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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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um mich sorgt. Und du hast dir Sorgen um mich gemacht, stimmt's? Deshalb doch auch das ganze Theater?«
    Sie nickte zerstreut. Ihr war ein starker, widerlich sü-
    ßer Geruch in die Nase gestiegen, der an seinem Jackett zu haften schien, ein Geruch wie - wie Parfüm, billiges Parfüm. Sie hob den Kopf und entdeckte einen dünnen gelben Faden auf seiner Schulter - nein, ein blondes Haar. Sie zupfte es vom Stoff, aber sie mußte lange ziehen, bis es zwischen ihren Fingern herabhing - ein mindestens 30 cm langes blondes Haar! Vielleicht hätte sie es trotz der helleren Farbe für ihr eigenes Haar gehalten, aber dazu war es viel zu strohig.
    »Ich wußte es!« zischte sie, unbändigen Zorn in den Augen.
    »Was wußtest du? Hör mal, was ist jetzt schon wieder in dich gefahren?«
    »Das da!« Sie hielt ihm das Haar vor die Nase. »Es ist nicht meines, und du wirst wohl nicht behaupten, daß es von dir ist!«
    Anthony nahm ihr stirnrunzelnd das Haar aus den Fingern. »Es ist nicht, was du denkst, Roslynn.«
    Sie trat einen Schritt zurück und verschränkte die Ar-me auf der Brust. »Oh? Ich nehme an, es war eine unverschämte Dirne, die sich ihr unaufgefordert auf den Schoß setzte und den Geruch ihres billigen Parfüms verbreitete, bevor du sie loswerden konntest?«
    Großer Gott, stöhnte er inwendig, muß sie den Nagel auf den Kopf treffen? »Es war tatsächlich...«
    »Verdammt,
    du
    kannst
    nicht
    einmal
    deine
    eigenen
    Märchen erfinden!« kreischte sie.
    Es war wirklich lachhaft, aber Anthony wagte nicht zu lachen, solange sie so in Rage war. Deshalb erklärte er ganz ruhig: »Um genau zu sein - es war eine Kellnerin.
    Und sie wäre mir nicht auf den Schoß gehüpft, wenn ich nicht
    gezwungen
    gewesen
    wäre,
    sämtliche
    Tavernen
    nach deinem Vetter abzusuchen.«
    »O ja, schieb die Schuld für deine Untreue jetzt auch noch auf mich! Das ist typisch Mann! Ich werde dir sagen, was man mir wirklich zum Vorwurf machen kann -
    daß ich dir letzte Nacht geglaubt habe! Diesen Fehler werde ich bestimmt nie wieder begehen!«
    »Roslynn. . . «
    Sie sprang zurück, als er nach ihr greifen wollte, und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Anthony fluchte un-flätig vor sich hin, während er sich umdrehte und vergewisserte, daß die Straße leer war. Und zum Glück war James in der Kutsche zu White's weitergefahren, um dort die Stunden bis zu seinem Rendezvous mit der Kellnerin totzuschlagen.
    Es
    wäre
    schlichtweg
    unerträglich
    gewe-
    sen, wenn sein Bruder Zeuge dieses absurden Auftritts geworden wäre, denn er hätte es sich nicht nehmen lassen, schallend zu lachen und Anthony an die Freuden der Ehe zu erinnern.
    Verdammt! Sie hatte ihn aus seinem eigenen Haus geworfen! Ein krönender Abschluß eines Tages, der nicht schlimmer hätte sein können. Wenn jemand davon Wind bekam. . .
    Anthony warf wütend den Kopf in den Nacken. Es war sein Haus. Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht, ihn aus seinem eigenen Haus zu werfen?
    In seinem Zorn war er nahe daran, die Tür einzutreten, doch dann kam ihm der Gedanke, sein Glück zu-nächst mit der Klinke zu versuchen. Als er feststellte, daß die Tür nicht verschlossen war, warf er sie mit übermäßigem Schwung auf. Der Krach verschaffte ihm eine flüchtige Befriedigung, vermochte seine Wut aber nicht zu dämpfen, ebenso wenig wie die Tatsache, daß sein holdes Eheweib auf halber Treppe wie angewurzelt stehengeblieben war.
    »Komm sofort wieder herunter, Lady Malory! Wir haben unsere Diskussion noch nicht beendet.«
    Zu seiner Verwunderung gehorchte sie sofort und kam steif auf ihn zu, doch nur, um ihn aus nächster Nähe einen Blick abgrundtiefer Verachtung zuzuwerfen.
    »Wenn du nicht gehst, gehe ich!« erklärte sie und stol-zierte tatsächlich auf die geöffnete Tür zu.
    Anthony packte sie am Handgelenk und wirbelte sie herum. »Den Henker wirst du! Du verläßt dieses Haus nicht, und ich auch nicht. Wir sind verheiratet, erinnerst du dich daran? Verheiratete Menschen leben zusammen, soviel ich gehört habe.«
    »Du kannst mich nicht zwingen hierzubleiben!«
    »Nein?«
    Er konnte es, und es brachte Roslynn nur noch mehr in Wut, daß sie ihm dieses Recht gegeben hatte.
    Sie entriß ihm ihre Hand und rieb sich das Gelenk, an dem am nächsten Morgen bestimmt ein blauer Fleck zu sehen sein würde. »Dann ziehe ich mich eben hier in ein leerstehendes Zimmer zurück, und falls du dazu etwas zu sagen hast, dann spar dir deine Worte für einen anderen Zeitpunkt auf.«
    Sie

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