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Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Titel: Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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mein Mund war trocken. Ein ziehender Schmerz durchfuhr meine Brust, als er eintrat.
   »Fass mich nicht an. Berühre mich nie wieder! Ich gebe dir heute die einmalige Gelegenheit, deine Tochter zu sehen und dich von uns zu verabschieden.« Ob ich seine Briefe nicht gelesen hätte, wollte er wissen und ich gab ihm den Stapel, so wie ich ihn empfangen hatte, wieder zurück.
   »Ich bin zu dir nach Hamburg gekommen. Bitte sage ja und ich hole die Kinder nach. Wir leben zusammen, so wie du es dir immer gewünscht hast.« Er setzte sich auf mein Bett und betrachtete mich und die Kleine immer abwechselnd. Unter Tränen sagte er, dass sie sein erstes Kind der Liebe ist.
   »Du glaubst, dass ich das letzte halbe Jahr vergesse? Dein perverses Geständnis ignoriere?«
   »Ich liebe dich.« Aber seine Worte erreichten meine Ohren nicht. Ich wollte, dass er geht. Mit einem tief traurigen Blick legte er die Briefe zurück auf die Decke und verließ das Zimmer.

Lore unterstützte mich finanziell. Ich weiß nicht warum, aber seitdem ich sie zur Großmutter machte, war sie wie ausgewechselt. Hilfsbereit und spendierfreudig. Mit ihren fünfhundert Mark im Monat und dem Kindergeld kam ich gerade so über die Runden. Ich wohnte wieder fest bei Papa und bezog mein altes Kinderzimmer. Oma Käthe fühlte sich nicht mehr im Stande, in ihrem Alter den ganzen Tag auf Chrissi aufzupassen. Deshalb bewarb ich mich um einen Krippenplatz. Ich hoffte inständig, dass es zum ersten August klappt, denn dann sollte ich meine Ausbildung bei der Bank beginnen. Nicht gerade mein Traumjob, aber immerhin. Dank Reinholds Beziehungen, erhielt ich das Angebot und sagte gleich zu. Meine Chancen auf einen Kinderbetreuungsplatz waren gut. Ich war ein Härtefall! Ja, danke Dennis Weissenbach. Das genau schwebte mir vor. Mit einundzwanzig Jahren ein Härtefall zu sein.

Von Männern habe ich noch immer die Nase gestrichen voll.  Reinholds Sohn Maik zeigt Interesse und auch mein Sitznachbar in der Berufsschule macht ständig Andeutungen. Was soll ich mit den Bubis? Sie sind gerade mal so alt wie ich. Haben nur Disco, unverfänglichen Sex und ödes Abhängen im Kopf.
   »Du musst mal wieder unter Leute gehen. Leute deines Alters«, mahnt Oma Käthe. Sie nimmt mir den Korb Bügelwäsche aus der Hand und schickt mich auf die Piste. Die Piste ist die langweilige Betriebsfeier meiner Bank. Der Filialleiter Karsten Bellmann hat seit einem Jahr ein Auge auf mich geworfen. Er ist ledig, Anfang dreißig und blond. Er hat mich wiederholt gefragt, ob wir nicht mal etwas zusammen unternehmen wollen. Aber ich sagte ihm jedes Mal kurz vorher ab. Zuviel Ähnlichkeit mit Weissenbach, dachte ich. Ich denke oft an Dennis, jedes Mal wenn ich in das Gesicht unserer hübschen Tochter sehe. Sie wird bald drei und beginnt zu plappern. Als ich sie gestern Abend in die Badewanne steckte, fiel mir eine goldene Kette auf, die sie um den Hals trug.
   »Von wem hast du die Kette?«, fragte ich sie und sie antwortete mit stolzem Gesichtsausdruck: »Von Oma.« Chrissi verbringt jeden Donnerstag bei Lore. Weil ich an jedem »langen Donnerstag« Dienst bis um 18.00 Uhr habe, schläft sie bei ihrer Großmutter und ich nutze den freien Abend und gehe zum Sport. Ich trainiere mit der Damen B Mannschaft von Grün Weiß 68. Allerdings an den Handball Punktspielen am Wochenende nehme ich nur in Ausnahmefällen teil. Lieber verbringe ich die wenige Zeit mit meiner Kleinen. Heute Abend will Chrissi keine Gutenachtgeschichte hören. »Erzähl mir von Papa Weissenbach«, fordert sie mich auf und mir stockt der Atem. Woher kennt sie seinen Namen? Ich überspiele meinen Schock und greife zum Lesebuch. Mit Janoschs Geschichten habe ich den Wunsch nach Aufklärung aus dem Kopf meiner Tochter vertreiben können. Die Frage, ob Papa oder Käthe mit ihr über die Weissenbachs gesprochen haben, konnte ich mir sparen. Niemals wäre dieser Name über ihre Lippen gekommen. Da bleibt also nur Lore. Sicher wird sie es abstreiten. Also frage ich Tati. Meine Schwester weicht mir aus. Sie kann noch nicht einmal meinem Blick standhalten und ich weiß, dass sich eine Verschwörung hinter meinem Rücken abspielt.

   »Herr Bellmann? Kann ich bitte den kommenden Donnerstag frei bekommen? Ich habe einen Untersuchungstermin beim Kinderarzt, der sich ziehen wird«, lüge ich meinen Vorgesetzten an. Karsten kann mir nichts abschlagen und er stimmt sofort zu.
   »Es ist doch hoffentlich nichts

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