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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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achtköpfige Gruppe nach Ungarn auf. Braulio führte gemeinsam mit Eduardo die Gruppe an. Die Exekutionen aber wollte Braulio einem jüngeren Gruppenmitglied überlassen. „Es ist an der Zeit, unseren Mitstreitern die Freude an der Erfüllung des Schwurs zu vermitteln“, fasste Braulio diesen Entschluss zusammen.
    Der warme Sommer machte das Reisen angenehm, und das milde Klima ließ die Anstrengungen vergessen. In der Nacht zum neunten Reisetag erreichte die Gruppe Čachtice. Der Vollmond beleuchtete Burgmauern, die sich voller Anmut gen Himmel reckten. Ihre weiß schimmernde Pracht leugnete das pechschwarze Treiben, das dort stattgefunden hatte. Als sie durch das Tal unterhalb der Burg ritten, hatten sie einen dunklen Höllenschlund erwartet, nicht die schimmernde Schönheit, die sich jetzt dort oben zeigte.
    Kühle Luft wehte von den kleinen Karpaten herüber, die Čachtice im Westen umschlossen, und ließ die Gruppe die Nähe der wilden Bergregion ahnen.
    Außerhalb des Blickfelds der Burg ließ Braulio anhalten. „Ihr habt unser Ziel gesehen. Lasst euch nicht durch äußerliche Schönheiten der Burg von ihrem dunklen Kern ablenken. Ihr alle wisst, was hier geschehen ist.“
    Die Männer nickten.
    „Wir reiten weiter nach Nové Mesto nad Váhom und schlagen dort unser Nachtlager auf.“
    Am folgenden Morgen gingen Eduardo und Braulio in den Ort, um
    wichtige Einzelheiten über die Burg zu erfahren. Zwar hatte die ehemalige Dienerin der Gräfin eine Zeichnung des Burginneren angefertigt. Das genügte allerdings nicht zur Ausführung des Planes. Ihnen fehlte notwendiges Wissen über die Bewachung sowie zu den Abläufen in der Burg.
    Die Zeit der Vorbereitung hatte Edoardo auch dazu genutzt, Grundkenntnisse der ungarischen Sprache zu erlernen, und mittlerweile konnte er einfache Gespräche führen.
    Die Menschen in Nové Mesto nad Váhom musterten die Neuankömmlinge misstrauisch.
    „Geh zu den Alten auf den Bänken da hinten! Wenn ich es richtig sehe, schenkt man denen hier wenig Beachtung“, schlug Braulio vor und zeigte auf eine Gruppe alter Männer. „Vielleicht sind die dankbar, wenn jemand mit ihnen redet. Am besten gibst du ihnen etwas Tabak.“
    Edoardo nickte und ging hinüber. Seine ersten Worte wählte er mit Bedacht. „Wie geht es den ehrenwerten Herren der schönen Stadt Nové Mesto nad Váhom?“
    Da zeigten sie ihr zahnloses Lachen. Sie gestikulierten wild und antworteten, alle zugleich, in atemloser Geschwindigkeit. Er bat sie, langsamer zu sprechen und gab ihnen den Tabak. Das besserte sich sofort, als Edoardo den Tabak auf die Bank legte. Wie durch ein Wunder fanden die Männer zu einer verständlichen Sprache, während sie genüsslich den guten Tabak schmauchten.
    Einer der Männer ergriff das Wort und fragte: „Wer seid Ihr und was führt Euch in unser abgelegenes Tal?“
    „Wir sind eine Gruppe von Kaufleuten aus Florenz und besuchen eure Gegend.“
    „Die Menschen hier sind arm.“
    „Verzeiht, doch wir sahen auf dem Gipfel eine Stunde von hier die schönste Burg auf unserer Reise. So glaubten wir eine wohlbestellte Grafschaft zu finden.“ Edoardo fiel die höfliche Ausdrucksweise in der fremden Sprache schwer.
    „Das habt Ihr gut beobachtet“, sagte der Älteste. „Doch dürft Ihr dies nicht auf die Menschen übertragen. In der Burg lebte die reiche und böse Gräfin Báthory mit ihrer Schwester.“
    Edoardo gab vor, überrascht zu sein. „Ihr sprecht in Rätseln. Hat sie Euch Leid angetan?“
    „Das ist eine lange Geschichte. Noch vor kurzer Zeit hätte sie uns für ein Gespräch mit Euch getötet!“, sagte der Alte. Bei dem Gedanken daran war ihm sichtlich unwohl.
    „So erzählt!“
    Eine weitere Portion Tabak überzeugte die Ungarn, dass keine Gefahr mehr bestand. Edoardo fand die Grausamkeiten bestätigt, die Báthorys frühere Dienerin in Florenz erzählt hatte. Vieles konnte nicht aus der Burg nach außen gedrungen sein, weil die Gräfin Verräter tötete. So wunderte Edoardo sich nicht, als der Alte seine Schilderung mit fantastischen Übertreibungen ausschmückte. Doch Eszter, die Jüngere, erwähnte er mit keinem Wort.
    „Nachts haben wir die Gräfin im Mondlicht gesehen, wie sie auf
    ihrem Besenstiel über den Wald dort geritten ist“, er deutete mit seinen gichtigen Händen in die Richtung, „und dabei heulte sie wie ein Wolf. Fragt Krisztián.“
    Ein etwas jüngerer Mann von bäuerlicher Statur nickte. „Auf der Lichtung im Wald hinter seiner Scheune kochte

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