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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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unbe-merkt in der Tür stehen. Panik erfaßte ihn, als er diese große Familie sah. Erwartete man von ihm, daß er in diese riesige Horde einheiratete? Gott möge ihm beistehen.
    Reggie näherte sich ihm als erste, und er lächelte auf sie herunter, fest entschlossen, seine Gefühle diesmal unter Kontrolle zu behalten. In ihrem cremefarbenen Tages-kleid, das ihren schimmernden Teint hervorhob, sah sie umwerfend aus. Der Schnitt war ungewöhnlich, denn während die meisten Frauen in ganz London es genossen, ihren Busen so weit wie möglich zu entblößen, hatte sie sich entschlossen, ihren Ausschnitt mit einem Einsatz aus Gaze zu bedecken, die bis zu ihrem Hals reichte und dort von breiter Spitze abgeschlossen wurde. Es belustigte ihn.
    Vielleicht hatte er dort seine Spuren hinterlassen, die sie hiermit geschickt verbarg.
    »Nicholas?« begann sie, weil sie nicht wußte, was er dachte.
    »Du hast dich also entschlossen, die Förmlichkeiten ab-zulegen? Ich hatte schon gefürchtet, du würdest heute gar nicht mit mir reden.«
    »Müssen wir uns denn schon wieder streiten?« Sie wirkte am Boden zerstört.
    »Ganz bestimmt nicht, Liebling.«
    Sie errötete bezaubernd. Weshalb bestand er darauf, sie so zu nennen? Es ziemte sich nicht, und das wußte er.
    Der Marquis begrüßte ihn freundlich, ohne auf die wü-
    ste Eskapade anzuspielen, die zu der Verlobung geführt hatte. Die Fahrt zu dem Landhaus der Hamiltons einige Meilen außerhalb von London verlief reibungslos, und die junge Amy füllte jede Gesprächslücke mit aufgeregtem Plappern, denn es wurde ihr nicht oft erlaubt, Abendgesellschaften aufzusuchen.
    Dann stand es ihnen bevor, die Reaktionen auf die Verlobung im Haus der Hamiltons abzuwarten. Denn Nicholas' Verlobung mit Regina war das vorherrschende Thema und hatte schon jetzt die Gerüchte über ihre unziemliche erste Zusammenkunft abgelöst. Das hatte Nicholas am Vorabend auf einer Abendgesellschaft festgestellt.
    Die Soiree der Hamiltons war kein grandioses gesellschaftliches Ereignis. Nur etwa hundert Menschen waren in dem großen Landhaus versammelt, und das hieß, daß man jede Menge Platz und Bewegungsfreiheit hatte. Die Gäste kosteten die Speisen, die auf langen Tischen angerichtet waren, tanzten in einem Salon, der zu diesem Zweck ganz ausgeräumt worden war, oder sie standen und saßen in kleinen Grüppchen zusammen und plauder-ten. Einige besonders spießige Leute reagierten auf den Anblick von Nicholas und Regina, die gemeinsam auftra-ten, mit bösen Blicken, aber die meisten stellten kühne Vermutungen darüber an, wie ihre erste unorthodoxe Begegnung wohl verlaufen sein mochte.
    Es war schon immer so vereinbart gewesen, daß die beiden heiraten sollten, wurde gemunkelt. Er hatte sich lediglich mit Selena amüsiert, während er Reginas Rückkehr nach London erwartet hatte. Sie hatten sich nämlich auf dem Festland kennengelernt, so war das. »Nein, nein, meine Lieben, sie haben sich in Haverston getroffen.
    Montieth und der Sohn des Marquis' waren jahrelang dicke Freunde, wußten Sie das denn noch nicht?«
    »Hast du gehört, was man über uns sagt, Liebling?«
    fragte Nicholas, als er den ersten Walzer mit ihr tanzte.
    »Es heißt, wir seien schon verlobt, seit du noch in den Windeln gesteckt hast.«
    Reggie hatte einige der abwegigeren Spekulationen, die angestellt wurden, von ihren Kusinen gehört. »Sag das nicht«, kicherte sie. »Meine anderen Verehrer sind am Boden zerstört, wenn sie erfahren, daß sie nie wirklich Chancen hatten.«
    »Deine anderen Verehrer?«
    »Die Heerscharen, die um meine Hand anhalten wollen.« Ein paar Glas Champagner hatte den Kobold in ihr geweckt.
    »Ich hoffe doch sehr, daß du übertreibst, Regina.«
    »Ich wünschte, es wäre so«, seufzte sie in ihrer Unschuld, ohne seinen Stimmungsumschwung wahrzunehmen. »Es war äußerst ermüdend, immer wieder zu versuchen, eine Wahl unter so vielen zu treffen. Ich war schon fast soweit, aufzugeben...Und dann bist du aufgetaucht.«
    »Was für ein Glück ich doch habe!« Nicholas war wü-
    tend. Er ahnte nicht, daß er eifersüchtig war. Ohne ein weiteres Wort bugsierte er sie an eine Wand des Raumes, und dort ließ er sie abrupt bei Marshall und Amy stehen, verbeugte sich kurz und ging. Sowie er ihr den Rücken zugewandt hatte, machte er sich auf den Weg in das Kartenzimmer, denn dort würde er mit Sicherheit ein stärkeres Getränk als Champagner finden.
    Reggie runzelte die Stirn und war zutiefst bestürzt.
    Erst neckte

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