Malory
gern lächerlich.«
Mit dieser Art der Belehrung hatte Danny nicht gerechnet. Doch da es ihrem Wunsch, an sich zu arbeiten, entgegenkam, war sie dankbar dafür, dass Mrs Robertson das Thema angesprochen hatte. »Vielen Dank, Madam.
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich unterweisen.«
»Ausgezeichnet. Sollen wir für eine Weile jeden Abend eine halbe Stunde dafür vorsehen? Du wirst sehen, dann hast du ruck, zuck wieder eine akzeptable Aussprache!«
Danny grinste. »Wir müssen die Fehler von fünfzehn Jahren verbessern. Das könnte mehr als eine Weile dauern.«
»Mag sein. Aber du gehst nicht so bald wieder, oder?
Wir haben also reichlich Zeit, daran zu arbeiten.«
Du gehst nicht so bald wieder ... Es war, als fiele Danny plötzlich ein Stein vom Herzen. Wenn nur Malory daraus verschwinden würde ...
Kapitel 16
allo! Jemand zu Hause?«
H Als Danny die lauten Rufe der Frau hörte, lugte sie im oberen Stock um die Ecke, um einen Blick die Treppe hinunter zum Eingang zu werfen. Drei Frauen standen in der Halle; alle drei hatten sich modisch he-rausgeputzt, und alle drei waren echte Schönheiten.
Danny erkannte eine von ihnen – Malorys Cousine, Regina Eden, die schon gestern plötzlich hereingeplatzt war. Das erklärte auch, wie die Damen hereingekommen waren, obwohl niemand da war, um ihnen die Tür auf-zumachen.
Danny hatte nicht die Absicht, die Frage der Dame zu beantworten. Ihre Pflichten waren ihr noch frisch im Gedächtnis, und Türen zu öffnen oder sich um Gäste zu kümmern gehörte nicht dazu. Sie wusste zwar, dass dafür noch kein Butler oder Lakai im Haus war, aber Claire war schließlich auch noch da und hatte sich am Vortag als Türöffner ausgezeichnet bewährt.
Rasch verschwand Danny wieder außer Sicht, aber nicht schnell genug. »Hallo, du da! Komm bitte einmal her.«
Danny rührte sich nicht. Es sah zwar so aus, als hätte die Frau sie gemeint, doch ganz eindeutig war es nicht.
Ebenso gut konnte Claire aufgetaucht sein. Irgendjemand hätte jedenfalls inzwischen erscheinen sollen, bei dem Geschrei dort unten.
»Ich weiß, dass du mich gehört hast; also verdrück dich nicht. Komm herunter, bitte.«
Danny lugte erneut um die Ecke. Tatsächlich schaute Regina Eden ihr direkt ins Gesicht und winkte sie zu sich. Es half nichts. Unhöflichkeit gehörte schließlich auch nicht zu Dannys Aufgaben.
In ihrem üblichen rasanten Tempo sprang sie die Treppe hinunter und wäre beinahe auf dem Hosenboden gelandet, als sie auf dem Marmorboden ausrutschte. Verdammt, war das glatt! Sie errötete jedoch nur kurz, denn nun, da sie näher gekommen war und die Frauen besser sehen konnte, blieb ihr förmlich die Spucke weg. Die drei waren nicht nur Schönheiten, sie sahen einfach atemberaubend aus.
Eine von ihnen hatte flammend rotgoldenes Haar und graugrüne Augen. Sie war zierlich, fast fünfzehn Zentimeter kleiner als Danny und schien etwa Anfang dreißig zu sein. Die andere Unbekannte war jünger, vielleicht fünfundzwanzig, hatte schwarzes Haar – offenbar Naturlocken – und sanfte graue Augen. Auch sie war etwas kleiner, sodass Danny sich neben den dreien regelrecht riesig vorkam.
Regina Eden war eine Angehörige von Malory, aber die anderen beiden? Malory hatte gesagt, der Rest seiner Familie sei blond; also konnten es keine Blutsverwand-ten sein. Und wenn solche Schönheiten zu Besuch zu ihm kamen, war er vielleicht gar nicht wirklich darauf aus, mit Danny ins Bett zu gehen. Vielleicht hatte er nur mit ihr gespielt. Sie war ein Nichts, verglichen mit diesen eleganten Ladies, und Ladies waren sie zweifellos.
Man sah ihnen schon von Weitem an, dass sie dem Adel angehörten.
»Wie gefällt dir deine neue Arbeit, Junge?«, fragte Regina. »Mein Lakai kommt später herüber. Du wirst dich bestimmt prächtig mit ihm verstehen. Er ist so ein netter Kerl. Aber vorerst scheint außer dir niemand da zu sein, der uns Jeremy holen könnte. Ich schätze, bei ihm und Drew ist es spät geworden, nachdem sie gestern Abend bei mir waren? Obwohl Jeremy ohnehin kein Frühaufsteher ist. Schläft er noch?«
Es war noch früh am Morgen, nicht einmal zehn Uhr.
Danny konnte wahrheitsgemäß Auskunft geben, dass Malory noch in seinem Zimmer weilte, denn sie hatte stets ein wachsames Auge auf seine Tür gehabt, um rasch hinter einer anderen verschwinden zu können, wenn er herauskam. Malory oben im Flur zu begegnen gehörte nicht zu ihren täglichen Pflichten.
»Ich hab ihn heute noch nicht gesehen, also
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