Malory
seinen Füßen zusammengesunken.
Sein Mund glitt über ihre Wange zu ihrem Ohr, das er ebenfalls mit der Zunge erkundete, bevor er sagte: »Ich möchte dich im Bett mit Käse füttern. Deine Maus darf gern dabei sein. Ich möchte Champagner über deine nackten Brüste gießen und sie ablecken, bis einer von uns beiden betrunken ist. Ich möchte dich in feinste Seide hüllen und mit hübschem Flitter behängen. Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen, Danny.« Als er sich zurücklehnte, lag in seinen Augen wieder jenes be-sitzergreifende Funkeln. »Sei meine Mätresse. Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen.«
Danny war noch nicht wieder in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, und wollte daher auf ein so wichtiges Anliegen nicht antworten. Wegschicken mochte sie Jeremy allerdings auch nicht, obwohl jedermann wusste, dass er ihr hierher gefolgt war. Dazu stand sie selbst zu sehr in Flammen . . .
»Vielleicht möchtest du mal die Tür schließen«, schlug sie mit rauer Stimme vor.
Gerade als Jeremy sich umwandte, um ihrer Bitte Folge zu leisten, tauchte Artie in der Tür auf. »Ihr Vater ist da, und Ihr Onkel. Weiß nicht, ob sie gute Nachrich-ten für Sie bringen. Sie gehen einander wie gewöhnlich an die Gurgel, daher war es schwer zu erkennen, ob sie erfreuliche Neuigkeiten haben oder nicht.«
Jeremy seufzte, nicht über Arties Bemerkung, sondern weil er die Tür nicht rechtzeitig vor unliebsamen Besu-chern geschlossen hatte. Dannys Seufzer war sogar noch lauter. Sie sehnte sich danach, sich zu setzen, und danach, ein kühles Bad zu nehmen.
Auf diesen Gedanken kam Jeremy gar nicht, als er sagte: »Komm mit, Danny. Du kannst ebenso gut aus erster Hand erfahren, wie dein Plan funktioniert hat.«
Kapitel 38
as hätte es denn genützt, wenn du dabei gewesen W wärst?«, fragte James gerade seinen Bruder, als Jeremy und Danny den Salon betraten. »Du bist verheiratet, oder hat deine Frau dich schon so lange in die Hundehütte verbannt, dass du das vergessen hast?«
»Ich hause nicht in einer Hundehütte«, erwiderte Anthony. »Und ich würde nie vergessen, dass ich mit der schönsten Frau unter der Sonne verheiratet bin.«
»Einspruch, alter Knabe«, versetzte James. »George ist viel hübscher.«
»George ist Amerikanerin«, entgegnete Anthony, als zählten diese nicht.
James seufzte. »Manchmal muss man auch vergeben können, weißt du.«
»Übrigens«, versuchte Anthony auf das Thema zu-rückzukommen, über das sie sich gezankt hatten, »du hast mal wieder die Pointe vergessen, wie immer. Ich glaube, das machst du extra.«
»Ich? Ich soll dich absichtlich ärgern? Wie kommst du denn darauf?«
Anthony johlte verächtlich auf. »Wie gesagt, ich habe nicht gemeint, dass ich bei der Vorstellung hätte anwesend sein sollen. Das hätte überhaupt nichts genützt, wie du j a bereits so treffend bemerkt hast. Worauf ich hinauswollte, war, dass ihr mich vor der Vorstellung hättet fragen müssen.«
»Warum?«
»Weil Jeremy mein Neffe ist. Weil jeder weiß, dass ich zuweilen geniale Einfälle habe und daher einen guten Beitrag zur Aufklärung der Angelegenheit hätte leisten können.«
James verdrehte die Augen. »Wenn wir keine Ahnung gehabt hätten, wie wir vorgehen sollten, hätten wir dich wahrscheinlich um Rat gefragt – irgendwann. Aber wir hatten einen ausgezeichneten Plan; also war es nicht nö-
tig, weitere Vorschläge zu sammeln. Außerdem: du und genial? Das soll wohl ein Witz sein!«, setzte er noch einen drauf.
Jeremy beschloss, dass dies eine gute Gelegenheit war, ihre typische Kabbelei zu unterbrechen: »Ausgezeichnet, das bedeutet hoffentlich erfol gre ich?«
James warf seinem Sohn einen Blick zu und lächelte sogar. »In der Tat, mein Junge. Es hat hervorragend ge-klappt.«
»Obwohl ich nicht gefragt worden bin«, brummelte Anthony.
»Emily hat also zugegeben, dass sie die ganze Zeit gelogen hat?«, fragte Jeremy seinen Vater.
»Noch besser – sie hat gestanden, dass sie noch Jungfrau ist. Das war eigentlich nur ein Versprecher, aber genau daraufhatten wir ja gehofft. Es war allerdings knapp, denn sie hat uns vorgeworfen, zu deinen Gunsten eine Verschwörung ausgeheckt zu haben. Sie wusste genau, dass dies der Fall war, aber wenigstens hat ihr Vater das Ganze nicht durchschaut. Wir konnten die Saat von Emilys mangelnder jungfräulicher Tugend tief in ihn einpflanzen, bevor sie dazu kam, alles abzustreiten. Dabei half uns, dass Emilys Hang zum Lügen ihrem Vater bereits
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