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Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Titel: Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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bei der die Mamas mit einer Art Drill-Instruktor laufen.
    Der erste, zweite und dritte Schritt war für sie, sich eine Webseite zu bauen, beim Amt ein Gewerbe anzumelden und eben an so Kleinigkeiten zu denken, wie, dass man für die Flyer eine Genehmigung beim Bezirk einholen muss.
    Auf ihrer Webseite erfährt man zum Beispiel, dass Katarina, eigentlich gelernte Augenoptikerin, ihr Hobby Sport zum Beruf gemacht hat.
    Sie war 16 Jahre alt, als ihre Mutter anfing, sie mit ins Fitnessstudio zu nehmen. Und das gefiel ihr ziemlich gut. Als Jugendliche hatte die Vierfachmutter Bulimie, und der Sport gab ihr ein besseres Körpergefühl, was ihr half, die Krankheit zu überwinden. Und so gehörte das 60-Minuten-Programm an den Geräten schnell zu ihrem Alltag. Als sie 20 wurde, lernte sie ihren ersten Mann kennen und bekam ihren ältesten Sohn Maximilian.
    Drei Monate nach seiner Geburt fing sie wieder an, Sport zu machen. In einem Sportstudio an der Schönhauser Allee in Berlin. Dort fiel Katarina schnell einem der Trainer auf.
    Eigentlich wollte sie nach Max’ Geburt die zehn Kilo, die sie von der Schwangerschaft noch drauf hatte, wieder abnehmen und hatte natürlich viele Fragen zu den Übungen. Sie hinterfragte wohl so viel, dass ihr Trainer ihr irgendwann alle Unterlagen für einen Fernlernkurs zurFitness-Trainerin mitbrachte und meinte: ›Das ist genau das Richtige für dich‹.«
    Und Katarina zog es durch. Ein Jahr lang besuchte sie die Wochenend-Seminare der Akademie, lernte zu Hause für die Prüfungen und legte diese dann schließlich auch erfolgreich ab. Mit ihrem Sohn klappte das ganz gut. Sie lernte abends und an den Wochenenden, wenn sie zu Seminaren fahren musste, konnte der Papa aufpassen. Auf diese Weise machte Katarina in wenigen Jahren auch ihre sogenannte Aerobic-B-Lizenz, ihren Schein für Aqua-Training und arbeitete schon bald in Festanstellung als Trainerin bei einer großen Sport-Kette.
    Bald allerdings als Alleinerziehende. Ihre junge Ehe ging in die Brüche. »Wir waren beide noch zu jung«, sagt sie heute. Zwei Jahre später traf Katarina dann ihren jetzigen Mann Martin, ihr Arbeitskollege aus dem Marketing. Groß, durchtrainiert, Anzugträger und eigentlich überhaupt nicht ihr Typ.
    »Wir machten immer Witze, so von wegen: Na, wann gehen wir beide denn mal aus und irgendwann antwortete er: ›Okay, morgen Abend, acht Uhr‹«, erinnert sie sich. Das saß! Und Katarina fand’s cool.
    Nach dem ersten Date waren die beiden sofort ein Paar. Es war wie in einem Märchen. Sie lebten glücklich und zufrieden mit vielen Kindern …
    Katarina wurde schwanger – drei Mal. Es folgte die Hochzeit und ein bis heute glückliches, entspannt organisiertes Leben mit vier Jungs in dieser Pankower Altbauwohnung. Die, wie gesagt, überraschend kompakt und aufgeräumt ist, dafür, dass da vier Jungs tagsüber toben.
    »Die Jungs haben feste Rituale. Vor allem morgens undabends«, erzählt Katarina. Sie sei aber auch eine sehr nachgiebige Mom. Ob Brötchen, kleines Spielzeug oder mal was Süßes – wenn sie mit ihren Jungs unterwegs ist, hat sie immer die Spendierhosen an. Dass Fünfe-gerade-sein-lassen nicht nur sie, sondern auch vier Kinder im Auto oder auf dem Ausflug bei Laune hält, weiß die Großfamilien-Mama natürlich nur allzu gut, und sowieso ist sie gerne unterwegs mit ihrer Viererbande, in ihrem Kiez, wo sie Hinz und Kunz kennt. Wegziehen aus Pankow, ihrem Geburtsort, käme für sie niemals infrage.
    Puh! Ich höre Katarina zwar zu und schreibe fleißig in meinen Block mit, aber so ganz durchdringe ich es noch nicht. Wie schafft man es, das alles zu vereinen: Vier Kinder, Selbständigkeit, keine Putzfrau, dafür aber immerhin einen Mann, der jeden Abend nach Feierabend die Küche aufräumt.
    »Es ist alles eine Frage der Organisation und auch mal nein sagen zu können. Das war für mich immer das Schwierigste im Leben«, sagt Katarina. Damals, als sie noch bei der Fitness-Kette arbeitete, habe sie das noch nicht gekonnt. Mal nicht die Spätschicht annehmen, mal keine Vertretung machen – immer habe sie zu allem ja gesagt. Heute bereut sie das. Ich habe echt viel Zeit verstreichen lassen, die ich mit meinem damals noch kleinen ersten Sohn Maximilian hätte verbringen können. Das mache ich eben heute anders.«
    Ihre Kraft hat sie deshalb nicht eingebüßt. Katarina hat wirklich Superwoman-Kräfte, wie folgende Anekdote aus ihrem Leben zeigt: Im Sommer 2007, ihr zweiter Sohn Milan war gerade zur Welt

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