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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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scheinst du zu glauben.«
    Er lachte. Wie charmant sie war. Sein Lachen blieb ihm in der Kehle stecken, als er die tiefe Stimme hörte, die hinter ihm ertönte.
    »Ich kann nicht behaupten, daß es mir leid tut, wenn ich störe, Montieth, denn das ist offenbar dringend nötig.«
    Nicholas richtete sich steif auf. Reggie sah über seine Schulter, und dort stand Onkel Tony mit einer Dame, die sich bei ihm eingehängt hatte. O nein! Nicht sie! Nicholas würde wütend sein, denn er würde mit Sicherheit glauben, Tony hätte Selena Eddington absichtlich hierhergebracht.
    » DU in den Vauxhall Gardens, Tony?« Sie bemühte sich, ihrer Stimme einen ungläubigen Klang zu geben. »Ich kann es kaum fassen.«
    »Verschone mich mit deinem Spott, Kätzchen. Über genau dieses Orchester habe ich begeisterte Schwärmereien gehört.«
    Sie hielt den Atem an, als Nicholas' Blick auf seine Mä-
    tresse fiel, die verwirrt und wütend wirkte. Fast hätte sie Reggie leid getan, aber dieses Mitgefühl konnte nicht die Oberhand gewinnen. Schließlich hatte Selena nicht gezo-gert, Reggies Namen dem übelsten Klatsch zum Fraß vorzuwerfen.
    »So trifft man sich also wieder, Lady Eddington«, sagte Reggie mit falscher Liebenswürdigkeit. »Nun kann ich mich endlich für die Kutsche bedanken, die Sie mir gelie-hen haben.«
    Anthony räusperte sich vernehmlich, und Nicholas lachte bitter. »Ich muß mich ebenfalls bei dir bedanken, Selena. Schließlich hätte ich meine zukünftige Frau gar nicht kennengelernt, wenn du nicht gewesen wärst.«
    Eine Woge von vielfältigen Emotionen glitt über Lady Eddingtons Gesicht - und nicht eines dieser Gefühle war wohlmeinend. Sie beschimpfte sich selbst als eine tau-sendfache Närrin. Als sie von den Ereignissen erfahren hatte, war sie sehr glücklich über Nicholas' Plan gewesen, sie zu entführen. Sofort hatte sie allen ihren Freundinnen erzählt, was für ein romantischer Liebhaber er doch war - und wie schlimm es für ihn gewesen sein mußte, die falsche Frau zu erwischen. Ihre Prahlereien bewirkten, daß sie sich diese Katastrophe selbst zuschreie-ben mußte.
    Anthony sagte entschieden: »Ihr kommt jetzt mit, ja?
    Vielleicht sollte ich selbst die. Anstandsdame spielen. Ich muß mich mit diesem unzuverlässigen Neffen unterhalten. Derek sollte wissen, daß er euch beide nicht allein lassen kann. Eine Verlobung ist noch lange kein Freibrief für schlechtes Benehmen. Merkt euch das.«
    Mit diesen Worten ging er und flüsterte Lady Eddington etwas ins Ohr, als er sie fortführte. Es war nur zu wahrscheinlich, daß er sie dazu bringen wollte, keine Szene zu machen. Nicholas' Mund war ein schmaler Strich, als er den beiden nachsah. »Hat den Onkel mir etwa nicht zugetraut, daß ich ihr selbst von meiner Verlobung erzähle? Ich hätte es getan, mit dem größten Vergnügen sogar. Wenn sie und ihre eingebildete Schwätzerei nicht gewesen wären...«
    »Dann würdest du mich ohnehin nicht heiraten«, beendete Reggie leise seinen Satz.
    Sein Zorn verflog. Sein Gesichtsausdruck wurde so unlesbar, daß es zum Verrücktwerden war. »Und du würdest meine Geliebte und nicht meine Frau. Eine weit bessere Übereinkunft.«
    »Für mich nicht.«
    »Willst du damit sagen, du würdest mir nicht erliegen, Liebling?«
    »Nein, ich bin mir nicht sicher, sogar überhaupt nicht sicher«, antwortete sie wahrheitsgemäß. Dieses Eingeständnis klang traurig, und er verspürte sofortige Reue.
    »Es tut mir leid, Liebling«, sagte er sanft. »Ich sollte dich nicht in die Enge treiben, sondern dir einfach nur sagen, daß ich dich nicht heiraten will.«
    Sie sah ihn mit festem Blick an. »Soll ich dir für deine Aufrichtigkeit dankbar sein?«
    »Verflucht noch mal! Faß es nicht als eine Beleidigung auf. Es hat nichts mit dir zu tun.«
    »Und wie es mit mir zu tun hat«, widersprach Reggie wütend. »Du hast deinen Namen mit meinem in Verbindung gebracht, ob du es nun vorhattest oder nicht. Du hast das getan, nicht ich. Außerdem hast du dich einverstanden erklärt, mich zu heiraten. Du hast dich dazu nötigen lassen, ja - aber wenn du nicht die Absicht hast, dich an diese Abmachung zu halten, dürftest du dich heute nicht mit mir in der Öffentlichkeit zeigen. Unser gemeinsames Erscheinen bindet mich noch mehr an dich. Ich fürchte, jetzt habe ich dich am Hals, ob es mir paßt oder nicht. Und allmählich paßt es mir überhaupt nicht mehr.«
    Ohne ihm eine Gelegenheit zu geben, ihre Worte voll zu erfassen, drehte sie sich um und

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