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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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Nicholas war. Da sie wußte, daß er sich nur widerstrebend bereit erklärt hatte, sie zu heiraten, hatte sie Erbitterung erwartet, vielleicht sogar Zorn. Warum war er so liebenswürdig? An dem Stück Land konnte es doch nicht liegen, oder etwa doch? Es war keineswegs schmeichelhaft für sie, daß dieser Grundbesitz erforderlich gewesen war, um ihn zu einem Ja zu bewegen. Tony behauptete, der Mann hätte sich kaufen lassen. Aber Tony hatte noch nicht gesehen, wie Nicholas Eden sie anschaute. Hatte er sich wirklich kaufen lassen? Und warum hatte er sich dieser Heirat so sehr entgegengestellt und dann doch nachgegeben?
    Er mußte sie begehren. Das Lodern in seinen Augen sagte ihr, daß er sie wirklich wollte. Es war wahrhaft an-stößig, wie er sie ansah, und das sogar vor ihrem Vetter und ihrer Kusine. Sie hatte Clares schockierten Gesichtsausdruck und Dereks Belustigung durchaus bemerkt.
    Aber Nicholas schien sich nicht im klaren darüber zu sein, was er tat. Oder tat er es vielleicht absichtlich, um sie in Verlegenheit zu bringen? War seine Liebenswürdigkeit gespielt? Seine Begierde jedenfalls nicht, dessen war sie sich ganz sicher.
    Sie ließen die Kutsche stehen und gingen einen von Blumen gesäumten Pfad entlang. Die Musik wurde immer lauter, als sie sich dem Orchester näherten. Nicholas sah Derek so lange an, bis der jüngere Mann endlich verstand und mit Clare vorauseilte, um bei den Verkäufern, die durch das Publikum liefen, Gebäck und Törtchen zu erstehen. Reggie lachte laut, als Derek seine protestierende Kusine hinter sich herzerrte.
    Im erstmöglichen Moment zog Nicholas sie von dem Weg und hinter einen breiten Baumstamm. Sie waren nicht allein. Die Menschenmenge vor ihnen konnte sie nicht sehen, aber vor den neugierigen Blicken derjenigen, die sich hinter ihnen auf dem Weg näherten, waren sie nicht geschützt. Doch sie fanden zumindest eine Gelegenheit für ein paar Worte unter vier Augen.
    Sie lehnte am Baum, und er stemmte seine Arme zu beiden Seiten ihrer Schultern gegen den Stamm. So hatte er ein Publikum, das festsaß und gezwungen war, ihm zuzu-hören. Sie blickte erwartungsvoll zu ihm auf, und er dachte: Hasse mich, Mädchen. Verachte mich. Aber heirate mich nicht. Er hatte sich alles zurechtgelegt, was er ihr sagen wollte, aber er verlor sich in ihren Augen.
    Ohne sich dessen auch nur bewußt zu sein, neigte er seinen Kopf herab und berührte mit seinem Mund ihre Lippen, spürte die Zartheit von Blütenblättern, die Süße, als ihre Lippen sich öffneten. Glut stieg in ihm auf, und er preßte sich an sie, preßte sie gegen den Baumstamm, und selbst das war noch nicht nah genug. Er mußte ihr noch näher kommen...
    »Bitte, Lord Montieth«, gelang es ihr zu keuchen. »Man kann uns hier beobachten.«
    Er lehnte sich gerade so weit zurück, daß er ihr Gesicht sehen konnte.
    »Sei nicht so förmlich, Liebling. Es steht dir doch wirklich zu, mich bei meinem Vornamen zu nennen, meinst du nicht?«
    Hörte sie Bitterkeit aus seiner Stimme heraus? »Du kannst doch nicht... Warum hast du dich einverstanden erklärt, mich zu heiraten?«
    »Warum wolltest du mich haben?« fauchte er.
    »Es schien die einzige Lösung zu sein.«
    »Du hättest es ganz unverfroren ausschlagen können.«
    »Warum hätte ich das tun sollen? Ich habe dich doch davor gewarnt, was passieren würde, wenn wir versehent-lich ins Gerede kommen.«
    »Das war im Spaß«, rief er ihr brüsk ins Gedächtnis zu-rück.
    »Ja, sicher - weil ich nie geglaubt hätte, daß man uns ertappen würde. Oh, aber ich will nicht streiten. Was geschehen ist, ist geschehen.«
    »Nein, eben nicht«, sagte er gepreßt. »Du kannst die Verlobung immer noch lösen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil du mich nicht heiraten willst, Regina«, entgegnete er mit einer sanften, fast drohenden Stimme. »Du willst es gar nicht.« Dann lächelte er zärtlich, und seine Blicke liebkosten ihr Gesicht. »Du willst statt dessen meine Geliebte werden, denn ich werde dich lieben, bis es dich um den Verstand bringt.«
    »Eine Zeitlang?« fragte sie abrupt.
    »Ja.«
    »Und dann gehen wir wieder getrennte Wege?«
    »Ja.«
    »Das reicht mir nicht.«
    »Ich werde dich besitzen«, warnte er sie.
    »Ja, nachdem wir verheiratet sind.«
    »Wir werden nicht heiraten, mein Liebling. Du wirst schon lange vor dem Hochzeitstag wieder zur Vernunft kommen. Aber ich werde dich trotzdem besitzen. Du weißt doch - es ist unvermeidlich, daß wir beide zusam-menkommen, oder?«
    »Das

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