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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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sehen.
    Sie ließ sich von ihm hochziehen und saß gleich darauf zwischen seinen Beinen. Ihre Beine lagen über seinem Schenkel. Sie errötete, weil sie gezwungen war, ihre Ar-me um ihn zu legen. Es wurde ein Ritt, der sie völlig aus der Fassung brachte und ihr das Hauptdilemma deutlich vor Augen führte. Von seiner Wärme eingehüllt, mit seinem
    männlichen
    Geruch
    in
    der
    Nase,
    überlegte
    sie
    krampfhaft,
    wie
    sie
    die
    Vereinbarung
    rückgängig
    ma-
    chen und ohne irgendwelche Bedeutung in sein Bett zu-rückkehren könnte.
    Kapitel 39
    Der Ritt zum Piccadilly dauerte eine Ewigkeit, aber Roslynn wünschte, er würde überhaupt niemals enden. Sie befand sich in einem Zustand stiller Euphorie. Eingelullt vom
    ruhigen
    Schritt
    des
    Pferdes
    und
    von
    Anthonys
    Herzschlag dicht an ihrem Ohr, konnte sie der Realität entfliehen und sich geborgen und glücklich fühlen.
    Als sie dann plötzlich auf ihre Beine gestellt wurde, war sie einen Augenblick lang noch so benommen, als wäre sie abrupt aus einem herrlichen Traum gerissen worden. Sie starrte den zerknitterten Briefumschlag vor ihren Füßen gut fünfzehn Sekunden an, bevor sie mit Schrecken begriff, was das war, und sich hastig danach bückte. Doch Anthony war schneller als sie.
    Roslynn
    stöhnte
    innerlich.
    Sie
    hatte
    diese
    dummen
    Rechnungen total vergessen. Daß eine davon aus ihrer Rocktasche gefallen war, war schlimm genug. Daß Anthony sie aufgehoben hatte, war eine Katastrophe, denn sie konnte nicht hoffen, daß er sie ihr einfach zurückge-ben würde. Das tat er auch nicht. Er öffnete sie!
    »Anthony!«
    »Die Rechnung ist an mich interessiert«, sagte er ruhig.
    Sie schickte sich an, ins Haus zu gehen, so als könnte sie damit einen Schlußpunkt unter die Sache setzen, aber er hielt sie am Arm zurück, während er die Rechnung studierte.
    Als er endlich etwas sagte, hörte sich seine Stimme nur neugierig an: »Dürfte ich fragen, was du damit vorhattest?«
    Sie sah ein, daß es keinen Ausweg gab, und wandte sich ihm zu. »Es ist eine Rechnung für die Möbel, die ich gekauft habe.«
    »Das sehe ich, meine Liebe. Ich habe dich aber gefragt, was du damit vorhattest.«
    »Ich wollte sie bezahlen. Deshalb...«
    Sie verstummte, als sie sah, daß er ihre Rocktasche betrachtete. Ihr Blick wanderte nach unten, und sie stellte bestürzt fest, daß ein weiterer Umschlag hervorschaute.
    Sie mußten während des Rittes hochgerutscht sein. Und bevor sie etwas sagen konnte, hatte Anthony seine Hand in
    ihre
    Tasche
    geschoben
    und
    brachte
    die
    restlichen
    Rechnungen zum Vorschein.
    »Wolltest du die hier auch bezahlen?«
    Sie nickte, doch da er sie nicht ansah, murmelte sie:
    »Ja.«
    »Wäre es dann nicht angebracht gewesen, sie gleich auf deinen Namen ausstellen zu lassen anstatt auf meinen?«
    Sie konnte nicht verstehen, daß er so ruhig blieb. »Ich
    - das wollte ich auch, aber ich habe es vergessen.«
    »O nein, so war es nicht«, widersprach er, und sie verlor fast den Mut, doch im nächsten Moment verblüffte er sie mit der amüsierten Feststellung: »Du bist keine gute Geschäftsfrau, meine Liebe. Ich hätte diese Sachen für den halben Preis finden können, den du dafür bezahlt hast.«
    Er stopfte die Rechnungen in seine eigene Tasche, was sie insofern ärgerte, als es genau das war, was sie von ihm erwartet hatte. »Es sind meine Anschaffungen«, rief sie ihm ins Gedächtnis.
    »Aber sie zieren mein Haus.«
    »Ich habe diese Sachen gekauft«, beharrte sie, »und ich werde sie auch bezahlen.«
    »Nein, das wirst du nicht. Du hattest ursprünglich durchaus nicht die Absicht, sie zu bezahlen, also lassen wir's doch dabei.«
    Er lächelte ihr zu. Er lächelte!
    »Sei doch nicht so eigensinnig, Anthony. Du hast genug andere Gläubiger. Ich will bezahlen, was i c h . . . «
    »Mach dir keine Sorgen, Liebling«, fiel er ihr ins Wort, während er seine Hände auf ihre Schultern legte. »Ich hätte dich wohl nicht in dem Glauben lassen sollen, daß ich mich nur mühsam über Wasser halten kann, aber du hattest soviel Freude bei der Vorstellung, mich ruinieren zu können, daß ich es nicht übers Herz brachte, dich zu enttäuschen.« Er kicherte, als sie schuldbewußt zu Boden blickte, und hob ihr Kinn an. »Die Wahrheit ist, daß du hundert Häuser umgestalten könntest, ohne daß ich mit der Wimper zucke.«
    »Aber du kannst doch nicht reich sein!«
    Er lachte zufrieden. »Es macht sich bezahlt, wenn man einen Bruder hat, der in Geldangelegenheiten

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