Mama, ich liebe einen Killer (Sex and Crime) (German Edition)
sagte.
„Ähm ... Yusei?”, fragte der Jüngere leise, da sein Partner sich einfach abwendete und Richtung Küche ging.
„Keine Grundsatzdiskussionen jetzt, Taiki”, blockte Yusei neutral ab. „Ich will heute nur einen schönen Tag mit dir haben.”
„Ich wollte gar nicht diskutieren”, murmelte Taiki weiterhin am Boden hockend.
Der niedergeschlagene Anblick, den sein Schnucki abgab, gefiel Yusei überhaupt nicht, als er stehen blieb und über seine Schulter zurück sah.
„Aber”, murmelte Taiki vor sich hin, „sag’s mir bitte, wenn du dich in Gefahr begibst. Sonst ... mache ich mir dauernd Sorgen um dich.”
Tief seufzte Yusei. Richtig, Taiki bemerkte es natürlich, dass er ihm nicht ein Sterbenswörtchen sagte, wann er was tat, wenn dieser bei der Arbeit war. Ihm alles, was mit seinem Job zu tun hatte, absichtlich verschwieg. Sein Blick fiel auf den Karton. Normalerweise hätte er ihn im Auto gelassen, bis sich eine Gelegenheit ergeben hätte, den Inhalt ohne Taiki auszupacken. Doch als er das Teil heute morgen in seinem Postfach vorgefunden hatte, kam es ihm nicht sonderlich klug vor, mit einem unregistrierten Scharfschützengewehr im Kofferraum einen Nationalpark zu besuchen ... Auf der Strecke dorthin konnten sie jederzeit kontrolliert werden! Dennoch kam ihm die Bitte seines Partners äußerst berechtigt vor, weshalb er ihm ein kleines, beruhigendes Lächeln schenkte.
„Okay, ich sag’s dir”, versprach er und marschierte weiter. „Aber ich bin Profi. Brauchst dir keine Sorgen machen.”
Etwas erleichterter legte Taiki seine blaue Badehose in die Tasche und erhob sich.
Eine Dreiviertelstunde später sausten sie mit offenem Verdeck auf die ersten Ausläufer des Nationalparks zu. Der schwarze Sportwagen blitzte in der Sonne, dunkle und helle Haare wirbelten im Fahrtwind.
„Und ich sage dir, in einem Onsen brauchst du keine Badehose”, lachte Yusei amüsiert. Seit gut fünf Minuten diskutierten sie das heiße Thema Badebekleidung und so langsam verging die Selbstsicherheit des Schwarzhaarigen.
„Aber das kann doch nicht sein ...” Mit nachdenklich, wie verlegen gesenktem Kopf grübelte Taiki darüber nach. Davon hatte auf der Internetseite nichts gestanden!!
„Ach, Schnucki”, seufzte Yusei amüsiert. „Manchmal kommst du mir vor wie ein Tourist.” Grinsend kassierte er einen Knuff gegen seinen Oberarm und tat so, als sei ihm dadurch die Kontrolle über den Wagen etwas abhanden gekommen. „Hey, hey!”
„Mann, Yusei! Pass doch auf!”, meckerte Taiki nach dem ersten Schrecken.
„Du hast mich gehauen, Schnucki!”
„Mhm”, brummte Taiki unzufrieden und blickte dann von der Seite her beinah verzweifelt in die stechenden, eisblauen Augen hinter der Sonnenbrille. „Yusei ... Was mache ich, wenn mir nackt baden total peinlich ist?” Ihr Tempo verlangsamte sich, denn nun hatten sie den Fuji-Hakone-Izu beinah erreicht und mussten kleinere Straßen nehmen, um durch das bergige Parkgelände weiter hinauf zu der von ihnen angestrebten Quelle zu gelangen.
„Alle anderen sind da auch nackt und es ist nach Geschlechtern getrennt”, erklärte Yusei geduldig zum zweiten Mal. „Also was könnte dir wohl peinlich sein? Warst du noch nie im Schwimmbad in der Männerdusche? Da laufen auch alle nackt rum.”
„Mhm”, brummte Taiki wieder, blickte aber zur Seite. „Kann mich nicht erinnern, im Erwachsenenalter jemals im Schwimmbad gewesen zu sein ...” Mit wem denn auch? Wozu überhaupt?
„Ach, Schnucki”, seufzte der Ältere wieder hilflos. „Das gehört zur japanischen Tradition, ist also völlig normal, okay? Ich beschütze dich auch, wenn du in eine peinliche Situation kommst.”
„Okay”, murmelte Taiki, brachte schließlich aber doch ein kleines Lächeln zustande. Neugierig stieg er aus, als Yusei auf einem kleinen, nicht vollen, aber auch nicht leeren, Parkplatz Halt machte. Ob es wirklich so aussah wie auf den Bildern im Internet?
Yusei grinste in sich hinein, während er seinem Kleinen folgte. Taiki versuchte natürlich, sich seine Aufregung nicht allzu sehr anmerken zu lassen, aber die schmalen, glänzenden Augen fühlte Yusei dennoch ganz genau auf sich liegen, als er Taiki einen Arm über die Schulter legte und sie gelassen an dem kleinen Empfang, der aus einem Tisch mit einer älteren Dame dahinter bestand, anmeldete. Auch in der Dusche stellte er sich so hin, dass niemand seinem kleinen, deutlich erröteten Taiki etwas weg gucken konnte.
Mit gesenktem Blick
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