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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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her, dass Nathan sie ihr gegeben hatte, dabei handelte es sich jedoch hauptsächlich um nutzlo-se Pläne, von denen er bereits wusste, dass sie zu nichts führen würden.
    »Ja, aber es gibt nich’ viele, die das wissen. Ich hab’s ihnen bestimmt nich’ gesagt und dein Pa auch nich’. Latice hätt’s vielleicht getan, aber ich glaub, der hat gar keine Ahnung. Nö, es war klar, wenigstens für mich, dass Käpt’n Pierre nich’
    wirklich die Karten will – sondern dich.«
    Als Gabrielle die Bedeutung dieser Worte aufging, erwachte sie endlich aus ihrer Starre. Ihr schauderte vor lauter Abneigung gegen Kapitän Pierre, diesen widerlichen, furchterregen-dem Mann, den sie eigentlich nie wieder sehen wollte. Bixley hatte sicher etwas falsch verstanden! Nathans Karten waren durchaus wertvoll. Und Pierre hatte doch bereits eine Frau –
    oder etwa nicht?
    »Was ist mit Red? Ist sie nicht mehr bei Pierre?«, fragte sie Bixley.
    »Oh doch. Sie war sogar dabei, als er uns gesagt hat, was er will. Is’ ganz schön sauer geworden, die Dame. Hat sogar ‘n Messer nach ihm geworfen. Und ich will verdammt sein, wenn sie’s nich’ zwischen ihren Brüsten versteckt hatte, ‘n verflixt heißer Platz für’n Versteck . .«
    Ohr hüstelte, um Bixley zum Thema zurückzubringen.
    Der Ire grinste bloß unverfroren.
    »Ich gehe davon aus, dass sie ihn nicht getroffen hat, sonst wärst du ja nicht hier«, vermutete Gabrielle.
    »Ja, sie hat vorbeigeworfen. Und Pierre, dieser verdammte Kerl, hat bloß gelacht.«
    »Ich finde es trotzdem – seltsam«, sagte Gabrielle. »Immerhin waren sie .. Geschäftspartner.«
    »Das würde zu weit gehen, chérie«, berichtigte Richard sie schnell. »Nathan und die anderen Kapitäne haben Pierre bloß geduldet. Sie waren froh, als er aus dem Verbund ausscherte.
    Wir haben uns alle darüber gefreut.«
    »Aber er behandelt meinen Vater doch gut, oder? Sie sind schließlich alte Bekannte.«
    Es wurde schnell deutlich, dass Bixley auf diese besondere Frage nicht antworten mochte. Er ließ sich einige Augenblicke Zeit, seinen Krug zu leeren, und flehte Ohr mit stummen Blicken an, das Thema zu wechseln.
    »Sag’s mir«, verlangte Gabrielle.
    Bixley seufzte. »Dieses Fort, das er neu eingerichtet hat, hat ‘n Kerker, Mädel. In dem sind all unsre Männer eingesperrt, auch dein Papa. ‘n paar Tage war ich sogar selber drin.«
    Als Bixley sah, wie Gabrielle blass wurde, beeilte er sich zu versichern: »Es war gar nich’ 50 schlimm. Hab schon viel schlechtere Schlafplätze gehabt.«
    Bei der Vorstellung, dass ihr Vater nun schon seit Wochen an einem derartigen Ort gefangen gehalten wurde und dass es mindestens genauso lang dauern würde, ihn dort wieder her-auszubekommen, wurde Gabrielle noch bleicher. »Wie sieht dein Plan aus?«, fragte sie Ohr.
    »Wir werden dich nicht ausliefern«, versicherte er Gabrielle. »Aber wir werden wohl nicht einmal in die Nähe der Festung gelangen, wenn du nicht bei uns bist.«
    »Rundherum sind hohe Mauern, die bewacht werden«, er-klärte Bixley
    »Was auch getan werden muss, ich will meinen Vater da heraushaben«, erwiderte Gabrielle hitzig. »Wir reisen sofort ab.« »Wir könnten eine Uberfahrt nach St. Kitts buchen, aber damit kommen wir nicht bis zu Pierres Festung«, mischte Richard sich ein. »Sie liegt auf einer unbewohnten Insel, weitab von den vielbefahrenen Handelsrouten. Was wir brauchen, ist ein eigenes Schiff samt Mannschaft. Egal, was wir für einen Plan austüfteln, ohne ein eigenes Schiff haben wir nur sehr be-grenzte Möglichkeiten.«
    »Dann lasst uns ein eigenes Schiff beschaffen«, sagte Gabrielle entschlossen.
    »Das werden wir«, versicherte Ohr ihr. »Ob wir es kaufen, borgen oder kapern müssen, wir werden auf St. Kitts schon eins finden.«
    »Aber hat Bixley nicht gesagt, Pierres Insel liege östlich von St. Kitts?«, gab Gabrielle zu bedenken. »Könnten wir nicht ein oder zwei Tage einsparen, wenn wir direkt hinsegel-ten, anstatt erst daran vorbei und dann mit einem eigenen Schiff wieder zurück?«
    »Da hat sie recht«, meinte Richard. »Außerdem legt ein Passagierschiff unterwegs auch in anderen Häfen an, was uns noch länger aufhalten würde.«
    Ohr nickte. »Ich nehme an, die Chancen, ein eigenes Schiff für uns zu finden, würden hier im Londoner Hafen besser stehen. Der von St. Kitts ist vergleichsweise winzig. Allerdings wüsste ich nicht, dass hier ein Schiff zum Verkauf stünde, und ich bin öfter auf den Kais

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