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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Stift und schrieb: Gründer/Stifter = Medici !
    Im dem Moment, als Adrian Medici schrieb, schlug Sebastian sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Warum bin ich da nicht draufgekommen?“
    „Wir rätseln die ganze Zeit über das falsche Grab.“ Sebastian lächelte erleichtert. „Vom Café aus haben wir die Basilika mit den Medici-Gräbern schon zweimal gesehen!“
    „Exakt! Der Analyst sagt, dass sich die Medici-Gräber in San Lorenzo befinden.“
    „Aber wie sollen wir die richtige Gruft finden?“, fragte Sebastian.
    „Moligati!“, verkündete Adrian.
    „Moligati? Aber der ist doch gar kein Ostrogón-Jünger. Woher soll er das wissen?“
    „Der wird sich schon seinen Teil zusammengereimt haben. So wie seine Wohnung aussieht und er selber, interessiert er sich ganz bestimmt für Okkultismus. Uns rennt die Zeit davon, und einen Versuch ist es wert. Oder hast du einen besseren Vorschlag?“
    Adrian rief Moligati an und überrumpelte ihn mit der Ankündigung eines erneuten Besuchs.
    Etwa zum selben Zeitpunkt, als Milton in Washington das FBI-Flugzeug nach New York bestiegen hatte, parkten Adrian von Zollern und Sebastian Krix wieder auf der Straße in der Nähe von Moligatis Wohnung.
    Adrian fand, dass Moligati noch zerfahrener wirkte als bei ihrem ersten Besuch. Die schwarze Schminke um die ängstlich blickenden Augen war verschmiert. Er fasste den Mann beinahe freundschaftlich am Arm und führte ihn zu dem schwarzen Sofa in die Wohnzimmerhöhle und sagte: „Wir wissen von dem Grab in San Lorenzo.“
    „Ho … Was? Woher?“
    „Pssst!“ machte Adrian beruhigend. „Wir sind nicht hier, um Sie für Ihre Neigung zu bestrafen.“ Adrian drückte die knochigen Hände des Mannes, der nur noch Haut und Knochen war.
    Luca Moligati weinte. „Ja …“, brachte er zwischen krächzenden Schluchzern hervor. „Ich fühle mich den Toten nah und besuche sie.“
    „Wo?“, fragte jetzt Sebastian Krix.
    Moligati starrte Sebastian an, als wäre der ein Idiot. „In den Gruften und auf Friedhöfen!“ Als Moligati seinen erzwungenen Besuch in der Bibliothek und den Eintrag in das Entleihdokument beschrieb, lauschten sie gebannt.
    „Dann habe ich Cambotano keine Ruhe mehr gelassen, bis er mir von den Gräbern erzählt hat. Ein schöner Ort … Ich gehe oft dorthin.“
    „Aber was wollte Cambotano dort? Warum hinterlässt er Hinweise darauf in der Bibliothek?“, wollte Adrian von Zollern wissen. Und er setzte hinzu: „Ist er auch ein Freund der Toten?“
    „Nein, gar nicht! Was er dort wollte, hat er nie gesagt. Aber irgendwann hat er mir den Ort gezeigt. Ich wollte unbedingt dorthin … Neue Freunde …“ Moligati lächelte beinahe verlegen, als er das sagte. „Wenn Sie möchten, führe ich Sie hin.“
    Mitternacht war lange vorüber, als die drei Männer durch die Altstadt gingen. Sie waren gerade an der Pforte der Basilika San Lorenzo vorbeigegangen. Der Himmel war bewölkt, und es fiel kaum Licht in die schmalen Gassen des malerischen Altstadtgewirrs. Die tagsüber touristenüberschwemmten Plätze lagen nun menschenleer und still da. Kein Lärm, kein Schimpfen, kein Alltagsgeräusch lenkte von der reinen Schönheit der alten Bauwerke ab.
    Die beiden Freunde folgten ihrem unheimlichen Führer führte die Freunde an den Pforten der Basilika vorbei in die unzugänglicheren, düsteren Bereiche der Anlage von San Lorenzo. Plötzlich, in der Nähe der Stelle, wo am Tag die Besucherströme der Medici-Kapelle durchgeschleust wurden, blieb Luca Moligati stehen, legte den Zeigefinger auf die Lippen und klopfte an ein Holztor.
    Kurz – lang – lang – kurz.
    Nach einer Minute wiederholte der seltsame Mann das Klopfzeichen. Eine weitere Minute später ertönte von innen ein vorsichtiges „Ho?“, das ihr Führer ebenso beantwortete. Dann hörten sie, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Die Tür öffnete sich unter leisem Ächzen.
    Als sie eingetreten waren und das Holztor hinter der Gruppe wieder geschlossen wurde, sagte Luca Moligati: „Giuseppe Dartini und ich kennen uns seit der Schulzeit. Er teilt meine Verehrung für das Schattenreich.“ Dabei warf er dem schüchternen Freund einen warmen Blick zu.
    Sebastian gluckste und dachte: Was für ein schönes Paar …
    Der Schulfreund nickte stumm und erwiderte den Blick.
    „Er ist zum Staatsdiener aufgestiegen und betreut historische Stätten in Florenz. Meist arbeitet er nachts.“ Wieder lächelte Moligati. „Mittels seiner Möglichkeiten haben wir

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