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Man tut, was man kann (German Edition)

Man tut, was man kann (German Edition)

Titel: Man tut, was man kann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rath
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gemütlich rum, dabei habe ich Iris versprochen, vor Bürobeginn bei Fred vorbeizuschauen. Jetzt ist es sehr kurz vor Bürobeginn, von Bronkos Fahrstil einmal ganz abgesehen.
    Damit wir keine Zeit verlieren, fährt Bode mich in Schamskis Porsche zum Tierheim, Bronko soll unterdessen Schamski in meinem Wagen zum Verlag fahren, mitetwasGlückwerden die beiden am frühen Nachmittag dort eintreffen.
    Fred lebt. Immerhin etwas. Er schafft es sogar, zum Gitter zu traben und mich zu begrüßen. Es ist eine eher müde Begrüßung, aber im Vergleich zu gestern Nacht wirkt er wie das blühende Leben. Kurz entschlossen leine ich ihn an und gehe ins Büro, um kundzutun, dass ich ihn ein paar Tage mitnehmen werde.
    «So einfach geht das aber nicht», sagt die Leiterin des Katzenhauses, die gerade den Empfang schmeißt und mir körperlich in jeder Hinsicht haushoch überlegen ist.
    «Frau Dr.   Jasper meinte, es wäre eine gute Idee, wenn ich Felix ein paar Tage zu mir nehmen würde», sage ich und fühle mich wie ein neunjähriger Messdiener, der gerade erklärt, warum er während der Eucharistie versehentlich an der falschen Stelle geklingelt hat.
    «So einfach geht das nicht», insistiert die Katzenleiterin.
    «Rufen Sie Frau Dr.   Jasper an», bitte ich und wirke offenbar ein wenig genervt, weil die Katzenleiterin nun auf stur stellt.
    «Frau Dr.   Jasper hatte Nachtschicht. Ich kann sie frühestens in einer Stunde anrufen. Machen Sie doch so lange mit Felix einen kleinen Spaziergang.» Es klingt hämisch, sie hat längst gemerkt, dass ich in Eile bin, und demonstriert mir nun die schier grenzenlose Macht einer Leiterin des Katzenhauses.
    «Gut. Werde ich tun», lüge ich. «In einer Stunde bin ich wieder da.»
    Als ich mit Fred zu Bode in den Porsche springe, fühle ich mich wie ein Gesetzloser, der gerade eiskalt den Coup seines Lebens durchzieht.
    «Fahren Sie los», sage ich. Bode sieht mir an, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um Fragen zu stellen, und gibt Gas. Zügig verlassen wir den Parkplatz, und kurz danach ist das Tierheim außer Sichtweite.
    Bronko und Schamski treffen knapp eine halbe Stunde später im Verlag ein. Bronko soll sich fortan um meinen entführten Hund kümmern, derweil ich es nicht erwarten kann, dass eine von der Katzenleiterin des Tierheims alarmierte Spezialeinheit den Verlag stürmt und mich zur Herausgabe von Fred zwingt.
    «Eine Biggi möchte Sie sprechen», flötet Frau Hoffmann, die seit meinem Blumenstrauß offenbar denkt, wir wären verlobt.
    «Schuberth.»
    «Hallo, hier ist die Biggi.» In nüchternem Zustand hört sie sich wesentlich netter an.
    «Hallo, Biggi.»
    «Ja.» Sie sagt es, als könnte das Wort eine Menge erklären. «’tschuldigung, dass ich gestern Nacht angerufen habe …» Sie macht eine Pause, damit ich so was sagen kann wie «kein Problem».
    «Kein Problem», reagiere ich wunschgemäß.
    «Jedenfalls meinte die Kathrin, wir sollten uns mal treffen. Und da wollte ich fragen, ob du vielleicht heute spontan Zeit hast.»
    «Heute nicht», erwidere ich. Nebenbei frage ich mich, warum ich eigentlich überhaupt Zeit für Biggi haben sollte, aber das wird sie mir hoffentlich bei unserem Treffen erklären. Wir verabreden einen Termin.
    «Fein», sagt sie. «Ich freu mich.»
    Bronko und Fred verstehen sich prächtig. Im Laufe des Tages beißt Fred ihn nur zweimal, und das relativ lustlos. Als ich Bronko erkläre, dass er Fred beaufsichtigen muss, währendich mit meiner Quasitochter, meiner Exfrau und ihrem bescheuerten Mann zu Abend esse, ist Bronko zuversichtlich, dass sich die Bisswunden nicht entzünden, eigentlich hat er nämlich nach Dienstschluss ein Krankenhaus aufsuchen wollen.
    «Wer ist das?», fragt Lisa.
    «Mein Fahrer», erwidere ich.
    «Und der sitzt jetzt mehrere Stunden allein im Auto, oder was?»
    «Willst du ihn zum Essen einladen?»
    «Eigentlich nicht.»
    «Na also.» Ich schließe die Tür, derweil Lisa ein wenig das Gesicht verzieht. Irgendwie ist sie mit meiner Lösung nicht so ganz zufrieden.
    Sophie stellt mir Jennifer vor, eine Austauschschülerin aus Detroit, deren Gastfamilie ein paar Häuser entfernt wohnt. Jennifer und Sophie haben sich im Englischkurs kennengelernt und eher zufällig festgestellt, dass sie quasi Nachbarn sind. Ich ahne nun, worauf der Abend hinauslaufen könnte, wahrscheinlich will Sophie Tommi, Lisa und mir die Finanzierung eines Auslandsaufenthaltes schmackhaft machen. Jennifer soll als Fürsprecherin fungieren,

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