Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen
gekommen und schlief leider immer nur bis morgens um fünf Uhr. Statt zu verzweifeln,schnappte sich Katarina den Kinderwagen und ging mit dem schreienden Baby spazieren. Anderthalb Stunden und vier U-Bahn-Stationen lang, bis zu einem Kaffeeladen an der Schönhauser Allee.
»Da gibt es nämlich Vanille-Soja-Latte. Das war immer meine Belohnung. Und mein Mann und Maximilian konnten noch zwei Stunden weiterschlafen.«
Loslaufen um fünf Uhr morgens, knapp fünf Kilometer – für einen Vanille-Soja-Latte um halb sieben. Isa und ich sind beeindruckt. Haben wir noch Fragen? Nee, irgendwie nicht …
Tipps von Katarina für ein gutes Körpergefühl als Mama
Du hast nach der Geburt wieder einen normalen Stoffwechsel. Sagt Katarina. Und es stimmt. Rein medizinisch gesehen ist dein Stoffwechsel nach einer Schwangerschaft wieder auf null gestellt. Diäten, die du davor gemacht hast, oder das viele Snacken in der Schwangerschaft, das deinen Zucker in die Höhe getrieben hat, sind quasi aus der Erinnerung deines Körpers gelöscht. Du schwitzt jetzt viel, hast eine gute Fettverbrennung, die durch das Stillen logischerweise noch angekurbelt wird, verarbeitest die Nahrungsmittel und verbrennst die Kalorien perfekt. Alles, was du jetzt noch tun musst, ist, deinen nagelneuen Stoffwechsel dazu zu nutzen, dich gesund zu ernähren, und deine restlichen Schwangerschaftskilos sind bald verschwunden.
Ganz wichtig: Kein Abnehmstress, denn jetzt gehört die Zeit dir und deinem Baby.
Dennoch kann man sich vornehmen: alles essen, aber in Maßen. Klar ist nämlich auch (oder sollte es zumindest sein), dass jetzt auch nicht der Zeitpunkt gekommen ist, das große Nutella-Glas anzubrechen, jeden Tag Chips zu essen oder insgesamt mehr zu futtern als in der Schwangerschaft. Denn das setzt an. Richtig an. Leider. Warum, siehe nächster Punkt.
Denn auch ich war dem Trugschluss aufgesessen, dass Stillen schlank macht beziehungsweise man sich rund 800 Kalorien extra gönnen könne, wenn man voll stillt. Zahlen, die man immer wieder im Internet liest – aber: Pustekuchen!
Katarina erklärt die (nachgewiesene) Faustregel: Zwei Drittel aller Frauen nehmen in der Stillzeit ab, ein Drittel erst nach der Stillzeit.
Trotzdem empfiehlt Katarina unbedingt, sich jeden Tag etwas zu gönnen. Einen Sahnepudding, ein Eis von der Eisdiele, ein heißes Bad, einen Film ausleihen, ein neues Kleidungsstück kaufen – was auch immer gerade guttut. Denn schließlich haben wir als Mama gerade Wundervolles geleistet, ja, Leben geschenkt, da ist so ein kleines Designer-Täschchen oder ein neues Rouge wohl kaum übertrieben.
12. Vernetzt Euch!
»Ich stehe auf der Liste«, sage ich. Und die Rezeptionistin mit dem asymmetrischen Pony antwortet: »Sie werden im siebten Stock erwartet.« Ich nicke, gehe am Empfang mit den schwarzen Wänden vorbei zum Aufzug. Das SOHO House in Mitte ist supermondän. Entweder, du bist Mitglied, oder jemand, der Mitglied ist, hat dich auf die Liste gesetzt. Sonst kommst du nicht rein. Und weil deswegen zwischen den riesigen englischen Clubsesseln im Kaminzimmer, an der Bar und am Pool kein öffentlicher Durchgangsverkehr, sondern eine verschwiegene Atmosphäre herrscht, in der man relativ inkognito bleiben kann, tummeln sich hier nicht nur alle wichtigen Kreativen und hochrangigen Geschäftsleute der Stadt, sondern auch mal der ein oder andere Hollywoodstar.
An diesem gewöhnlichen Mittwochmorgen treffe ich Yasmine Orth, die mich mit einem herzlichen Lächeln begrüßt, als ich mich der Sofaecke, in der sie mit ihrem Laptop sitzt, nähere. Sie selbst sieht das SOHO House übrigens etwas pragmatischer, als Ort, an dem sie gut ihre Meetings, ihr Networking, ihre Yoga-Praxis und die Spa-Besuche unter einem Dach verbinden kann, sagt sie.
Yasmine ist in bestimmten Berliner Kreisen bekannt wie ein bunter Hund, wie sie selber sagt. Und das seit über zehn Jahren. Seit einer Dekade verbindet sie die smartesten kreativen Macherinnen, wie sie ihre Zielgruppe nennt, stellt sie einander vor und sorgt dafür, dass sie Kontakt halten. Erfolgreiche Gründerinnen, furiose DJanes, Yogalehrerinnen, Mode-Designerinnen, Journalistinnen und Meinungsmacherinnen aus allen Bereichen – die ehemalige Chefin einer Booking-Agentur brachte sie zu Hunderten in ihrem Goerlzclub zusammen, noch bevor das Wort »Netzwerken« überhaupt in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde. Heute hat der Club rund 1500 Mitglieder.
Den Wunsch, sie zu treffen und für mein
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