Maltas Geheimnis
Vielleicht sind deine Freunde dann gerade daran krepiert.«
»Ach was!«, murmelte Alisha, mehr zu sich selbst.
»Naja, eigentlich haben fast alle natürlichen Höhlensysteme unzählige Öffnungen und Kamine, die zumindest für einen minimalen Luftaustausch sorgen. Aber sicher ist sicher…«
Ihr war trotzdem so mulmig wie noch nie zumute, er hingegen schien schnellstens in die Höhle zu wollen. War das der angebliche, immer wieder beschworene Unterschied zwischen Mann und Frau oder war es die gleiche, pure Abenteuersucht wie bei Axel und Jens?
Während sie darüber nachdachte, hatte Raul eine kleine, umgitterte Öllaterne gefunden und zündete mit zittrigen Fingern den Docht an.
Sie warf einen langen Blick auf das weite Meer hinaus. Der Himmel hatte aufgeklart und in der Ferne war ein Kreuzfahrtschiff zu sehen. Wie oft hatte sie davon geträumt, auf solch einem Schiff einmal um die Welt zu fahren. Nun war sie sich nicht mal mehr sicher, ob sie hier überhaupt jemals wieder lebend herauskommen würde.
wieder lebend herauskommen würde.
»Wir sollten hintereinander gehen und uns gegenseitig mit einem Seil absichern«, schlug Alisha vor und fummelte bereits ein entsprechendes, gut 10 Meter langes Seil aus ihrem Rucksack. Nachdem sie es bei sich und Raul eingeklinkt hatte, warf sie sich den Rucksack über die Schulter, nahm Raul die kleine Laterne ab und leuchtete mit ihr in das dunkle Loch. Darunter sollte sich also ein unterirdischer Gang erstrecken. Bis auf graue Stufen und bräunlich schimmernde Wände war nichts zu erkennen. Also schaltete sie ihre Helmlampe ein, stellte den breitest möglichen Lichtkegel ein und zwängte sich rückwärts vorsichtig durch die Lücke. Langsam begann sie den Abstieg, Schritt für Schritt.
»Du solltest den Rucksack abnehmen«, rief sie nach oben, »der Einstieg ist verdammt eng.«
Statt einer Antwort hörte sie das Geräusch eines startenden Motors und das Schrappen von Rotorblättern. Die Verfolger hatten wieder ihre Arbeit aufgenommen. In Alisha stieg Panik auf.
»Mach ich!«, hörte sie Raul rufen und sah ihn sich schon ebenfalls durch das enge Loch zwängen. Gemeinsam begannen sie den Abstieg.
Nach einer Vielzahl von Stufen weitete sich der Gang und sie kamen an die Stelle, die Axel ihr so ausführlich beschrieben hatte. Es handelte sich um einen kleinen Raum, der teilweise durch Berg Geröll verschüttet worden war.
Raul kam prustend, ebenfalls rückwärts, die Treppe herab und stellte sich neben sie. Er musterte den Bogen durch den man in den kleinen Raum gelangte, trat dann einige Schritte zurück und leuchtete nochmals den Deckenbogen ab.
»Schau an! Könnte das Zeichen da mit dem auf deinem Siegelring identisch sein?«
Beim näheren Hinsehen erkannte es Alisha auch. Es stellte in der Tat ein in den Stein gemeißelten neunstrahligen Stern mit einem achtzackigen Kreuz in der Mitte dar. Es war in etwa so groß wie ihre Handfläche und nur schwer zu erkennen, da es schon sehr verwittert war. Spinnweben beeinträchtigen zudem auch noch die Sicht.
«Ich denke dieses Höhlensystem wurde früher von irgendwem sehr häufig genutzt…Ein Gruppe von Menschen, die dieses Zeichen als Erkennungssymbol genutzt hat. Interessant… Aber jetzt lass uns erstmal weitergehen, vielleicht finden wir noch mehr Hinweise.«
Er wies mit dem Kopf in Richtung des Raumes, der vor ihnen lag.
Einige besonders große Steine lagen so im Weg, dass Alisha über sie hinweg klettern musste. Vorsichtig, um nicht abzurutschen erklomm sie den Geröllberg und hangelte sich auf der anderen Seite wieder hinab. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, stellte sie fest, dass sie sich nun mitten im Raum wiederfand.
»Komm rüber, Raul!«, rief sie, eine Hand wie einen Trichter vor den Mund haltend. »Ich hab’s geschafft! Ich bin drüben!«
Ihr Ruf hallte von den Wänden wieder und ließ neben ihr eine größere Staubfahne von der Höhlendecke rieseln. Erschrocken sprang sie zur Seite, als auch noch Gesteinsbrocken herunter fielen.
»Brüll nicht so, Alisha«, raunte Raul über ihr. »Die Schallwellen können in so alten Höhlen Einstürze verursachen und das könnte gefährlich werden. Außerdem bin ich doch schon fast bei dir. Ich lass mich doch nicht von dem Seil zwischen uns hinter dir herziehen!« Er grinste auf sie hinunter.
Sie hatte das Seil, mit dem sie verbunden waren, völlig vergessen.
Während Raul neben ihr landete, sah sie sich in dem kleinen Raum um. Der Lichtstrahl
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