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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 06. Stuermische Begegnung
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Oberhand gewonnen. Daraufhin stieß James unwillkürlich einen gotteslästerlichen Fluch aus, den glücklicherweise keines der Kinder zu hören bekam, der aber unglücklicherweise Georgina nicht dazu bewegen konnte, wieder mit ihm zu sprechen.

Kapitel Acht
    A m späten Nachmittag traf Edward, der Zweitälteste der vier Malory-Brüder, mit dem Rest seiner Familie ein. Sofort stürzte sich Reggie auf ihn, um ihm das Neueste über das geheimnisvolle Grab zu berichten, das sie auf dem Besitz von Haverston entdeckt hatten, und daß Amy das sichere Gefühl habe, ›Das Geschenkt‹
    sei nicht nur ein Geschenk. Sie glaube, daß es mehr sei und auf irgendeine Art mit dem Geheimnis zusam-menhinge, das Anna Malory umgab.
    Und dieses Gefühl wollte nicht verschwinden, nachdem es sich einmal eingenistet hatte. Es war so stark, daß sie den Entschluß packte, das Geschenk noch in dieser Nacht auszupacken. Sie wußte nur noch nicht recht, ob sie damit warten sollte, bis Warren eingeschlafen war, ober ob sie ihn einweihen würde. Da er aber keine Anzeichen von Müdigkeit zeigte, auch nicht, nachdem sie sich heftig geliebt hatten, löste sich das Problem von selbst.
    Er hielt sie noch in den Armen und streichelte sie zärtlich, als sie ihm ins Ohr flüsterte: »Ich werde heute nacht hinuntergehen und das Geschenk auspacken.«
    »Das wirst du natürlich nicht tun«, antwortete er freundlich. »Genieße die Vorfreude und warte, wie wir alle auch, auf Weihnachten, wenn es ausgepackt wird.«
    »Wenn ich das nur könnte, Warren, wirklich, ich wünschte, ich könnte es. Aber ich weiß, es wird mich verrückt machen, vor allem, nachdem ich mit Jeremy gewettet habe, daß wir noch vor Jahresende die Wahrheit über unsere Urgroßmutter herausfinden werden«
    »Nachdem Jason es ausdrücklich verboten hat?«
    »Er hat es nicht wortwörtlich verboten, außerdem ist es zu spät, um es rückgängig zu machen.«
    Er setzte sich auf, um sie anzusehen. »Und was hat das mit dem Geschenk zu tun?«
    »Das ist es ja. Ich habe das sonderbare Gefühl, daß der Inhalt dieser Schachtel die Antwort ist. Meine Gefühle täuschen mich selten, Warren. Und da ich das weiß, kann ich doch unmöglich bis Weihnachten warten, um zu erfahren, was in dem Päckchen ist.«
    Er schüttelte den Kopf über sie und antwortete ihr mit derartiger Mißbilligung, daß sie wieder den alten Warren vor sich sah, der weder lachte noch lächelte. »Ein solches Benehmen würde ich von den Kindern erwarten, aber nicht von ihrer Mutter.«
    »Papperlapapp«, sagte sie und war nicht im geringsten gekränkt. »Bist du nicht wenigstens ein bißchen neugierig?«
    »Selbstverständlich, aber ich kann warten, bis ...«
    »Aber ich kann nicht warten«, entgegnete sie heftig.
    »Komm mit mir hinunter, Warren. Ich werde auch ganz vorsichtig sein. Und wenn es nichts anderes ist als ein einfaches Geschenk, dann werde ich die Schachtel wieder so wie zuvor verpacken, damit keiner bemerkt, daß sich jemand daran zu schaffen gemacht hat.«
    »Ist das wirklich dein Ernst?« fragte er. »Willst du mitten in der Nacht verstohlen wie ein Schulmädchen die Treppe hinunterschleichen ...?«
    »Nein, nein. Wir beide werden uns wie zwei vollkommen vernünftige Erwachsene bemühen, ein Geheimnis zu lüften, das viel zu lange im dunkeln lag.«
    Bei diesem Argument schmunzelte er. An die seltsa-men Schlußfolgerungen seiner Frau war er gewohnt und auch daran, daß sie seine Meinung stets überging.
    Aber das war Amys Zauber. Sie war so ganz anders als alle Frauen, die er kannte.
    Lächelnd gab er nach. »Also schön, dann hol die Morgenmäntel und irgendwelche Schuhe. Im Salon ist das Feuer bestimmt heruntergebrannt, und es wird ein bißchen kühl sein.«
    Kurz daraufstanden sie vor dem Geschenk. Warren war nur neugierig, während es Amy schwerfiel, ihre Aufregung bei dem Gedanken zu unterdrücken, was in der hübschen Verpackung aus rotem Stoff stecken mochte.
    Im Salon war es durchaus nicht kühl, da der letzte, der ihn verlassen hatte, vorsorglich die Türen geschlossen hatte, um die vom Abend verbliebene Wärme nicht hinauszulassen, und Warren hatte sie wieder hinter sich zugemacht, bevor er ein paar Lampen anzündete.
    Aber die Türen öffneten sich wieder, und Amy er-schrak heftig, da sie gerade nach dem Geschenk greifen wollte. Beim Betreten des Zimmers sagte Jeremy:
    »Aha! Auf frischer Tat ertappt ... aber Amy!«
    Amy war sichtlich verlegen, obwohl Jeremy nicht nur ihr Cousin, sondern auch noch einer

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