Malory
schob sie ihn von sich weg, denn er hatte sie an die wilde Verfolgungsjagd erinnert, die sie sich auf seinem Schiff, der Maiden Anne, um den Tisch herum geliefert hatten, nachdem sie ihm vorgeworfen hatte, alt zu sein, und er sich »diesen Schuh nicht anziehen« wollte. Er hatte gedroht, ihr zu zeigen, wozu er fähig sei, und womöglich hätte er es sogar getan.
Schließlich hatte Georgina seine Eitelkeit verletzt, noch dazu mit voller Absicht. Seitdem gehörten Witze über Schuhe zu ihrem Leben.
»Natürlich braucht der Junge Aufmunterung«, stimmte James ihr zu. »Schließlich hat ihn seine zukünftige Schwieger-mutter geradezu aus dem Haus geworfen und lässt ihn die Braut vor der Hochzeit nicht mehr sehen. Ich will verflucht sein, wenn ich deiner Familie erlaubt hätte, mich von dir fernzuhalten, nachdem der Hochzeitstermin feststand.«
»Sehr witzig, James. Wir sind gar nicht dazu gekommen, einen Hochzeitstermin festzulegen, das weißt du genau. Uns hat man noch am selben Tag, an dem meine Familie deine Bekanntschaft machte, vor den Traualtar geschleift.«
»Ja, das war eine feine Sache, aber schließlich sind Barbaren auch ganz leicht berechenbar.«
Georgina musste lachen. »Wir sollten ihnen besser nicht verraten, dass du sie damals zu dieser Eile gedrängt hast, während sie es für ihre Idee hielten.«
»Sie würden es sowieso nicht glauben und glücklicherweise hast du im Moment nur einen Bruder hier – immer noch einen zu viel, aber das kann ich ertragen.«
»Du wirst nie zugeben, dass meine Brüder gar nicht so übel sind, wie du gedacht hast, oder? Erst kürzlich hat Drew Jeremy aus der Patsche geholfen, und zwar ohne darum gebeten worden zu sein.«
»Das habe ich registriert. Ich hasse es, das sagen zu müssen, aber dafür bin ich ihm etwas schuldig. Nur erinnere ihn nicht daran. Verdammt, ich hoffe, dass er es wieder vergisst.«
»Ach, papperlapapp. Er erwartet gar keinen Dank. So sind die Andersons nicht und das weißt du auch.«
»Da bin ich leider anderer Meinung, George. Jeder ist so, wenn die Not groß genug ist. Glücklicherweise hat er vier Brüder, an die er sich wenden kann, bevor er darauf käme, seinen Schwager um Hilfe zu bitten. Hört sich an, als wäre Tony gekommen«, fügte er zusammenzuckend hinzu, als sie den Lärm von unten hörten. »Du solltest unserer Tochter wirklich einmal erklären, dass Quieken eine Angewohnheit von Schweinen ist, nicht von jungen Mädchen.«
Amüsiert über seine Reaktion auf das Gekreisch, das ihre und Tonys Tochter von sich gaben, grinste Georgina ihren Mann an. »Das wird nichts helfen. Du weißt doch, dass Jack und Judy unzertrennlich sind. Wenn sie sich einige Tage nicht gesehen haben, sind sie beim nächsten Treffen immer aufgeregt.«
»Und veranstalten diesen unmenschlichen Lärm.«
»Wobei mir einfällt ... Jacqueline freut sich sehr auf diese Reise, aber ich glaube, es ist ihr noch nicht aufgegangen, dass sie Judith in den Monaten, in denen wir fort sind, nicht sehen wird.«
James stöhnte innerlich, denn er wusste, in welche Richtung Georginas Gedanken gingen. »Du lässt die Zwillinge bei Regan, willst aber jetzt noch jemanden auf die Passagierliste setzen? Mein Bruder wird nie seine Zustimmung geben. Darauf kannst du dich verlassen.«
»Natürlich wird er. Schließlich ist der Besuch in Amerika eine Bildungsreise für die Mädchen. Keins von beiden ist je aus England herausgekommen.«
»Aber Tony wird seine einzige Tochter schrecklich vermissen.«
»Gib ihm zu bedenken, dass er dann eine Weile mit Roslynn allein sein kann.«
James zog Georgina erneut in seine Arme. »Und wann bekomme ich ein wenig Zeit allein mit dir?«
»Möchtest du das denn?« Georgina schnurrte geradezu, als sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und sich an ihn schmiegte.
»Ständig.«
»Dann werde ich mir etwas ausdenken, darauf kannst du dich verlassen.«
Kapitel 5
»Zwei Wochen sind doch schnell vorbei, außerdem bleiben nur noch drei Tage bis zur Hochzeit. So hast du immerhin etwas Zeit, es dir noch einmal zu überlegen, oder? Wenn du mich fragst, war das eine gute Idee von ihrer Mutter. Am Ende bist du ihr vielleicht noch dankbar.«
Alle vier Männer starrten Percival Alden an, als sei er verrückt geworden. Das kam nicht gerade selten vor. Eigentlich sogar andauernd. Percy, wie seine Freunde ihn nannten, brachte es immer wieder fertig, die dämlichsten Sachen zu sagen, oder aber, schlimmer noch, den falschen Leuten etwas zu verraten, das sie
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