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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 06. Stuermische Begegnung
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sich. Wenn du es noch nicht bemerkt hast, bei ihr klappt es jedes Mal. Ich müßte sie unbedingt zu den Pferderennen mitnehmen. Sie würde die Sieger herauspicken und den guten Percy übertreffen, der einen ausgezeichneten Riecher hat.«
    Percy war ein alter Freund der Familie, zumindest der jüngeren Familienmitglieder. Er war eng mit Nicholas, Derek und später auch mit Jeremy befreundet, nachdem Derek den neugewonnenen Cousin unter die Fittiche genommen hatte.
    »Wenn du nicht auf der Stelle sagst, was in dem Brief steht, dann trete ich dir in den Hintern«, kündete Reggie ungeduldig an.
    Reggie und Derek waren eher wie Bruder und Schwester als Cousin und Cousine, da sie nach dem Tode von Reggies Mutter gemeinsam aufgewachsen waren. Er wußte, daß sie es ernst meinte, und antwortete sofort. »Es ist ein Tagebuch, das sie gemeinsam geschrieben haben. Geschichte, sozusagen. Donnerwetter, wirklich lobenswert von den beiden, wenn man bedenkt, daß keiner mehr am Leben ist, der sie gekannt hat – tatsächlich gekannt hat.«
    Er reichte das Pergament an Reggie weiter, die es laut den anderen verlas.
    An unsere Kinder und deren Kinder, und so weiter ...
    Die Aufzeichnungen, die wir Euch hinterlassen, mögen eine Überraschung sein – oder auch nicht. Wir haben mit niemandem darüber gesprochen, auch nicht mit unserem Sohn.
    Ihr sollt wissen, daß es keine einfache Aufgabe war, meinen Mann dazu zu bewegen, diesen Bericht mit seinen eigenen Gedanken zu ergänzen, da er der Meinung war, er könne sich mit dem geschriebenen Wort nicht sehr gut ausdrücken. Schließlich mußte ich ihm versprechen, seinen Teil nicht zu lesen, damit er frei wäre, Gefühle und Ansichten hinzuzufügen, denen ich vielleicht nicht zustimmte oder mit denen ich ihn hänseln würde. Er versprach mir das gleiche; nachdem wir diesen Bericht vollendet hatten, verschlossen wir ihn sorgfältig und warfen den Schlüssel weg.
    Wir überlassen den Bericht also Euch, damit Ihr ihn in Muße lest und ihn mit Eurer Phantasie zum Leben erweckt. Wenn Ihr ihn lest, werden wir wahrscheinlich nicht mehr bei Euch sein, um Fragen über unsere Motive zu beantworten und das nicht sehr ehrenhafte Vorgehen gegenüber Menschen, die uns Schaden zufügen wollten zu erklären. Und nun gebe ich Euch eine aufrichtig gemeinte Warnung: Wenn man Euch glauben machte, daß wir ohne Fehl und Tadel waren, dann lest nicht weiter. Auch wir sind nur Menschen, mit allen Fehlern, Leidenschaften und Schwächen, die wir nun einmal alle haben. Verurteilt uns nicht, lernt aber vielleicht aus unseren Fehlern.
    Anastasia Malory
    Amy strahlte, als sie das Tagebuch an ihre Brust drück-te. Sie hatte recht gehabt! Sie wollte sofort damit beginnen, dieses Überraschungsgeschenk ihrer Urgroßeltern vorzulesen, aber die anderen debattierten noch über den Brief ...
    »Anastasia?« sagte Anthony. »Ich habe noch nie gehört, daß jemand meine Großmutter so genannt hatte.«
    »Eigentlich ist das kein englischer Name, Anna hingegen schon«, bemerkte James. »Offensichtlich ein Versuch, die Wahrheit zu verschleiern, wenn ihr mich fragt.«
    »Aber was für eine Wahrheit?« wollte Derek wissen.
    »Anastasia könnte auch ein spanischer Name sein.«
    »Oder auch nicht«, warf Travis ein.
    Marshall meinte: »Darüber brauchen wir uns jetzt nicht den Kopf zu zerbrechen, wenn wir die Wahrheit gleich erfahren werden. Also, wer fängt als erster zu lesen an?«
    »Amy, natürlich«, schlug Derek vor. »Das Buch ist vor ihrer Wette mit Jeremy aufgetaucht, aber meiner Meinung nach besteht hier tatsächlich ein Zusammenhang, obwohl ich zu gern wüßte, wer es gefunden und als Weihnachtsgeschenk verpackte, jedoch nicht meinem Vater aushändigte.«
    »Wahrscheinlich befindet es sich schon jahrelang in diesem Haus, ohne daß es einer bemerkt hat«, vermutete Reggie.
    »Das kaufe ich dir ab«, erklärte Derek. »Dieses Haus ist verdammt groß. Es gibt Ecken, die nicht einmal ich gesehen habe, und ich bin hier aufgewachsen.«
    »Eine ganze Schar von uns wurde hier geboren und großgezogen, mein lieber Junge«, betonte Anthony.
    »Aber du hast recht. Wenn man jung ist, entgeht einem so manche Kleinigkeit. Ich würde sagen, es hängt davon ab, wofür man sich interessiert.«
    Amy konnte die Spannung nicht länger ertragen. »Ich erkläre mich bereit, das Tagebuch laut vorzulesen, wenn ihr hierbleiben und zuhören möchtet.«
    »Ich bin für ein oder zwei Kapitel«, sagte Marshall, der sich bereits einen bequemen Sessel

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