Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Man Down

Man Down

Titel: Man Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Pilz
Vom Netzwerk:
selbst, ohne Rücksicht auf Widerstände, wenn einer was will, das völlig unmöglich aussieht, dann gehe ich vor ihm auf die Knie, wie ich vor dem Herrgott auf die Knie gehe.“
    Violetta stellte die Bierflasche auf einen Karton und kniete sich vor mich nieder. „Das ist man doch dem Herrgott schuldig, oder?“
    Ich nippte an meinem Bier.
    Sie öffnete die Knöpfe der Jeans, kämpfte kurz mit meinen Shorts, dann hatte sie ihn im Mund. Ihre Zunge war lang und so heiß, dass sie mich beinahe verbrannte, für nen Augenblick dachte ich, das müsste die Zunge des Teufels sein. Sie sah mich an, mit großen Augen, ich schaute in ihren Ausschnitt, ihre Zunge leckte meinen Schwanz von oben bis unten.
    „Die meisten Männer sind Feiglinge“, sagte sie und betrachtete meinen Schwanz nachdenklich. „Sie habe keinen Willen, keine Fantasie, keine Todesverachtung. Ich hasse sie. Sie sind Roboter. Sklaven. Arbeitsaffen. Ohne Herz und ohne Verstand. Sie sind es nicht wert, beachtet zu werden. Sie sind es nicht wert, dass ich ihnen den Schwanz lutsche.“
    Sie nahm ihn wieder in den Mund. Ich packte sie an den Haaren und zog sie sanft zurück. „Wenn du so weitermachst, dann saugst du meinen Willen aus.“
    Sie leckte sich mit der Zunge die Oberlippe. „In spätestens einer Stunde ist er zurück.“
    „Steh auf!“
    Sie lachte. „Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?“
    „Ich hab ne Freundin.“
    „Sie wird nie davon erfahren.“
    „Steh auf!“
    Ich knüpfte die Jeans zu. Violetta stand auf. Sie lächelte. Seelenruhig griff sie nach der Bierflasche und trank weiter. Sie lächelte immer noch und sah mich von der Seite an. „Du glaubst, ich sei billiger Porno, was? Du glaubst, ich sei so ne dumme Tussi mit Riesentitten und blondierten Haaren, eine Nutte, die viele Schwänze lutscht.“
    „ …“
    „Scheiße, ja. Ich bin billiger Porno! Ich bin eine Tussi mit Riesentitten, die viele Schwänze lutscht. Aber ich bin nicht dumm. Ich suche mir die Schwänze aus und ich lebe gut damit.“
    „Meinen Schwanz zu lutschen bringt dir nichts.“
    „Deshalb kriegst du auch nie wieder so ne Chance.“
    „Du bist doch mit dem Heimleiter zusammen?“
    „Dem Heimleiter?“
    „Dem Politiker!“
    „Der Politiker ist mit mir zusammen.“
    „Er hat nichts dagegen, wenn du …?“
    „Mein Wille ist stärker als seiner.“
    Ich nahm ein paar Schlucke von dem Bier.
    „Warum hast du das gesagt, mit Öcal und Ugi? Ich will keinen Ärger mit denen!“
    „Es gibt Gerüchte.“
    „Gerüchte?“
    „Du hättest da was mit der Polizei am Laufen.“
    „Ich hab was mit Marion am Laufen.“
    „Und mit der Polizei.“
    „Was soll das heißen?“
    „Du hast mit denen geredet. Über das Heim. Über Shane. Über die Marokkaner.“
    „Blödsinn“, sagte ich, aber Violetta nickte heftig. „Hab ich nicht! Würde ich niemals machen!“
    „Oh doch“, sagte sie und griff an die Narbe über meinem rechten Auge, Überbleibsel der Tritte und Schläge. „Du hast in der Schweiz mit den Bullen geredet.“
    „Verdammt, ich schwör!“
    „Du bist einer von den Gutmenschen, was?“
    „Scheiße, du bist so was von zugedröhnt.“
    Sie umarmte mich, küsste mich links und rechts auf die Wange. „Mach einfach deinen Job, Kai. Schau nicht nach links und nicht nach rechts.“
    „Ich hab nicht mit den Bullen geredet.“
    „Max hat mit den Bullen geredet. Die haben ihm in Aussicht gestellt, dass er straffrei davonkäme, wenn er die Hintermänner nennt, und jetzt hat er lebenslänglich.“
    „Verdammt noch mal! Ich würd nie zu den Bullen gehen, ich schwör!“
    „Mach einfach deinen Job und alles wird gut. Dein Schwanz schmeckt zu lecker, als dass du ihn für den Rest deines Lebens in einem Rollstuhl kutschieren solltest, Babyface.“
    Ich weiß nicht, wie oft ich Dich verraten habe. Ich weiß, ich war n Dreckschwein, Florian, und ich kann es nicht mehr gut machen. Hier rumzuheulen, das nützt Dir nichts, das nützt keinem mehr was. Scheiße, ich war jung damals, ich war versunsichert, ich wusste nicht, was ich wert, wo mein Platz auf dieser Welt war. Ich wollte bei den Coolen sein, bei den Starken, ich wollte den Weg des geringsten Widerstands gehen. Keinen Ärger, keinen Schmerz, keine Demütigungen. Mir steckte der ewige Streit, diese Schreiereien zwischen meiner Mutter und meinem Alten immer noch in den Knochen, ich wollte meinen Frieden. Scheiße, ich war jung, ich träumte von einem Mädel, einer Freundin, wie all die anderen auch. Aber wenn

Weitere Kostenlose Bücher