Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
Vom Netzwerk:
Zwischendurch aßen sie etwas von dem mitgebrachten Proviant. Mittlerweile war ihre Kleidung auch wieder einigermaßen trocken. Als es allmählich zu dämmern begann, holte der Helikopter das Seil mitsamt der Person, die daran hing, ein und flog davon. Mit ihm verschwanden auch die anderen Personen, die sich am Klippenrand herumgetrieben haben. Langsam wurde es still und ein weicher Sonnenuntergang tauchte den Himmel über dem schimmernden Meer in Rot- und Orangetöne. Sie wagte nicht, diese Stimmung durch eine Unterhaltung zu zerstören – und sie glaubte zu spüren, dass es Raul ebenso ging.
    Als die Sonne endgültig verschwunden war, zogen sie sich wieder tief in die Nische zurück.
    »Beschreib´ mir doch noch mal den Ring ganz genau, den Axel gefunden hat, und zeichne den Stern und das Kreuz hier in den Sand«, bat Raul, nachdem sie noch eine Kleinigkeit gegessen hatten. Mit einer Taschenlampe leuchtete er eine Stelle vor ihren Füßen an.
    Sie kam der Bitte nach. Als sie jedoch versuchte den Stern zu zeichnen, musste sie feststellen, dass es ihr nicht richtig recht gelingen wollte.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, meinte sie verlegen, »so ganz genau kann ich nicht sagen, wie viele Zacken der Stern hatte. Es waren ´ne ganze Menge, aber wie viele wirklich weiß ich nicht.«
    »Es waren neun!«, erklärte Raul ihr mit fester Stimme. »Du hast doch mitbekommen, was Dr. Magri herausgerutscht ist. Es muss sich dabei um etwas ganz Besonderes handeln. Sonst würden die hier nicht so einen Aufriss veranstalten. Diese Aktion dort draußen mit dem Heli und die Zeitungsente, dass du angeblich eine Betrügerin bist können nur vom Militär, der Polizei oder Leuten wie Dr. Magri arrangiert werden. Letzterem gehört nämlich die Zeitung. Dieser mysteriöse Unfall des Hoteldirektors und deiner Freundin Julia könnte ohne weiteres die Handschrift eines Auftragskillers tragen. Der Befehl, dich im Hotel festzuhalten und zu bewachen konnte eigentlich nur vom Hoteldirektor kommen, aber der ist tot. Wer bleibt also übrig?«
    »Dr. Magri, der Eigentümer«, antwortete Alisha automatisch.
    »Und genau der kann es nicht sein«, widersprach Raul heftig. »Er ist einer der größten Förderer der Wissenschaften und Bewahrer historischer Belange. Er setzt riesige Vermögen dafür ein. Er hätte eher eine Belohnung ausgesetzt und alles publik gemacht, glaube ich jedenfalls. Da muss jemand ganz anderes hinter stecken!«
    Allerdings! Es gab noch jemand anderen, der dafür in Frage kam »Es könnte der Polizeichef gewesen sein. Er könnte doch den Hoteldirektor als gefährlichen Mitwisser beseitigt haben, nachdem sie gemeinsame Sache gemacht haben…«
    Sie hatte nach diesen Worten den Eindruck, dass Raul über diese weitere Möglichkeit sehr erleichtert war.
    »Ja, du hast vermutlich Recht. Dr. Magri hätte so etwas wirklich nicht nötig. Trotzdem: Worum geht es hier? Wofür kann dieser »Neunstern« stehen? Ich bin auf diesen Begriff während meines Studiums noch nie gestoßen. Bei einigen Völkern, zum Beispiel in den Anden, gilt die Zahl Neun als Unglückszahl. Deshalb ergibt aber der Begriff »Neunstern« immer noch keinen Sinn und trotzdem war ein solcher Stern auf einem Ring abgebildet, der aus dem 17. Jahrhundert stammen muss.«
    »Mich beunruhigt etwas ganz anderes«, schnitt Alisha vorsichtig ein neues Thema an, von dem sie wusste, besser gesagt spürte, dass es Raul nicht gefallen würde. »Wenn die Leute da draußen nun die Höhle noch gar nicht gefunden haben, dann … dann könnten sich Axel und Jens noch darin befinden, und dann …«
    Sie sah, dass sich Rauls Mine sofort verfinsterte, und wieder hatte sie das verkehrte Gefühl.
    »Sie könnten doch auch schon längst wieder aus der Höhle raus sein und den Leuten direkt in die Arme gelaufen sein…«, hielt Raul dagegen.
    »Dann müssten die den Eingang zu der Höhle aber nicht mehr suchen«, wehrte sie den Einwand mit einer lässigen Handbewegung ab. »Nein, Raul, die sind noch dort unten. Ich weiß es einfach! Wir müssen sie suchen!«
    »Und wie willst du die Höhle finden, wenn selbst eine Supermacht immer noch danach sucht?«
    »Wie gesagt, diese Supermacht hat an der falschen Stelle begonnen. Und ich weiß etwas Entscheidendes, was die nicht wissen – weil ich bei den Gesprächen nie erwähnt habe.«
    Raul sagte nichts – er schaute sie nur an.
    »Wir müssen ganz dicht am Klippenrand nach einem der Sicherungshaken von Axel und Jens suchen. Von dort aus geht es

Weitere Kostenlose Bücher