Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
Vom Netzwerk:
ist er wohl noch im Bett, ja.«
    Das hätte für die Damen eigentlich das Zeichen zum Aufbruch sein müssen, aber nein, Regina sagte: »Na, dann geh mal schnell und weck ihn. Und sag ihm, er soll sich beeilen. Wir müssen eine ganze Menge Läden und Kaufhäuser abklappern, wenn wir sein Haus fertig möb-lieren wollen.«
    »Sie nehmen ihn mit zum Einkaufen?«
    »Allerdings. Wenn wir ihn allein vor sich hin wurs-teln lassen, können wir lange warten, bis das Haus vor-zeigbar wird. Jeremy hat Gäste zu empfangen, aber das kann er nicht, wenn es nicht einmal ein Sofa gibt, auf dem man Platz nehmen kann.«
    Danny fragte sich, ob Malory wohl wusste, dass er Gäste zu empfangen hatte. Mit einem süffisanten Lä-
    cheln stieg sie die Treppe hinauf. Malorys Cousine schien derart resolut zu sein, dass es Danny nicht überrascht hätte, wenn der Einfall, Gäste zu empfangen, ihrer gewesen wäre, nicht seiner.
    Vor Malorys Tür blieb sie abrupt stehen, da ihr plötzlich klar wurde, dass sie den Lord wecken sollte. Sie hatte gehofft, ihn heute nicht sehen zu müssen. Sie hatte gehofft, sich in ihrer neuen Anstellung zunächst ein wenig einarbeiten zu können, bevor sie das nächste Mal mit ihm zu tun bekam. Nach allem, was er am Vorabend gesagt hatte ... Als Danny daran zurückdachte und sich erinnerte, wie er sie angesehen hatte, musste sie tief Luft holen.
    Sie riss sich zusammen, hämmerte an Malorys Tür und rief: »Aufstehen, Mann! Sie haben Besuch!«
    Dann stürzte sie den Korridor hinunter, um sich in einem leeren Schlafzimmer zu verstecken. Leider nicht schnell genug, denn die Tür gegenüber von Malorys Zimmer öffnete sich, und ein blonder Riese von einem Mann trat heraus und schnauzte sie an: »Wenn das deine Art ist, jemanden zu wecken, dann sorg dafür, dass an meine Tür ein Dienstmädchen kommt, oder du fliegst auf der Stelle die Treppe hinunter.«
    Danny hätte heulen können. Gerade als sie begonnen hatte, sich wohl zu fühlen, musste sie wieder alles vermasseln und einen Angehörigen Malorys so verärgern, dass er sie die Treppe hinunterstürzen wollte. Sie wandte sich um, da sie sich entschuldigen wollte, vergaß aber völlig, was sie hatte sagen wollen. Groß, blond und umwerfend. Und er schien ebenso überrascht zu sein wie sie, nun da er sie genauer betrachten konnte.
    »Ich will verflucht sein, wenn du keine Frau bist. Ich fresse mein ganzes Schiff, Planke für Planke.«
    »Ein Bauch voller Splitter klingt nicht gerade verlockend«, erwiderte Danny und räumte damit zugleich ein, dass er Recht hatte.
    Er grinste. »Ich nehme an, du bist das Dienstmädchen?
    Oder nein, lass es mich anders ausdrücken. Ich hoffe, du bist das Dienstmädchen und nicht eines von Jeremys Betthäschen.«
    »Ich bin niemandes Betthäschen!«
    »Dann ist heute mein Glückstag.«
    »Hä?«
    »Du bist also zu haben, Süße.«
    Danny schnaubte verächtlich. »So hab ich das nicht gemeint.«
    »Bring mich so früh am Morgen nicht zur Verzweiflung. Es könnte sein, dass ich mich nicht davon erhole.«
    Da er kein bisschen verzweifelt aussah, sondern vielmehr munter und fidel, entgegnete Danny nur: »Quatschen Sie keine Opern, Mann.«
    Damit wandte sie sich zum Gehen. Sie war nicht daran gewöhnt, dass Männer mit ihr flirteten. Frauen ja, wo sie ging und stand. Das kannte sie, aber die Frauen sahen in ihr auch einen hübschen jungen Burschen. Und sie hatte stets ein paar abgedroschene Phrasen auf Lager, die niemanden verletzten und doch keinen Zweifel daran ließen, dass sie kein Interesse hatte. Aber Männer . .
    und wie zum Teufel hatte schon wieder einer ihre Mas-kerade so spielend durchschaut?
    Verflixt, sie hatte sich zu Recht Sorgen gemacht, dass sie sich nicht mehr lange als Mann ausgeben konnte.
    Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage war sie nun aufgeflogen.
    Sie hatte sich noch keine zwei Schritte entfernt, als sie Malory in alles andere als freundlichem Ton sagen hörte:
    »Meine Bediensteten sind tabu, Drew – nur, damit du Bescheid weißt.«
    »Ach, so ist das also, ja? Das wundert mich nicht. So ein Gesicht ist es sogar wert, nicht mehr zur See zu fahren.«
    »Was du trotzdem niemals in Erwägung ziehen würdest.«
    Drew lachte. »Kommt nicht infrage.«
    Eine der Türen fiel ins Schloss; Danny konnte nicht sagen, welche. Sie nutzte die Gelegenheit, um einen Blick über die Schulter zu werfen, in der Hoffnung, Malory wäre zurück in sein Zimmer gegangen. War er nicht.
    Er stand da und sah sie an – und er war nicht

Weitere Kostenlose Bücher