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Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Titel: Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Ernstes mit Chrissi, oder?« Ich schüttele den Kopf und bedanke mich für sein Verständnis.

Mit dem Opel Kadett meiner Kollegin Britta fahre ich zum Kindergarten. Im nötigen Abstand parke ich den Wagen in der hinteren Reihe und verstecke mich im Gebüsch. Wie verabredet kommt Lore um kurz vor zwölf Uhr, um mein Kind noch vor dem Mittagessen abzuholen. Sie ist allein. Behutsam setzt sie mein Mädchen in den Kindersitz und fährt mit ihr ab. Ich folge ihr. Schon schnell begreife ich, dass sie nicht in ihr Haus nach Niendorf fährt, sondern den Weg über die Elbbrücken in Richtung Süden einschlägt. Wohin bringst du meine Tochter? In Hamburg Harburg kommt ihr Wagen endlich zum Stehen. Lore ist mit ihr zum Stadtpark gefahren. Am Außenmühlenteich steigen sie aus und gehen mit einer Tüte in der Hand die Enten füttern. Schon nach wenigen Augenblicken treffen sie auf einen Mann, der mit ausgebreiteten Armen auf mein Kind zuläuft. Mein Herz rast, denn ich erkenne Dennis. Ich bin drauf und dran, auszusteigen, meine Tochter aus seinen Klauen zu befreien und meiner Mutter an die Gurgel zu gehen. Aber ich entscheide mich anders. Abwarten und Ruhe bewahren. Während Chrissi großzügig trockenes Brot an Schwäne und anderes Federvieh verteilt, unterhalten sich Lore und Dennis angeregt. Sie gehen derartig vertraut miteinander um, dass mir schlagartig klar wird, dass sie sich bereits gut kennen. Wie lange schon? Kurz darauf nimmt Dennis die Kleine Huckepack und sie gehen gemeinsam in das kleine Lokal am See. Von draußen beobachte ich, wie sie bestellen und zu Mittag essen. Immer wieder streichelt Dennis das Gesicht unserer Tochter und lacht über ihre Bemerkungen. Ich stehe in der eisigen Kälte und heule mir die Augen aus dem Kopf. Über Mutters Verrat? Ja! Und über das Wiedersehen mit dem Mann, der mein ganzes Leben verändert hat.
   »Bis nächste Woche«, höre ich ihn zum Abschied rufen. Er steigt in einen dunklen Mercedes und winkt ihnen aus dem geöffneten Fenster noch einmal zu. Sein Wagen trägt ein Hamburger Kennzeichen und ich beschließe, zunächst ihm nachzufahren, bevor ich meine Mutter zur Rede stelle. Unbemerkt folge ich ihm. Nach zehn Minuten Fahrtzeit setzt er den Blinker und hält er vor einem stattlichen Einfamilienhaus an. Das Tor zur Einfahrt öffnet sich automatisch und er entschwindet kurz darauf aus meinem Blickwinkel. Ich suche mir einen Parkplatz in der Nebenstraße und gehe zu Fuß zum Eingang des Grundstücks zurück. Weissenbach steht auf dem Namenschild. Er wohnt tatsächlich in Hamburg. Keine zwanzig Minuten von mir entfernt. Allein? Mit den Kindern? Oder sogar mit Mutti? Meine Mutti wird mir die Antworten darauf geben. Und zwar wahrheitsgemäß! Die soll mich kennenlernen.

Mit den Worten »Ich habe schon mit dir gerechnet«, öffnet sie die Tür. Chrissi hält ihren Mittagsschlaf und ich kann ungestört mein Verhör aufnehmen. Aber Lore ergreift zuerst das Wort.
   »Warum sagst du nicht, dass ihr heute einen Termin beim Kinderarzt habt. Welche Untersuchung steht überhaupt an? Musstest du das unbedingt auf unseren Donnerstag legen? Du weißt doch, wie wichtig mir der Enkeltag ist.«
   »Woher weißt du von dem Arzttermin?« Sie stutzt.
   »Ich habe heute früh in der Bank angerufen. Dein Chef hat es mir gesagt.« Es ist mir egal, warum sie angerufen hat und ich komme gleich auf den Punkt und frage, seit wann sie Kontakt zu Dennis hat. Sie zögert nur kurz und antwortet ohne die Spur eines schlechten Gewissens.
   »Wir haben uns im Krankenhaus kennengelernt. Seitdem besucht er uns.«
   »Donnerstags?« Wie konntest du mir so in den Rücken fallen? Ich wollte nie wieder Kontakt zu ihm!«
   »Das hast du ja auch nicht. Oder hast du ihn je getroffen?«
   »Er ist ein kranker Psychopath! Und ihm gestattest du den Umgang mit meiner Tochter?«
   »Dennis ist ein fürsorglicher Vater. Er kümmert sich seit der Geburt rührend um Chrissi. Von wem glaubst du, stammen die monatlichen Beträge, mit denen ich dich unterstütze? Von ihm hättest du doch keinen Pfennig angenommen. Wem glaubst du, hast du deinen Ausbildungsplatz in der Bank zu verdanken?« Ich dachte eigentlich, Reinhold. Aber ich wurde auch in diesem Fall getäuscht und belogen.
   »Diesen Verrat werde ich dir nie verzeihen. Das war heute der letzte Familien-Donnerstag. Richte das auch ihrem Erzeuger aus!« Ich wecke mein Kind und fahre auf direktem Weg zur Bank, um die Wagen zu tauschen.

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