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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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und dann bekommst du es in kleine Stücke zerschnitten zu-rück.«
    »Herzloses Weib!«
    »Aber nein.« Sie rang sich ein gequältes Lächeln ab und bemerkte zum Glück nicht, wie amüsiert er war.
    »Mein Herz sitzt genau am rechten Fleck, und dort bleibt es auch.«
    Sie riß sich von ihm los und eilte auf seine älteren Brü-
    der zu. Nur in deren Nähe fühlte sie sich vor Anthonys anzüglichen
    Scherzen
    und
    scheinbar
    harmlosen
    Berüh-
    rungen sicher.
    Kapitel 34
    George klopfte kräftig, trat etwas zurück und pfiff eine fröhliche
    Melodie
    vor
    sich
    hin.
    Gleich
    darauf öffnete
    Dobson die Tür.
    »Sie haben ihn um etwa fünf Minuten verfehlt, Mylord«, sagte der Butler, noch bevor George überhaupt den Mund aufgemacht hatte.
    »Verdammt, und ich dachte, ich wäre sogar etwas zu früh dran«, rief George, fuhr aber unverdrossen fort:
    »Na, macht nichts. Er wird nicht schwer zu finden sein.«
    Er schwang sich wieder in den Sattel seines rotbraunen Hengstes und ritt zum Hyde Park. Er kannte Anthonys bevorzugte Pfade, denn er hatte ihn schon oft bei seinen Morgenritten
    begleitet,
    allerdings
    immer
    nur
    nach
    durchfeierten Nächten, wenn es sie beide noch nicht ins Bett zog. Extra aufgestanden war George so früh am Morgen noch nie, weder zum Ausreiten noch zu sonsti-gen Zwecken - bis vor kurzem.
    Er pfiff immer noch vor sich hin, denn er fühlte sich wie im siebten Himmel. Jahrelange Gewohnheiten waren in den letzten drei Tagen völlig über den Haufen geworfen worden, aber er hätte nicht glücklicher sein können. Er ging früh zu Bett, er stand frühmorgens auf, und er verbrachte den ganzen Tag mit Franny. Nein, er könn-te wirklich nicht glücklicher sein, und das verdankte er einzig und allein Anthony. Aber er hatte bisher noch keine Gelegenheit gehabt, ihm zu danken, und deshalb hatte er beschlossen, mit ihm auszureiten.
    Sobald er im Park war, ritt er schneller, um seinen Freund einzuholen, aber es dauerte trotzdem ein Weilchen, bis er ihn ein ganzes Stück weiter vorne erspähte, und auch das nur, weil Anthony an der Startlinie der langen Rennbahn, auf der er immer seinen Galopp absol-vierte, eine kurze Pause einlegte. George hob den Arm, aber noch bevor er seinem Freund etwas zurufen konnte, fiel ein Schuß.
    Er hörte diesen Schuß, konnte aber nicht glauben, was passiert war. Er sah, daß Anthonys Hengst sich hoch aufbäumte. Fast konnte man meinen, Pferd und Reiter würden
    einen
    Purzelbaum
    rückwärts
    schlagen.
    Anthony
    landete tatsächlich auf dem Boden. Das Pferd kam wieder auf die Vorderbeine, war aber so erschrocken, daß es schnaubend und seine Mähne schüttelnd scheute, einen Busch streifte, noch mehr erschrak und durchging. Und knapp zwanzig Meter von Anthony entfernt sprang ein rothaariger Mann auf ein Pferd, das im Gebüsch versteckt gewesen war, und galoppierte davon.
    Das alles hatte sich in wenigen Sekunden abgespielt, und Anthony lag noch am Boden. George stockte der Atem, als er begriff, was geschehen war. Doch dann setzte Anthony sich zum Glück auf, fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und Georges leichenblasses Gesicht bekam wieder etwas Farbe. Er blickte dem fliehenden Rotschopf nach, und als er feststellte, daß Anthony bereits aufstand, offenbar völlig unverletzt, zögerte er nicht länger und nahm die Verfolgung auf.
    Anthony hatte sein Pferd gerade dem Stallknecht übergeben, als George hinter ihm auftauchte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Er war nicht in der Stimmung für Georges Freudentaumel. Nicht, daß er ihm sein Glück mißgönnt hätte. Er wollte nur nicht daran erinnert werden, daß ihm selbst nicht soviel Glück beschieden war.
    »Du bist also ohne fremde Hilfe nach Hause gekommen«, stellte George fest und grinste über Anthonys finstere Miene. »Keine gebrochenen Knochen?«
    »Offenbar hast du gesehen, wie ich aus dem Sattel flog? Vielen Dank auch, daß du mir geholfen hast, meine Schindmähre einzufangen.«
    George
    schmunzelte
    über
    seinen
    Sarkasmus.
    »Ich
    dachte, daß dir dies hier vielleicht lieber wäre.« Er überreichte Anthony einen Zettel.
    Die Adresse sagte Anthony nichts. »Ist das ein Arzt?
    Oder ein Abdecker?«
    George lachte jetzt laut. Er wußte genau, daß Anthonys
    Lieblingspferd
    keinerlei
    Gefahr
    drohte.
    »Weder
    noch. Du wirst dort den Rothaarigen finden, der dich als Zielscheibe benutzte. Übrigens ein komischer Kauz, hat sich nicht einmal vergewissert, ob er dich wirklich getroffen
    hat.
    Hält

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