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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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will.«
    »Hast du die Karten überhaupt?«
    Gabrielle wedelte ungeduldig mit der Hand. »Um die geht es gar nicht, sie dienen nur als Vorwand. Er versucht nich zum ersten Mal, mich in die Finger zu kriegen.«
    Drew beugte sich vor. »Warte mal eine Minute, du meins er will dich?«
    »Hatte ich vergessen, das zu erwähnen?«
    Er reagierte auf ihren sarkastischen Ton, indem er sie wieder zurücklehnte und die Arme vor der Brust verschränk-te. Dann zuckte er die Achseln, um seine Gleichgültigkeit zu demonstrieren. »Wenn du das nicht willst, wird dir sicher ein Ausweg einfallen. Euch Piraten fällt doch immer etwa ein.«
    Gabrielle dachte an den kurzen Moment, in dem Drew schuldbewusst gewirkt hatte, und sagte: »Du könntest mir helfen.«
    Daraufhin lachte Drew schallend. »Netter Versuch, Weib, aber das ist vollkommen ausgeschlossen.«
    »Dein Schwager James hätte mir geholfen«, bemerkte sie spröde.
    »Dann hättest du ihn fragen sollen.«
    Gabrielle knirschte mit den Zähnen. »Du könntest mir wenigstens meine Crew lassen.«
    »Vergiss es. Als du mein Schiff gestohlen hast, habe ich doch vor den Folgen gewarnt. Und es gibt nur einen Grund, warum du nicht mit den anderen ins Gefängnis gehst. Das würde ich mir merken, denn es ist ein Entschluss, den ich je-derzeit rückgängig machen könnte. Ich würde das Thema also ruhen lassen, wenn ich du wäre.«
    Da er offenbar nicht einlenken wollte und sie nicht die Absicht hatte, ihn auf Knien zu bitten, ging Gabrielle wieder zu-rück zu ihrer Koje. »Ich würde es begrüßen, wenn du mich jetzt allein ließest, damit ich noch etwas Schlaf bekommen kann«, sagte sie frostig.
    Wieder lachte Drew los, doch diesmal schwang so viel männliche Selbstzufriedenheit mit, dass Gabrielle im Voraus wusste, dass ihr das Kommende nicht gefallen würde. Dieses eine Mal wäre es ihr lieber gewesen, unrecht zu haben.
    »Da die Kabine hier kein Schloss hat, wird es dich sicher freuen zu hören, dass ich dir dieselbe Aufmerksamkeit erweise, wie du mir, Weib. Wollen wir?«
    Damit erhob er sich und deutete mit einer Armbewegung zur Tür. Zunächst bewegte Gabrielle sich steif auf ihn zu, doch dann stockte sie, weil ihr einfiel, dass sie unter dem Morgenrock nichts weiter anhatte. Ihm mochte das gleich sein, aber sie wollte die Reise nicht halb nackt zu Ende bringen.
    Auch wollte sie nicht darauf vertrauen, dass er ihr Sachen zum Wechseln bringen lassen würde, daher ging sie zurück zum Schrank und stopfte einige Kleidungsstücke in ihre Reisetasche, ehe sie sich in ihr neues Gefängnis begab.

Kapitel 34
    Drew handelte in der Tat nach der Maxime »Wie du mir, so ich dir«. Gabrielle hatte eigentlich angenommen, zu ihrer Mannschaft in den Frachtraum gesperrt zu werden, doch das war nicht das, was sie mit Drew gemacht hatte, und er zahlte ihr alles mit gleicher Münze heim, bis hin zur selben Kajütsecke, die er bewohnt hatte – und zur Kette.
    Er legte ihr das verdammte Ding sogar selbst um und schien ungeheuren Spaß dabei zu haben. Anders als Timothys Kette war Drews immer noch fest mit der Wand verbunden.
    Sie war ihm auf normalem Weg abgenommen worden, die Werkzeuge dafür lagen noch auf dem Boden herum. Daher war die Fessel, wenn auch rostig, noch gut für Gabrielle zu gebrauchen.
    Drew benutzte die herumliegenden Werkzeuge allerdings nicht. Er zog ein Schloss aus der Tasche, das er eingesteckt haben musste, bevor er zu ihr gekommen war. Das bewies, dass er alles schon ausgetüftelt hatte, ehe er auch nur einen Fuß in ihre Kabine setzte. Hatte er auch geplant, sie zu verführen, oder war wenigstens das spontan gewesen? Die Frage ersparte sie sich lieber.
    Gabrielle versuchte zu ignorieren, dass seine Finger ihr Bein berührten, als er das kalte Metall um ihren bloßen Knö-
    chel legte, doch wie bei allem anderen in dieser Nacht, hatte sie auch damit kein Glück. Sie beobachtete ihn nach wie vor, allerdings mit gemischten Gefühlen, sie war gleichzeitig wü-
    tend und gekränkt. Ihr Brustkorb schmerzte, doch sie konnte sich nicht vorstellen, woran das lag. Vielleicht wurde sie krank.
    Als Drew fertig war, schaute er lächelnd zu ihr auf. Gabrielle funkelte ihn böse an. Da lachte er leise und schlenderte zu seinem Bett. Er zog nur Hemd und Stiefel aus, öffnete weit die Arme und ließ sich dann einfach auf die weiche Matratze fallen. Es grenzte an ein Wunder, dass das Bett nicht unter seinem Gewicht zusammenbrach. Dann drehte Drew sich auf den Rücken und verschränkte die Arme

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