Mama, ich liebe einen Killer (Sex and Crime) (German Edition)
Anwesenheit nur bedeuten, dass es dem kleinen Schwarzhaarigen gut ging. Andernfalls wäre er wohl kaum von dessen Seite gewichen. „Willst du auch ein Brötchen, Chef?”
„Nee”, grinste Yusei amüsiert. „Ich ess’ nix Geklautes.”
„Korrekt wie immer, hm?”, meinte Keisuke, stellte den grünen Kasten auf einen nahen Container und sicherte sich selbst schnell zwei Brötchen, bevor der Rest der Meute darüber herfiel. Mit dem herrlich duftenden Frühstück setzte er sich in Shirokawas Nähe auf eine Holzkiste.
„Sicher”, antwortete Yusei gelassen. „Wo bekommt ihr überhaupt immer diese Mengen her?”
„Och, das ist einfach”, nuschelte Keisuke kauend, bevor er schluckte. „Da sind ein paar Bäckereien, die jeden Morgen ein ganzes Rollregal Brötchen zum Abkühlen in ihre Hinterhöfe stellen. Ist zwar ‘ne Mauer drum, aber das ist ja kein echtes Hindernis.” Genüsslich biss er wieder in seine Beute. „Bisher haben die noch nichts bemerkt, weil wir den Kasten jedes Mal wieder zurück bringen.”
„Verstehe”, antwortete Yusei nur und wartete ab, bis sein jackenloser Vize das Frühstück beendet hatte. Beiläufig hielt er ihm dann die Jacke hin, welche er mitgebracht hatte. „Dankend zurück.”
„Oh, prima”, lächelte Keisuke nach seiner Jacke greifend. „Ich hab’ mich ohne schon sehr nackt gefühlt.”
Sein Grinsen zu einem schwachen Lächeln unterdrückend, musterte Yusei den verdutzten Blick seines Vize, als der die Jacke anzog.
„Das ist nicht meine, Shirokawa-kun”, bemerkte Keisuke und setzte dazu an, sich wieder von dem Leder zu trennen.
„Das ist deine”, legte Yusei mit einem beiläufigen, aber nachdrücklichen Unterton fest. Der verwirrte Blick, welcher ihn traf, sagte ihm, dass auch sein Vize diesen Unterton mitbekommen hatte. Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Taiki hat sie nur gewaschen. Hat ja furchtbar gestunken das Teil.”
„Ach ... so?”, gab Keisuke rat- und sprachlos von sich, während er sachte über das glänzende Leder strich. Dann blickte er verlegen grinsend auf. „Hast recht ... Die ungewohnte Sauberkeit lässt sie in einem völlig anderen Licht erstrahlen.” Als er sich unbeobachtet fühlte, beugte er sich etwas vor. „Ich hätte auch gern eine Waschmaschine, die aus Plagiaten Originale macht ...”
Breit grinsend schnippte Yusei Keisuke gegen die Stirn und wendete sich ab.
„Dummkopf! Leder packt man nicht in die Waschmaschine. Das wäscht man mit der Hand, sonst geht’s kaputt.”
„Ich danke dir jedenfalls, Shirokawa-kun”, lächelte Keisuke seinem davon schlendernden Boss hinterher. „Wäre nicht nötig gewesen.”
Yusei hob nur, ohne sich umzudrehen, die Hand, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.
Interessiert musterte Taiki den länglichen Pappkarton, welchen Yusei von seinem kleinen, morgendlichen Ausflug nebst Brötchen mitbrachte, aus einiger Entfernung. Der Weißhaarige jedoch ließ diesen neben der Tür auf dem Boden liegen und kam ihm, der mit seinem Geschirrtuch und einem Glas, welches er so eben gespült hatte, in der Hand da stand, eindeutig grinsend entgegen. Zufrieden nahm Taiki den kurzen Kuss entgegen, blickte den Älteren dann aber erwartungsvoll an. „Und?”
Fröhlich bemerkte Yusei das Leuchten in Taikis dunklen Augen und tätschelte ihm im Vorbeigehen zur Küche den Kopf.
„Geht klar, du bekommst deinen Onsenb esuch.”
„Oh prima!!”, quietschte Taiki glücklich und schmiegte sich Yusei folgend dankbar an dessen Arm. Wegen des Feiertags hatte er sich heute freinehmen dürfen und seinen Schatz nach dem gestrigen, wenig erholsamen Sonntag angefleht, mit ihm den Fuji-Hakone-Izu National Park zu besuchen. Über alle Maße begeisterten ihn die zahlreichen heißen Quellen, die er sich bereits ausgiebig über Yuseis Notebook angeschaut hatte.
Keine zehn Minuten später packten sie die wenigen Sachen zusammen, von denen Taiki überzeugt war, dass sie sie benötigen würden. Ein wenig neugierig blickte der Jüngere erneut auf den länglichen Karton hinab.
„Was ist da drin?”, fragte er Yusei, der nach Handtüchern im Schrank kramte, schließlich beiläufig.
„Hm?”, machte der Ältere Taikis Blick folgend, bevor er sich seiner ursprünglichen Tätigkeit widmete. „Meine Arbeit.”
„Oh”, murmelte Taiki nach einem kurzen Stutzen. „Verstehe ...” Gedankenversunken stopfte er ein weiteres Handtuch in ihre Sporttasche, als Yusei ihm einfach über den Kopf wuschelte, jedoch kein Wort
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