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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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von Jeremy, drehte sich jedoch sogleich wieder um und fragte steif:
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Ich musste das Ungeheuer aus der Schänke zusam-menschlagen und drohen, ihm das Herz aus dem Leib zu reißen. Erst dann hat er mir verraten, wo deine Diebes-genossen hausen.«
    »Du bist mit ihm aneinander geraten?«
    »Hm, nein. Klang aber gut, oder?«, sagte Jeremy mit einem frechen Grinsen.
    Danny fand das gar nicht komisch, ganz im Gegensatz zu Dagger, der sich darüber schieflachte. Jeremy fuhr fort: »Zufälligerweise hat ihm ein wenig Geld die Zunge gelöst, ohne jede Gewalteinwirkung. Wirklich ein loyales Völkchen hier in der Gegend«, fügte er sarkastisch hinzu.
    Daggers Gelächter hatte Lucy aus ihrem Zimmer gelockt. Sie starrte Jeremy mit offenem Mund an, bevor sie Danny einen noch ungläubigeren Blick zuwarf. »Den hast du verlassen? Himmel noch mal, Danny, hast du vollkommen den Verstand verloren?«
    Danny wurde rot, doch Jeremy schenkte Lucy ein strahlendes Lächeln. »Sie müssen Lucy sein. Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, wahrhaftig.«
    Lucy blinzelte. »Sie? Wofür?«
    »Dafür, dass Sie all die Jahre auf die Kleine aufgepasst haben, bis ich sie finden konnte. Ich danke Ihnen. Und Ihnen auch«, wandte Jeremy sich an Dagger. »Dafür, dass Sie Danny rausgeschmissen haben, sodass sie mich finden konnte.«
    Danny verdrehte die Augen; Dagger hüstelte, und Lucy sagte: »Komm, Dagger, wir bewundern mal ein bisschen die Kutsche von dem Typen und lassen die zwei einen Moment allein.«
    »Aber nur einen Moment«, betonte Danny, doch die beiden verschwanden schon zur Tür hinaus. Danny funkelte Jeremy wütend an. »Warum bist du hier?«
    »Um meinen Hut zu holen, natürlich. Ich hatte dich gewarnt, ihn nicht zu stehlen.«
    Damit hatte Danny nun gar nicht gerechnet, und obwohl sie merkte, dass er das nicht ernst meinte, stampfte sie verärgert in Lucys Zimmer, wühlte den Hut aus ihrem Sack hervor und kehrte in die Küche zurück, um ihn Jeremy hinzuwerfen. Er hob ihn auf, kam zu Danny herü-
    ber und reichte ihr das gute Stück wieder.
    »Da. Jetzt habe ich ihn dir gegeben, und diesmal kannst du ihn behalten.« Kaum hatte er zu Ende gesprochen, riss er sie in seine Arme und raunte: »Aber ich behalte dich. Mein Gott, Danny, tu mir so etwas nicht noch einmal an.«
    Er presste sie so fest an sich, dass sie keine Luft mehr bekam, doch in diesem Augenblick war ihr das egal. Sie genoss einfach das Gefühl von Jeremys Nähe. Dann gewann ihre Vernunft allerdings wieder die Oberhand, und sie stieß Jeremy von sich. Er ließ sie los, aber so, dass sie nur ein kleines Stück von ihm abrücken und er sie jederzeit wieder an sich ziehen konnte.
    »Du hättest nicht herkommen dürfen«, sagte Danny.
    »Ich hätte keinen Grund dazu haben dürfen. Und ich wäre schon früher hier gewesen, doch die Leute hier fanden es anscheinend lustig, mich den halben Tag lang in die falsche Richtung zu schicken.«
    »Vorher wäre ich ohnehin nicht da gewesen. Ich bin selbst gerade erst zurückgekommen, um meine Sachen an meinen neuen Arbeitsplatz zu bringen.«
    »Eine neue Arbeit? Das kannst du vergessen. Du kommst mit mir nach Hause, wo du hingehörst.«
    Innerlich stöhnte Danny auf. So etwas Schönes hatte sie noch nie im Leben gehört. Wo du hingehörst. Lieber Gott, sie hatte gewusst, dass es zu schwer sein würde, wenn Jeremy versuchte, sie von ihrem Entschluss abzubringen.
    Sie wandte sich um und musste sich zwingen zu sagen:
    »Ich ändere meine Meinung nicht, Jeremy. Ich wünsche mir für mich mehr, als du mir zu geben bereit bist.«
    »Wenn du nicht so schnell fortgelaufen wärst ...«
    Danny schnappte nach Luft und fuhr wieder herum, um ihm ins Wort zu fallen: »Ich bin nicht fortgelaufen.
    Ich habe dir gesagt, was mich bei dir halten würde, aber das hast du ignoriert. Du hast mich gehen lassen!«
    Jeremy schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Du hast mich eben umgehauen mit deinem Heiratsantrag, Mädchen. Du musst wirklich daran denken, dass du keine Hosen mehr trägst. Ich stand völlig unter Schock, musst du wissen.«
    »Ach, papperlapapp. Du wusstest doch, was auf dich zukam. Es ist ja nicht so, dass ich dir nicht vorher erzählt hätte, was ich für Ziele habe und dass ich bald gehen würde, um sie zu verwirklichen.«
    »Aber dein ›bald‹ war in meiner Vorstellung noch Jahre entfernt.«
    Danny schnaubte verächtlich. »Dann brauchst du vielleicht ein Wörterbuch.«
    »Mag sein, aber was ich wirklich

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