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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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sie fest, dass Drew sie schmunzelnd betrachtete. »Was ist?«, fragte Gabrielle. »Glaubst du, die paar Würstchen, mit denen du mich gestern gefüttert hast, hätten mich satt gemacht?«
    »Das hört sich gut an, findest du nicht?«
    »Was bitte?«
    »Dass ich deinen Hunger stillen könnte.«
    Gabrielle merkte zwar, dass Drew an etwas Anzügliches dachte, konnte sich aber nicht vorstellen, warum. Sie deutete auf das Tablett und fragte: »Hast du keinen Hunger?«
    »Ich bin total ausgehungert«, erwiderte Drew.
    Doch er blieb trotzdem stehen und starrte sie an, da wurde Gabrielle rot, denn diesmal begriff sie. Er wollte schon wieder Liebe machen. Wie konnte er überhaupt daran denken, so mü-
    de und hungrig wie er sein musste?
    Gabrielle beschloss, so zu tun, als habe sie seine Andeutun-gen nicht verstanden, so konnte sie gleichzeitig die Daumen-schrauben etwas anziehen. »Es war sehr schön, dass ich gestern Nacht in deiner Koje schlafen durfte«, sagte sie, während sie sich einen Bissen frisches, warmes Brot voller Marmelade in den Mund stopfte. »Ich glaube, ich habe seit Wochen nicht mehr so gut geschlafen. Und ganz bestimmt nicht so bequem.
    Danke, dass du so rücksichtsvoll warst.«
    Drew wurde ganz rot. Gabrielle sprach zwar nur von seiner Koje und er wusste das, doch anscheinend konnte er es nicht vermeiden, auch an das zu denken, was sie dort getan hatten.
    Nach einer kurzen Unterhaltung im Plauderton sagte Drew:
    »Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, ein wenig zu feiern, wenn so ein Sturm besiegt ist, deshalb habe ich heute Abend zum Essen ein paar Gäste. Da du meine Kabine teilst, wirst du dich wohl oder übel anschließen müssen. Später, wenn ich etwas geschlafen habe, lasse ich dir ein Kleid bringen.«
    Gabrielle seufzte. Sie hatten eine ganz normale Unterhaltung geführt und er hatte dieses »wohl oder übel« eingestreut, um sie daran zu erinnern, dass sie eine Gefangene war, kein Gast.
    »Warum?«, fragte sie daraufhin ein wenig steif. »Ich muss doch hier bei niemandem Eindruck schinden.«
    Drew zuckte die Achseln. »Die meisten Frauen, die ich kenne, lieben es, sich schön zu machen. Ich dachte bloß, bei dir wäre das ähnlich.«
    Dann sagte er nichts mehr, sondern stieg in die Koje und schlief beinahe augenblicklich ein. Den größten Teil des noch verbleibenden Tages verbrachte Gabrielle damit, in der Kajüte auf und ab zu gehen und über ihren neuen Plan – Drew in sie verliebt zu machen – nachzudenken.
    Als sie schließlich unbeabsichtigt neben seiner Koje zum Stehen kam, betrachtete sie ihn aufmerksam. Er schnarchte, nicht laut und regelmäßig, sondern nur gelegentlich. Er war völlig erschöpft nach dieser Nacht. Wahrscheinlich konnte sie so viel Krach machen, wie sie wollte, er würde es nicht hören.
    Er würde wohl nicht einmal aufwachen, wenn sie ihn anfasste, er registrierte einfach nichts mehr. Verdammt gutgläubig von ihm, sich mit ihr einzuschließen, obwohl er wusste, dass sie nicht mehr an der Kette lag.
    Im Moment war es ganz leicht, den Raum zu verlassen. Ein leichter Schlag mit dem Nachttopf und Sekunden später wäre der Schlüssel aus seiner Hosentasche geangelt. Sie hatte gesehen, wie er ihn dorthin gesteckt hatte, nachdem er hinter dem Mann, der das Tablett gebracht hatte, wieder abgeschlossen hatte.
    Es war ganz einfach. Doch mitten am Tag war keine gute Zeit, um sich möglichst unauffällig in den Frachtraum zu schleichen. Außerdem widerstrebte es jedem einzelnen Muskel ihres Körpers, Drew etwas an den Kopf zu knallen. Sie konnte sich einfach nicht überwinden, das noch einmal zu tun.
    Was nicht hieß, dass sie den Gedanken an Flucht aufgab. Vielleicht schlief er, bis es dunkel wurde. Wenn sie nur an den Schlüssel kommen könnte ...
    Gabrielle starrte auf die Tasche, die ihre Freiheit bedeutete.
    Drew lag auf der Seite. Er hatte sich etwas zusammengerollt, das untere Bein lang ausgestreckt und das obere angewinkelt.
    Die Tasche mit dem Schlüssel war oben. Wenn seine Hose nicht so eng säße, könnte sie ohne Schwierigkeiten die Finger hineinstecken und den Schlüssel herausziehen. Aber die Hose war eng. Sehr eng sogar. Sie zeichnete deutlich seine Pobacken nach. Und Drew Anderson hatte einen ausgesprochen knacki-gen Po.
    Als ihre Gedanken an diesem Punkt angelangt waren, verdrehte Gabrielle die Augen und nahm das Umherwandern wieder auf.

Kapitel 39
    Beim Abendessen in der Kapitänskabine waren sie zu viert.
    Einer der Gäste war natürlich Drews erster

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