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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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hätte sie beinah dazu bewo-gen, den gesamten Inhalt dieses Koffers in Brand zu setzen.
    Wäre nicht damit zu rechnen gewesen, dass der Rauch unter der Tür durchdrang und Alarm auslöste, hätte sie es wohl getan.
    Als Drew gegen Mittag endlich wieder in die Kabine kam, hockte sie auf ihrem Deckenhaufen, den Rücken an der Wand, die Knie angewinkelt und die Füße flach auf dem Boden.
    Während er durchs Zimmer ging, wollte sie ihm eigentlich verführerische Blicke zuwerfen, sie war jedoch derart wütend, dass sie eher mordlüstern ausfielen.
    Er brauchte für verführerische Blicke jedenfalls nicht zu üben. Die Art, wie Drew sie ansah, ließ ihren Atem stocken und sie hastig nach einer Ablenkung suchen, um die in ihr aufsteigende sinnliche Erregung zu unterdrücken.
    »Ich langweile mich«, platzte sie heraus.
    Das ließ ihn gleich wieder an ihre vertauschten Rollen denken und feixen. »Schade«, sagte er, während er quer durchs Zimmer zum Schreibtisch ging, auf dem seine Karten ausge-breitet waren.
    Nachdem er die oberste einige Minuten studiert hatte, no-tierte er sich etwas darauf, dann ging er zum Esstisch und machte es sich auf seinem Stuhl bequem, schob die Beine lang unter den Tisch und faltete die Hände auf dem Bauch. Offenbar hatte er nicht vor, sie zu ignorieren. Sobald er die richtige Position gefunden hatte, heftete er seinen Blick erneut auf Gabrielle.
    Sie vermied es, ihn anzuschauen, indem sie zur Seite blickte, doch sie fühlte, dass er seine dunklen Augen genüsslich über ihren Körper gleiten ließ. Solange sie seinem Blick nicht begegnete, war es ihr vielleicht möglich, sich nicht wieder von ihm in Verlegenheit bringen zu lassen. Hoffte sie jedenfalls.
    Während seiner Abwesenheit war es ihr gelungen, jeden Gedanken an die vergangene Nacht und die überwältigende Lust, die er ihr bereitet hatte, zu verbannen. Doch wenn er in der Nähe war und ihre Sinne sich regten, weil sie offenbar un-fähig war, seiner Anziehungskraft zu widerstehen, gelang ihr das kaum noch.
    »Dann erklär mir mal, warum ich mir die Mühe machen sollte, dich zu unterhalten, obwohl du mir die Langeweile auch nicht vertrieben hast, als ich an deiner Stelle war«, forderte er sie auf.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du dich darüber beschwert hättest«, erwiderte Gabrielle mit nachdenklichem Stirnrunzeln, dann sah sie ihn mit hochgezogener Braue an.
    Aber wenn du unbedingt Erbsen zählen willst: ich habe dir nicht zufällig die Jungfräulichkeit gestohlen, trotzdem hast du davor nicht haltgemacht. Du hast mich gesellschaftlich ruiniert, indem du mich entjungfert hast. Kein anständiger Mann wird mich jetzt mehr wollen!«
    »Du bist eine Piratin!« Drew konnte sich das Lachen kaum verkneifen. »Dich hätte sowieso kein anständiger Mann genommen.«
    Gabrielle holte tief Luft. »Es ist gemein, das zu sagen, und es stimmt nicht einmal! Falls so ein Mann die Gelegenheit bekommen hätte, sich in mich zu verlieben, hätte er womöglich über den Beruf meines Vaters hinweggesehen. Aber jetzt, nachdem du mir die Jungfräulichkeit geraubt hast, geht das nicht mehr.«
    Drew hüstelte, beugte sich vor und schien sich jetzt gar nicht mehr wohl zu fühlen. Trotzdem wandte er ein: »Ich ha-be sie nicht geraubt. Deine Mitarbeit wäre durchaus lobend zu erwähnen.«
    »Ich dachte, du wärst ein Traum, du verdammter Blöd-mann!« fauchte Gabrielle ihn an.
    »Wirklich? Viele Damen, die mein Bett geteilt haben, sagen mir das – dass ich ein Traum bin.«
    Seine heitere Selbstzufriedenheit war zu viel für Gabrielle.
    »Das habe ich nicht gemeint!«, blaffte sie ärgerlich. »Ich habe wahrhaftig gedacht, ich würde träumen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Verdammt, ich wünschte, ich hätte auch solche Träume.«
    Drew grinste. »Aber jetzt, wo du es erwähnst, ich war schon immer der Ansicht, dass das beste Mittel gegen Langeweile ein bisschen Sex ist. Hättest du Lust, den Nachmittag in meiner Koje zu verbringen?«
    »Das wird nicht wieder vorkommen!«
    Drew zuckte die Achseln. »Im Augenblick meinst du das wahrscheinlich ziemlich ernst. Aber du bist auf den Geschmack gekommen«, sagte er. Und dann fügte er mit unerschütterlichem Selbstvertrauen und einem gewinnenden Lä-
    cheln hinzu: »Du wirst mehr wollen.«
    »Möglich«, gestand Gabrielle und fuhr ebenfalls achselzuckend fort: »Bloß nicht von dir.«
    Drews Lächeln gefror gerade so viel, dass Gabrielle es bemerken konnte. Sie war entzückt festzustellen, dass sie

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