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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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werden“, bemerkte Yasuhiro vorwurfsvoll.
    Nun hüstelte Dr. Spiglar. „Nun gut … Sie haben uns also aufgrund von Empfehlungen ehemaliger und bestehender Mandanten ausgewählt?“
    „Genau. Etwas ist mir besonders wichtig: absolute Vertraulichkeit. Wenn Sie im Rahmen der fachlichen Beratung einen Fehler machen, kann ich vielleicht damit leben. Sollten Sie allerdings die Vertraulichkeit verletzen, spielt Ihre Fachkompetenz auch keine Rolle mehr.“
    „Ich kann Ihnen nicht folgen.“
    „Weil ich danach nicht mehr am Leben sein werde“, sagte Yasuhiro ernst.
    Dr. Spiglar blickte genauso ernst zurück. „Für so gefährlich halten Sie die Sache?“
    „Das ist ja mein Problem. Ich weiß es nicht genau! Aber wenn der Spanier von dem erfährt, was wir gleich besprechen, dann wird er …“ Yasuhiro machte eine abwehrende Handbewegung.
    „Hm“, machte der Anwalt, „ich weise Sie dazu ausdrücklich auf das Prinzip der anwaltlichen Schweigepflicht hin. Wir könnten es uns keinesfalls erlauben, diese Schweigepflicht zu verletzen. Sonst wäre unser Ruf ruiniert, von Schadenersatzklagen ganz zu schweigen.“
    Yasuhiro lachte nervös auf. „Das ist gut, Schadenersatz … Wie viel ist mein Leben denn wert?“
    Dr. Spiglar antwortete nicht.
    Yasuhiro Atakamo erzählte dem Anwalt alles, präsentierte Aufzeichnungen und äußerte Vermutungen. Anfängliche Skepsis wich zunehmendem Entsetzen, als Dr. Spiglar die düsteren Erzählungen über den Spanier hörte. Eine scheinbar jahrhundertealte Verschwörung zum Terrorismus mit unklarer Bestimmung? Je weiter die Aussagen des Mandanten voranschritten, desto stärker wuchs seine Überzeugung, dass der Japaner kein überdrehter Spinner war.
    Dr. Kougler saß in seinem Büro, über versteckte Kameras und Mikrofone mit dem Meetingraum verbunden. Bis vor zwei Stunden hatte er noch gedacht, er würde seinen Mandanten Braulio Ostrogón kennen. Nachdem er nun die grässlichen Berichte des Japaners gehört hatte, regte sich sein Gewissen. Doch schließlich war Dr. Kougler Anwalt, und selbst wenn sein Mandant tatsächlich ein Verbrecher wäre, stünde er unter seinem anwaltlichen Schutz.
    Zunächst musste der Spanier informiert werden, anschließend folgte eine Rücksprache mit Plummers. Danach stand die Einsichtnahme der Akten bei Spiglar an. Bei den Entscheidungen, die zwischen ihm, Ostrogón und Plummers zu treffen waren, würde Dr. Spiglar natürlich außen vor bleiben.
    „Was schlagen Sie vor?“
    Als Dr. Spiglar, der in seinem Beruf schon einige Absonderlichkeiten erlebt hatte, das ganze Ausmaß der in Atakamos Aufzeichnungen enthaltenen Grausamkeiten erfasst hatte, schüttelte er ungläubig den Kopf. „Ich …“ Er hüstelte.
    „Lassen Sie mich nachdenken.“ Der Anwalt stützte den Kopf in die Hände, während seine geröteten Augen ratsuchend umherirrten. Eine Weile geschah nichts, dann fuhr er fort: „Wenn sich Ihre Vermutungen bestätigen, dass hier ein verbrecherischer
    Hintergrund besteht, melde ich die Sache dem FBI. Zuvor recherchiere ich mittels Ihrer Dokumente und den Möglichkeiten dieser Kanzlei. Ich schlage Ihnen vor, Sie überlassen mir die Akten. In etwa einer Woche kann ich Genaueres sagen und melde mich bei Ihnen mit konkreten Überlegungen, wie wir weitermachen.“
    „Das klingt vernünftig. Unter einer Bedingung …“ Dabei schaute Yasuhiro seinem Anwalt direkt in die Augen.
    „Ja?“
    „Sie sichern mir Diskretion zu.“
    „Ich habe Ihnen bereits die anwaltliche Schweigepflicht …“ Yasuhiro unterbrach: „Das reicht nicht! Ich will eine schriftliche Garantie, dass meine Dokumente ausschließlich von Ihnen intern verwendet werden. Ausnahmen sind mit mir abzusprechen.“
    „Das ist ungewöhnlich. Aber wenn Sie darauf bestehen …“
    „Ich bestehe darauf.“
    „Das ist kompletter Mist. Erstunken und erlogen!“, tönte es aus Dr. Kouglers Telefonhörer.
    „Aber der Mann besitzt eine Menge Dokumente. Ich muss sie mir noch ansehen, doch Spiglar schien beeindruckt zu sein.“
    „Bisher haben Sie gute Arbeit für mich geleistet …“ Braulio
    Ostrogón kochte. „… wird das so bleiben?“, schrie er.
    „Natürlich! Wieso nicht?“
    „Dann kümmern Sie sich verdammt noch mal nicht um Dinge, über die Sie als mein Anwalt die Klappe zu halten haben!“
    Dr. Kougler erinnerte sich nicht, den Mandanten schon einmal derart aufgebracht erlebt zu haben. „Meine Anmerkungen sind als vorsichtiger Rat an Sie gedacht, aufmerksam …“
    „Wie viel

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