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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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oben bis unten an. Wahrscheinlich hatten es die beiden wirklich geschafft dort hoch zu klettern. Aber das war doch Lebensmüde! Sie selbst würde so etwas nie schaffen. Die Enttäuschung traf sie wie ein harter Schlag ins Gesicht. Langsam ließ sie sich auf den Boden sinken, wobei ihr der Rucksack vom Rücken glitt. Es war ihr egal. Ein Tränenschleier trübte ihren Blick und sie spürte, wie ihr ganzer Körper zu zucken begann. Haltlos schluchzend ließ sie es geschehen. Es war aussichtslos. Sie würden die beiden in diesem Höhlenlabyrinth niemals finden.
    Alisha sah, wie Raul sich sichtlich überrascht und verlegen zu ihr hinunter beugte und ihr zaghaft über den Kopf streichelte. Sie ließ es zu und sah zu ihm hoch. » Es ist alles umsonst! Wir werden sie nie finden! Wir können hier nur warten bis diese Verrückten da draußen uns finden.« Sie zog geräuschvoll die Nase hoch.
    Dann stieß sie abrupt seine Hand weg. »Ach, lass mich in Ruhe! Es ist aus. Die Beiden sind dort hochgeklettert. Dort kommen wir niemals hoch!«
    Rauls Kopf ruckte hoch und er schaute die Wand entlang nach oben.
    »Das ist unmöglich! Die Wand ist doch nahezu senkrecht. Eher noch überhängend! Ich glaube du spinnst, Ali…«
    Jetzt sprang auch Alisha auf. Ihre Augen funkelten.
    »Nenn´ mich nicht Ali!«, fauchte sie. »Axel und Jens sind Extremkletterer. Die können so was. Du hast einfach keine Ahnung! Außerdem schau dir das an, dann siehst du was ich meine.«
    Sie deutete auf eine Stelle an der Wand, nur wenige Zentimeter über dem Boden, die ein wenig heller war, als der Rest.
    »Hier haben sie ein kleines Stück Felsen abgetreten, als sie offensichtlich die Haltbarkeit und Griffigkeit getestet haben. Das Gegenstück zu dieser Stelle liegt gleich darunter. So, glaubst du mir jetzt?«
    Sie hob ein kleines Stück Gestein auf und hielt es an die hellere Stelle. Es passte augenscheinlich. »Oh… okay«, Raul fuhr sich mit der Hand über den Nacken, »meine Hochachtung vor den Beiden. Die sind wirklich gut.«
    Er kapierte es einfach nicht, dachte Alisha und schüttelte dabei kaum merklich den Kopf.
    »Hochachtung?«, fuhr sie ihn an und stampfte leicht mit dem rechten Fuß auf den Boden. »Die Beiden sind verantwortungslos und leichtsinnig! Nicht toll! Und außerdem, was sollen wir jetzt machen, hm? Hinter uns diese Leute, die weiß der Teufel was mit uns anstellen können und vor uns diese Wand.« Ihre Stimme überschlug sich fast, so schnell und hoch sprach sie nun.
    Sie sah Raul schlucken und wurde sofort wieder ruhiger. Diesmal schien er ihre Argumente und Befürchtungen verstanden zu haben.
    Immer noch schluckend und den Mund wie ein Fisch wiederholt öffnend und schließend, sagte er schließlich »Oh mein Gott, Ali…, Alisha. Du hast ja so recht…Unsere Verfolger scheinen wirklich völlig besessen von diesem Neunstern zu sein. Dieses Zeichen scheint ein irrwitziges Geheimnis zu bergen. Diese Leute da draußen«, er wies mit dem Finger in die Richtung, aus der sie gekommen waren, »die schrecken weder vor Lügen, noch vor Freiheitsberaubung, noch vor Mord zurück. Ich glaube es geht hier wirklich um was ganz Großes! Aber wenn wir hier bleiben, dann werden die uns sicher umbringen, so viel wie wir jetzt wissen. Andererseits scheinen aber auch Axel und Jens in Gefahr zu sein, sonst wären sie doch längst wieder aufgetaucht. Wir stecken in der Zwick…«
    Er sprach nicht zu Ende. Fahrig wischte er sich über das Gesicht und glitt an der Wand hinab. Wütend schlug er mit der Faust auf den Boden. »Das ist doch alles scheiße!«, murmelte er und nun war es Alisha die ihm trösten auf die Schulter klopfte.
    * * *
    Mittlerweile tat es Alisha leid, dass sie ihn so angefahren hatte. Sie nahm ihren Rucksack ab, löschte die kleine Öllampe und stellte sie auf dem Boden ab. Danach holte sie, ohne Raul anzuschauen, ein längeres Seil heraus und begann es, um ihre Taille zu wickeln. Als nächstes nahm sie neue Batterien aus der Tasche und wechselte die alten Einheiten in ihrer Helmlampe aus, obwohl diese noch nicht verbraucht waren. Aber sicher ist sicher, dachte sie, knetete noch mehrmals ihre Finger, streckte sich zwei-, dreimal und trat dann an die Wand.
    »Was diese Idioten geschafft haben, muss ich doch auch hinkriegen, verdammt noch mal«, feuerte sie sich leise an.
    Raul schien ihr Vorhaben erst mitzubekommen, als sie schon fast zwei Meter hoch an der Wand hing. Sie musste zwar immer wieder die richtigen Steine suchen, denen sie

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