er es erstaunlich, aber die beiden schienen jetzt wirklich in ihren Ehen zur Ruhe gekommen zu sein und benahmen sich anständig. Andererseits waren sie beide Spitzbuben, und er hatte sie sein Mißfallen immer deutlich spüren lassen. Deshalb zweifelte er keinen Augenblick daran, daß sie sich darüber freuen würden, wenn sich das Blatt einmal wendete.
    Er hatte nicht die ganze Familie zu dem Treffen eingeladen, sondern lediglich seine Brüder um ihre Anwesenheit gebeten – und Derek. Ihren Frauen und Kindern konnten sie es dann ja selbst erzählen. Edward würde es wahrscheinlich verstehen. James und Tony würden wahrscheinlich äußerst erheitert sein. Ernsthafte Sorgen machte er sich jedoch darüber, wie Derek die Nachricht aufnehmen würde. Frances war schließlich die einzige Mutter, die Derek jemals gekannt hatte.
    Er hätte es Derek zuerst erzählen sollen, und vor allem unter vier Augen. Es war feige von ihm, statt dessen diesen Weg zu wählen. Aber er hoffte auf ein klein wenig Unterstützung, zumindest von Edward. Und er hoffte, daß Derek ihn in Anwesenheit der anderen nicht zu eingehend nach den Gründen fragen würde.
    Außer James waren alle da. Anthony hatte bereits zweimal wissen wollen, warum sie alle hierherzitiert worden waren, aber er hatte ihm keinen Hinweis gegeben, sondern lediglich erklärt, das würde er sagen, wenn die ganze Familie versammelt sei.
    Er stand wartend am Kamin. Edward und Anthony waren in einen freundschaftlichen Streit über irgendeine Bergwerksinvestition
    verwickelt.
    Natürlich
    würde
    Ed-
    ward recht behalten. Was Investitionen anging, war er ein Genie. Derek sah aus, als fühle er sich etwas unbehaglich, fast ein wenig schuldbewußt, aber der Junge war, soweit Jason wußte, in nichts Schlimmes verwickelt. Aber vielleicht sollte er vor seiner Abreise nach Haverston noch ein paar Freunde besuchen, um den neuesten Klatsch zu erfahren.
    Endlich tauchte James an der Schwelle zum Salon auf, in dem sie sich alle versammelt hatten. Anthony be-schwerte sich sofort: »Du kommst spät, Bruder.«
    »Ach ja?«
    »Er wollte uns nicht sagen, was hier los ist, bevor du auftauchst, und deshalb kommst du verdammt noch mal viel zu spät.«
    James schnaubte. »Paß auf, was du sagst, Junge. Ich bin nicht zu spät dran. Du bist offenbar viel zu früh gekommen.«
    »Überflüssig zu streiten, wo wir jetzt alle hier sind«, verwies Edward ihn friedlich.
    »Setz dich, James«, schlug Jason vor.
    James zog

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