Malory
bekannt war; sie muss wohl von Kindesbeinen an geschwindelt haben.«
»Ich kann gar nicht glauben, dass es so gut gelaufen ist.« Jeremy strahlte vor Erleichterung.
»Es hätte auch leicht schief gehen können«, musste James zugeben. »Ich glaube, dein Freund Andy hat den Ausschlag gegeben.«
»Wie das?«
»Wenn er Emilys Vater nicht von Anfang an gesagt hätte, dass er die Kleine immer noch heiraten will, hätten wir Bascomb womöglich nicht so leicht dazu gebracht, an ihr zu zweifeln. Und wenn ihr Vater auf ihrer Seite gestanden hätte, wäre sie vielleicht nicht so außer sich geraten und hätte sich nicht verplappert.«
»Obwohl drei gegen eine standen?«
»Zu dem Zeitpunkt hätten zehn gegen eine stehen können. Sobald Emily das Wort ›Verschwörung‹ auf den Tisch knallte, hätte das Ganze leicht kippen können.
Aber dann habe ich sie darauf hingewiesen, wie es bei drei zu eins um ihre Gewinnchancen bestellt war. An diesem Punkt ist ihr die Sache aus den Händen geglit-ten, sodass es doch noch klappte. Und wir wissen, wem du dafür danken kannst.«
Danny errötete, als sich alle drei Augenpaare auf sie richteten. Sie war überglücklich, dass ihr Plan funktioniert hatte und Jeremy keine Frau heiraten musste, die er gar nicht wollte. Nein, eigentlich war sie überglücklich, weil er dadurch weiterhin Junggeselle blieb und sie ihn noch ein wenig länger genießen durfte. Aber sie konnte es nicht ausstehen, im Mittelpunkt zu stehen, so wie jetzt; es war ihr fürchterlich peinlich.
»War doch nich’ der Rede wert«, murmelte sie.
»Nicht «, flüsterte Jeremy neben ihr.
Danny trat ihm auf den Fuß. »Von mir aus.«
Zu seinem Vater sagte Jeremy: »Wahrhaftig, und zum Zeichen meiner Anerkennung werde ich ihr ein Kätzchen kaufen.«
»Nennst du das eine angemessene Belohnung?«, höhnte Anthony und wandte sich seinem Bruder zu, um zu ergänzen: »Was hast du dem Jungen bloß beigebracht?«
»Hm . . . « Jeremy runzelte nachdenklich die Stirn und überlegte es sich anders. »Katzen mögen keine Ratten, oder? Ich glaube, ich kaufe lieber einen Welpen.«
Diesmal trat Danny ihm um einiges fester auf den Fuß.
»Wage es nur nicht, ihnen von Twitch zu erzählen«, zischte sie ihm zu.
Doch schon wollte sein Vater wissen: »Was zum Teufel haben Ratten damit zu tun? Im Übrigen hat mein Bruder ausnahmsweise einmal Recht. Ein hübsches Schmuckstück wäre ein passenderes Zeichen der Anerkennung, findest du nicht? Bei mir hat das immer funktioniert.«
»Habe ich richtig gehört?«, hakte Anthony sofort nach. »Du hast gesagt, ich habe Recht?«
»Krieg dich wieder ein«, murmelte James.
Nachdem Jeremy ein Stück von Danny abgerückt war, um seine Füße zu schonen, erklärte er: »Schmuck würde sie mir an den Kopf werfen. Das Mädchen nimmt partout keine Geschenke an.«
»Ach, so ist das also?« James starrte Danny an. Dann fragte er Jeremy: »Daher trägt sie auch immer noch eine Schürze, ja?«
Das war Danny so peinlich, dass sie nun den Spieß umdrehte und hitzig entgegnete: »Das kann ich immer noch selbst entscheiden. Versuchen Sie nicht, mir den Titel Mätresse anzuhängen. Ich bin keine und werde auch nie eine sein. Ich zahle auf meine Weise und suche mir auch mein Vergnügen, wie ich will.«
»Hört, hört!«, johlte Anthony. »Himmel, ich wünschte, mehr Frauen würden so denken. Das tun sie nämlich normalerweise nicht. Wenn ich es mir recht überlege, denkt so nur ein Mann.«
Wieder wurde Danny über und über rot. Unwillig warf sie die Hände in die Luft und stolzierte zur Tür hinaus.
»Verdammte Lackaffen«, schimpfte sie noch.
»Ach du meine Güte, ich wollte die Kleine nicht beleidigen«, sagte Anthony.
»Das hast du auch nicht«, erwiderte Jeremy. »Sie wird nur nicht gern daran erinnert, dass sie die letzten fünfzehn Jahre wie ein Junge gelebt und gedacht hat.«
»Ach, dann hat James mir ausnahmsweise einmal keinen Bären aufgebunden?«, fragte Anthony neugierig.
»Sie hat sich wirklich die meiste Zeit ihres Lebens als Junge ausgegeben?«
»Freiwillig. Ich schätze, das hat sie vor dem Freuden-haus bewahrt.«
»Ah, daher also.« Anthony nickte. »Kluges Mädchen.
Aber es muss verdammt schwierig mit ihr sein, wenn sie genauso denkt wie du.«
Jeremy musste lachen. »Und das ist noch nicht einmal die Hälfte, Onkel Tony.«
Kapitel 39
a es seiner Gesundheit nicht immer zuträglich war, D Danny zu necken, beschloss Jeremy, bis zum Nachmittag zu warten, bevor er sich ihr wieder
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