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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 06. Stuermische Begegnung
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man dazu sagen?‹ zum Ausdruck. Dann wandte er sich an Amy. »Mein Herz, kann ich dir helfen?« Er zeigte auf Warren, der mit dem Kopf an ihrer Schulter fest eingeschlafen war.
    Sie lächelte ihren Mann liebevoll an. »Nein. Er würde sonst aufwachen.«
    Sie hob die Schulter, um es vorzuführen. Warren setzte sich sofort auf, blinzelte einmal und sagte dann:
    »Fertig zum Schlafengehen, Liebling?«
    »Ja, mein Herz«, antwortete sie und übergab das Tagebuch in Jasons Obhut. »Morgen erzähle ich dir, wie die Geschichte ausging.«
    Er gähnte, erhob sich und zog sie an seine Seite. »Bevor wir oben sind, werde ich dir sagen, ob ich bis morgen warten kann oder nicht, wie sie mit den neugieri-gen Städtern fertig geworden sind.«
    Sie seufzte, lachte dann aber und legte den Arm um seine Hüfte. »Genauso, wie du es wahrscheinlich auch gemacht hättest. Sie haben ihnen gesagt, sie sollen sich um ihren eigenen Dreck kümmern.«
    »Ausgezeichnet, auf amerikanische Art«, erwiderte er, als beide Arm in Arm zur Tür hinausgingen.
    Das Paar ließ mehr als nur einen unmutig aufstöhnen-den Engländer zurück.

Kapitel Achtundzwanzig
    W ie jede Nacht blieb James auch dieses Mal an der Schlafzimmertür seiner Frau stehen. Es konnte ja sein, daß sie ihm öffnete. Heute abend jedoch war er dermaßen aufgebracht, daß er sich nicht einmal die Mühe machte, es zu versuchen. Sie war von Unvernunft geschlagen, ja, sie war vollkommen unzugänglich geworden und nicht bereit, auch nur ein Wort über die Ur-sache ihres stummen Grolls zu verlieren. Er war mit seinem Latein am Ende. Da er nicht wußte, was er falsch gemacht hatte, konnte er die Sache auch nicht ins reine bringen.
    Nur ein Wunder würde ihn aus dieser aussichtslosen Lage retten. Ihm fiel das Gespräch mit Jason ein, das sie an dem Abend geführt hatten, als die Kinder in den Salon gestürmt waren und das Geschenk auspacken wollten. Anthony hatte ihn in Jasons Arbeitszimmer entdeckt, als sich beide vor Selbstmitleid triefend bereits einige Brandys genehmigt hatten.
    »Du hast doch hoffentlich noch genügend Vorrat? Ich könnte eine Flasche allein austrinken«, verkündete er seinem Bruder, als er das Zimmer betrat.
    Jason nickte. »Hol dir ein Glas von der Anrichte und fang erst einmal damit an.«
    James tat wie ihm geheißen, nahm Jason gegenüber Platz und wartete darauf, daß er ihm aus der fast leeren Karaffe einschenkte, wobei er treffend bemerkte: »Ich habe guten Grund zum Trinken, aber ihr beide?«
    Jason tat, als habe er die Frage überhört, und erkundigte sich statt dessen: »James, bitte, versteh mich nicht falsch, aber was ist eigentlich mit dir los? Früher hattest du doch ein gewisses Fingerspitzengefühl im Umgang mit Frauen. Was ist daraus geworden? Du konntest sie um den Finger wickeln. Dagegen waren wir Waisenknaben.«
    James lehnte sich bedächtig in seinen Sessel zurück und nahm einen großen Schluck Brandy, bevor er antwortete: »Es ist sehr einfach, mit einer Frau zurechtzukommen, solange man nicht mit ihr verheiratet ist und sie wahnsinnig liebt. Ich habe alles versucht, um aus George wenigstens ansatzweise herauszubekommen, was sie bewegt, aber George ist eben George. Störrisch wie ein Esel, wird sie erst sprechen, wenn ihr der Sinn danach steht. Jedenfalls hat es nichts mit Tony oder Jack zu tun, dessen bin ich mir sicher. Sie hat die Mädchen nur als Vorwand benutzt, um ihren Zorn an mir auszulassen. Der Grund für ihre Verstimmung bin ich. Da ich aber nichts Außergewöhnliches getan habe, das ihren Groll erregen könnte, bin ich mir keiner Schuld bewußt und tappe im dunkeln.«
    »Mir kommt es beinahe so vor, als wisse sie nicht, wie sie dir ihr Problem begreiflich machen könnte. Möglicherweise ist sie mit sich selbst unzufrieden und kann es dir gegenüber nicht zum Ausdruck bringen«, warf Jason ein.
    »George und etwas nicht zum Ausdruck bringen können? Daß ich nicht lache!« James schüttelte entrüstet den Kopf.
    »Ich weiß, das ist nicht ihre Art«, stimmte Jason ihm zu. »Aber das hier sieht mir nicht nach einem Alltags-problem aus, sonst wäre es doch schon längst auf dem Tisch.«
    »Vermutlich hast du recht«, gab James nachdenklich zu. »Verdammt noch mal! Ich habe es satt, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Immer, wenn ich glaubte, einen Ansatzpunkt gefunden zu haben, stellte sich heraus, daß ich auf der falschen Fährte war.«
    Jason starrte auf das Glas, das er in der Hand hielt.
    »Kann man eine Frau verstehen, wenn sie

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