Malory
näherte. Dadurch gewann er außerdem Zeit, ein Geschenk für sie zu finden, das sie kaum ablehnen konnte. Im Übrigen hatte er einen Plan, der es ihnen erlauben würde, eine Weile zu zweit allein zu sein, und für den die Tageszeit eine entscheidende Rolle spielte.
Also machte er sich erst später an diesem Tag auf die Suche nach ihr und traf sie in einem der Gästezimmer an, wo sie gerade das Bett frisch bezog. Himmel, es war schwer, es in ihrer Nähe auszuhalten, wenn ein Bett direkt daneben stand, wirklich. Jedes Mal durchzuckte ihn dabei heiße Begierde. Natürlich spielte es im Grunde keine Rolle, ob ein Bett in der Nähe war oder nicht –
Danny hatte stets diese Wirkung auf ihn, ganz gleich, wo sie sich befanden.
Jeremy stand in der Tür und räusperte sich, um Dannys Aufmerksamkeit zu erregen. Stirnrunzelnd sah sie ihn an.
Offenbar nahm sie es ihm immer noch übel, dass er vor seiner Verwandtschaft offen über ihr Verhältnis gesprochen hatte, und vermutlich hatte sie eine saftige Straf-predigt für ihn auf Lager. Was immer sie jedoch hatte sagen wollen, war vergessen, als ihr Blick auf das fiel, was er mitgebracht hatte – in beiden Händen.
»Oh, das gibt’s doch nicht«, sagte sie, als sie auf ihn zukam und ihm das schneeweiße Kätzchen aus der Linken schnappte. »Ich behalte es aber auf keinen Fall«, fügte sie hinzu, während sie es an ihre Wange hob, um es zu knuddeln.
»Das habe ich auch nicht erwartet«, entgegnete Jeremy, und es gelang ihm, dabei nicht zu lächeln.
Mit Blick auf den kleinen Welpen in Jeremys rechter Hand ergänzte Danny nachdrücklich: »Und den behalte ich auch nicht.« Gleichzeitig streckte sie jedoch die andere Hand aus, um Jeremy das Hündchen abzunehmen.
»Natürlich nicht«, pflichtete Jeremy ihr bei.
Danny ging wieder zum Bett, um die beiden Tierchen darauf zu setzen. Sie beschnüffelten sich kurz; dann rollte der Welpe sich zum Schlafen zusammen, während das Kätzchen sich daneben hockte und an einer Pfote zu lecken begann. Sie waren beinahe gleich groß und wahrscheinlich nicht mehr als ein paar Wochen alt.
»Man hat mir gesagt, dass sie prächtig miteinander auskommen werden, wenn man sie zusammen groß-
zieht«, bemerkte Jeremy, der sich hinter Danny gestellt hatte, um die Tierchen zu beobachten.
»Glaubst du?«
»Mit Ratten müsste es eigentlich auch gehen.«
Danny stöhnte auf und beschwerte sich: »Du bist gemein, Jeremy Malory.«
»Vielen Dank. Ich gebe mir auch wirklich Mühe.«
Danny schaute ihn über die Schulter an. »Kannst du vielleicht einfach sagen, du hast sie für dich gekauft?«
»Aber das habe ich doch!«
»Sehr gut. Dann hast du sicher nichts dagegen, wenn ich mich für dich um sie kümmere?«
»Ganz und gar nicht, Liebes.«
Danny strahlte ihn an und setzte sich aufs Bett, um das Kätzchen auf ihren Schoß zu ziehen und es zärtlich zu streicheln. »Sie sind hinreißend, nicht wahr?«
Das Einzige, was Jeremy zurzeit hinreißend fand, war Danny. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er keine andere Frau auch nur angeschaut, seit er sie zu Gesicht bekommen hatte. Um jedoch die unbeschwerte Stimmung nicht kaputtzumachen, nickte er nur, zumal er Danny noch seine weiteren Pläne unterbreiten musste.
»Ich würde dich j a zu gern für einen Abend in der Stadt herausputzen«, erwähnte er beiläufig, »aber mir ist eingefallen, dass wir dann eine Begleiterin für dich brauchten; so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Daher habe ich mich für ein Picknick entschieden.«
»Die Zeit zum Mittagessen ist schon vorbei, falls es dir nicht aufgefallen ist.«
»Aber nicht die Zeit zum Abendessen, oder? Und wer sagt, dass Picknicks nur mittags stattfinden können? Ich dachte an ein Vorabendpicknick an einem hübschen kleinen Teich, mit dem Duft von Blumen in der Luft.
Jetzt sag bloß, das klingt nicht nach einer netten kleinen Feier? Und eine Feier bist du mir schuldig. Du allein bist dafür verantwortlich, dass ich aus dem Schlund der Hölle gerettet worden bin. Für dich ist das vielleicht kein Grund zum Feiern, aber für mich, und ich hätte dich viel lieber dabei. Also, was hältst du von einem Picknick?«
»Klingt gut. Ich habe noch nie eines gemacht. Gibt es denn in der Stadt einen Teich?«
»Ich dachte eher an etwas Abgeschiedeneres, wo wir nicht von Leuten gestört werden, die mich erkennen.
Und ich weiß ein hübsches Fleckchen gerade außerhalb von London, also gar nicht weit. Ich habe schon ange-ordnet, dass die
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