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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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und sagte: »Meine Stiefel. Ich möchte gern irgendwann an diesem Abend ins Bett gehen, und zwar ohne Schuhe.« Als Danny sich immer noch nicht rührte, sagte Jeremy knapp: »Muss ich dich daran erinnern, dass du diese Arbeit unbedingt wolltest?«
    Das wirkte. Danny flog geradezu durch den Raum, um einen seiner Stiefel zu packen und daran zu zerren. So schaffte sie es natürlich nicht, ihn von seinem Fuß zu ziehen. Sie zog und zog, doch der Stiefel saß fest.
    Endlich sagte Jeremy sarkastisch: »Ich nehme an, wie man das macht, weißt du auch nicht?«
    »Klar doch«, verteidigte sie sich. »Ich hatte nur gehofft, ihr Lackaffen habt Stiefel, die sich leichter ausziehen lassen.«
    »Du brauchst keine Hemmungen zu haben, dich auf mein Bein zu setzen. Nur zu.«
    Danny tat wie ihr geheißen, wandte ihm dabei den Rü-
    cken zu und wartete darauf, dass er ihr seinen anderen Fuß ins Kreuz stemmte, damit sie den nötigen Widerstand bekam, um den Stiefel auszuziehen. Diesmal war allerdings Jeremy wie erstarrt. Danny war ohne Jacke nach oben gekommen; sie trug nur Hemd, Hose und Socken, sodass nichts das wohl gerundete Hinterteil verhüllte, das er plötzlich gleichsam zum Greifen nahe vor sich sah.
    Ungehalten darüber, dass sie schon wieder sein Begehren weckte, ruckte er etwas fester als nötig mit seinem Bein. Als der Stiefel sich vom Fuß löste, stolperte Danny ein paar Schritte vorwärts, doch sie schien daran nichts Schlimmes zu finden und kam sogleich zurück, um den anderen Schuh in Angriff zu nehmen.
    Um seine Leidenschaft ein wenig abzukühlen, bemerkte Jeremy beiläufig: »Ich sehe, dass du immer noch deine Diebeskluft trägst. Konnte Mrs Robertson keine passenden Kleider für dich finden?«
    Für den Ausdruck, den er gewählt hatte, warf Danny ihm über die Schulter einen schiefen Blick zu, aber ihrer Stimme war nichts anzumerken, als sie erwiderte: »Doch.
    Sie hat mich zur Näherin ihrer Schwester gebracht. Hat gesagt, es wäre Zeitverschwendung zu schauen, ob mir die neumodischen Kleider von der Stange passen. Sie will nicht, dass meine Knöchel drunter hervorschauen.«
    »Oh, das ist aber schade. Hervorschauende Knöchel, das klingt interessant.«
    Für Jeremys Grinsen hatte Danny nur ein verächtliches Schnauben übrig. »Das erste Kleid wird morgen gebracht, das andere irgendwann übermorgen.«
    »Nur zwei? Das ist aber viel zu wenig.«
    »Ich brauch nicht mehr als zwei; das hab ich ihr auch gesagt.«
    »Aber natürlich! Du kannst nicht jeden Tag deine Kleider waschen; das wäre reine Zeitverschwendung. Ich lasse Mrs Robertson wissen, dass sie weitere Kleider in Auftrag geben soll. Und wie gefällt dir dein Zimmer? Ist es in Ordnung?«
    Der zweite Stiefel löste sich gerade rechtzeitig, sodass Danny sich umdrehen und die Stirn runzeln konnte.
    »Und wenn nicht? Ändern Sie dann was dran?«
    Jeremy erhob sich und beugte sich zu ihr herunter, um ihr zuzuraunen: »Ich würde mein Zimmer mit dir teilen, wenn du das bevorzugst. Mir wäre das lieber.«
    Danny straffte die Schultern. »Vergessen Sie’s, Mann.«
    Jeremy richtete sich seufzend auf. »Du musst aufhören, auf so harmloses Flirten derart kratzbürstig zu reagieren, Danny. Ehrlich, ich beiße nicht – oder jedenfalls nur, wenn es Lust bereitet, was gewöhnlich der Fall ist. Zum Beispiel, wenn ich an deinem Hals knabbere.« Seine Stimme wurde rau. »Oder an deinem Ohr ... Aber jetzt gehst du vielleicht besser.«
    Das ließ sie sich nicht zweimal sagen.

Kapitel 15
    anny eilte den Korridor hinunter zur Küche. Man D hatte sie wecken müssen, weil sie verschlafen hatte –
    kein guter Start in ihre neue Arbeit. Dabei war es so eine gute Stelle. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie in einem so schönen Haus wohnen und arbeiten würde. Selbst der Flur im Dienstbotentrakt war mit Teppichen ausgelegt! Malory hätte sie allerdings niemals eingestellt, wenn sie ihn nicht erpresst hätte, und das, obwohl er doch ein Hausmädchen brauchte. Das war weniger schön, aber dieses Manko würde sie wettmachen.
    Sie schwor sich, ein so gutes Dienstmädchen zu werden, dass er auf normalem Wege kein besseres hätte finden können.
    Beim Gedanken an Jeremy durchzuckte sie eine Erregung, die sie jedoch rasch unterdrückte. Es würde nicht leicht sein, zu ignorieren, wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte, doch genau das würde sie tun, da ein solcher Mann sonst ihren Ruin bedeutete.
    Mrs Appleton, die Köchin, war bereits da, als Danny die Küche betrat. Sie

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