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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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ihr endgültig: Sie wurde wie ein Vogel in einem goldenen Käfig gefangen gehalten.
    »Ich will nur zu meiner Freundin«, rief sie dem Kellner zu, der ihr jetzt eher wie ein Gefängniswärter vorkam, und klopfte heftig an die Nachbartür.
    »Hoffentlich macht sie bald auf«, dachte Alisha und klopfte noch einmal. »Ob Julia wohl auch gefangen gehalten wurde?«
    Selbst nach mehrmaligem Klopfen öffnete keiner.
    »Schau an!«, murmelte sie leise vor sich hin. »Die darf sich also frei bewegen. Warum ich nicht?«
    Sie drehte sich langsam um und ging zurück in ihre Suite. Beim Schließen der Tür bemerkte sie noch den zufriedenen Blick des Kellners, der sich wieder auf einen Stuhl im Gang sinken ließ.
    Warum wurde sie gefangen gehalten? Wer hat den Ring weggenommen? Warum das alles – und dann noch die Lügen des Polizeichefs. Handelte es sich bei diesem Mann überhaupt um den richtigen Polizeichef? Das musste man doch herausbekommen können!
    Alisha überlegte, ob sie das Telefon benutzen sollte und bei der Auskunft oder den örtlichen Behörden nachfragen sollte. Sie schüttelte bei diesem Gedanken nur innerlich den Kopf, denn auch das würde ihr keine Klarheit bringen. Sie konnte dann zwar den Namen verifizieren, aber nicht die Personen äußerlich abgleichen.
    Da kam ihr noch eine andere Idee. Sie könnte per Telefon Hilfe holen – aber wen? Und was, wenn das Telefon abgehört wurde, beziehungsweise sämtliche Gespräche über die Telefonzentrale in der Rezeption geschaltet wurden? Gerade letzteres war zu erwarten. Also schied auch diese Möglichkeit aus.
    Sich im Raum umsehend, erblickte sie auf dem hübschen Schreibtisch, der im Wohnzimmer der Suite stand, einen Computer. Erwartungsvoll setzte sie sich an das Gerät und schaltete es ein.
    »Hoffentlich gibt es kein Passwort«, machte sie sich etwas Mut und wartete, bis alle Startprogramme hochgefahren waren.
    Es gab kein Passwort. Sofort rief sie im Internet eine Suchmaschine auf und gab den Namen des Polizeichefs mit dem weiteren Suchbegriff »Malta« ein. Verwundert stellte sie fest, dass es fast ein Dutzend Verweise gab. Nach wenigen Minuten wusste sie Bescheid: Es handelte sich bei dem Mann wirklich um den amtierenden Polizeichef Maltas. Also konnte ihm jeder Hilferuf, den sie an irgendjemanden auf Malta senden würde zu Ohren kommen und das würde ihre Situation bestimmt nicht verbessern.
    Im Endeffekt blieben wohl nur noch ihre ehemaligen Gasteltern auf der Insel oder ihre Eltern oder Freunde zu Hause in Berlin. Aber wie konnte sie die erreichen ohne dass ihre Bewacher davon Wind bekamen? Alisha starrte auf den Bildschirm und suche das Symbol, das den Mailkasten darstellen sollte. Sie fand es nicht. Sie kannte sich auch nicht gut genug mit PCs aus und so schaltete sie nach einer halben Stunde frustriert den Computer aus.
    »Auch dieser Weg ist damit also erst einmal verschlossen«, grummelte sie vor sich hin. »Verdammt, ich muss raus hier. Hier ist doch etwas ober faul.«
    Sie ging zur Tür der Suite und verriegelte sie so leise wie möglich. Danach öffnete sie die Terrassentür und trat hinaus. Die Terrasse war mit weißen Gartenmöbeln ausgestattet und teilweise überdacht. Sie wurde teilweise durch ein bauchhohes Glasgeländer begrenzt, welches einen traumhaften Ausblick erlaubte, doch dafür hatte Alisha jetzt keinen Sinn. Linker Hand befand sich eine gut drei Meter hohe, durchgehende massive Wand, die ihre Terrasse von der der Nachbarsuite abschottete.
    Alisha ging zur der linken Seite der Terrasse und wagte einen Blick über den Rand. Zwölf Stockwerke ging es nach unten. Eine glatte Stein/Glasfassade. Dort hätte nicht einmal Spiderman hinabklettern können, stellte sie enttäuscht fest. Sie beugte sich weit über den Rand hinaus und warf einen Blick auf die Terrasse, die zu Julias Suite gehörte. Sie war genau gleich möbliert. Hinter den zugezogenen Gardinen konnte sie an mehreren Stellen einen Lichtschimmer erkennen.
    Erleichtert stieß sie die Luft aus, machte kehrt und ging zurück in ihre Suite. Leise schloss sie die Tür wieder auf und öffnete sie. Der Gang war hell beleuchtet und am Ende, genau gegenüber den Fahrstühlen und dem Treppenabgang erkannte sie ihren Bewacher. Er saß immer noch auf dem Stuhl und schaute ihr direkt ins Gesicht. Ein selbstzufriedenes Lächeln traf Alisha.
    Aber nicht das war es, was sie in diesem Moment so sehr enttäuschte. Unmittelbar neben der Tür zu Julias Suite stand ein Wagen, wie er von

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