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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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vollständig angekleidet. Nur ein Paar Hosen trug er.
    Danny war unfähig, sich zu rühren, vergaß sogar einen Augenblick lang zu atmen, so gebannt war sie. Malory war muskulöser, als seine Kleidung ahnen ließ, und er hatte kein Gramm Fett zu viel. Sogar gebräunt war er am ganzen Oberkörper, sodass dies wohl seine natürliche Hautfarbe war. Und mit seinem vom Schlaf zerwühlten Haar sah er so unwiderstehlich sinnlich aus, dass Danny beinahe angezogen wurde wie eine Motte vom Licht ...
    O Gott! Auf der Suche nach einer Tür, irgendeiner Tür, hinter der sie verschwinden konnte, öffnete sie die erstbeste und schlug sie hinter sich zu. Verdammt, sie war in der Abstellkammer gelandet, in der die saubere Bett-wäsche und verschiedene Putzutensilien aufbewahrt wurden! Es war stockfinster, und zwischen den Regalen hinter ihr und der Tür vor ihrer Nase gab es kaum Platz.
    Trotzdem würde sie auf keinen Fall wieder hinausgehen, um diesen Mann noch einmal halb nackt zu sehen.
    Als er an die Tür klopfte, stöhnte Danny innerlich auf.
    »Gehen Sie weg. Sie sind nicht angezogen.«
    »Daran könntest du dich gewöhnen.«
    »Wohl kaum, verdammt.«
    Sie hörte ihn leise lachen und biss die Zähne zusammen.
    »Gab es einen besonderen Grund dafür, dass du beinahe meine Tür eingeschlagen hast, um mich zu wecken?«
    Danny wurde rot. Bei seinen Worten musste sie sich eingestehen, dass sie wohl besser etwas leiser zu Werke gegangen wäre, wenn sie ihn schon wecken musste – und sie nahm an, dass ihr diese Aufgabe gelegentlich zufallen würde. Das würde definitiv das Schwierigste an ihrer neuen Arbeit sein. Sie musste einen Weg finden, es zu vermeiden; vielleicht konnte sie mit dem neuen Lakaien, der bald kommen sollte, ein Abkommen treffen.
    Schon fühlte sie sich besser, bis ihr wieder einfiel, dass Malory noch auf der anderen Seite der Tür stand und auf ihre Antwort wartete. Und das halb nackt.
    »Einen guten Grund. Unten steht eine Horde Weiber für Sie ...«
    Sie brach ab, denn er hatte die Tür geöffnet und lehnte sich gegen den Türrahmen, mit über der nackten Brust verschränkten Armen. Eine mächtige Brust hatte er, nach unten zu einer schmalen Taille sich verjüngend, dazu breite Schultern und wie von einem Bildhauer gemeißelte Muskeln. Er war einfach zu gut gebaut, wahrhaftig. Daher wirkte er vermutlich auch stets so selbstbewusst. Er wusste ganz genau, dass er eine wahre Augenweide war.
    In diesem Moment war er völlig entspannt – und amü-
    siert. Danny starrte auf seine blauen Augen, um den Blick nicht auf seine Brust zu richten.
    »Sich durch eine geschlossene Tür zu unterhalten ist ziemlich albern, findest du nicht?«, fragte er.
    »Sich zu unterhalten ist überhaupt albern, wenn unten Gäste auf Sie warten.«
    »Wer?«
    »Ihre Cousine und zwei andere Damen.«
    »Ich nehme an, sie wollen nicht nur kurz Hallo sagen?«, fragte Malory hoffnungsvoll.
    Danny schüttelte den Kopf und wusste beim besten Willen nicht, warum ihre Antwort so süffisant klang:
    »Die wollen Sie zum Einkaufen mitschleppen.« Wahrscheinlich, weil klar war, dass Malory nicht besonders gern einkaufen ging – sonst hätte er die fehlenden Mö-
    bel für sein Haus schon allein besorgt.
    Entsprechend unglücklich seufzte er nun. »Verflucht, ich wünschte, Reggie würde mich vorwarnen, wenn sie Pläne für mich macht. Aber dann wäre sie natürlich nicht unsere liebe Reggie. Sei so gut und hol mir etwas Gebäck, während ich mich anziehe. Meine Cousine wird nicht warten wollen, bis ich ein anständiges Frühstück verzehrt habe.«
    Danny hätte alles getan, um aus seiner Gegenwart fliehen zu können. Doch er rührte sich nicht von der Stelle!
    Sie musste sich an ihm vorbeiquetschen, was ihr nicht ganz gelang, ohne seinen Arm zu streifen. Und eben jener Arm schlang sich sofort um ihre Taille, um sie aufzu-halten.
    »Wenn du dich das nächste Mal in einer Abstellkammer verstecken willst« – Malory beugte sich weiter herüber, um ihr ins Ohr zu raunen –, »hättest du vielleicht gern ein wenig Gesellschaft. Du würdest staunen, was für Freuden man an solch behaglichen Plätzchen entdecken kann.«
    Danny gab keine Antwort; sie hätte kein Wort heraus-gebracht, selbst wenn ihr etwas Passendes eingefallen wäre. Sie drängte sich an Malory vorbei und stürzte die Treppe hinunter. Das Letzte, was sie von ihm vernahm, war ein Seufzer. Sie wunderte sich nur, dass sie es bis in die Küche schaffte, ohne schier zu zerspringen, weil sie ihm so

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