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Manche Maedchen muessen sterben

Manche Maedchen muessen sterben

Titel: Manche Maedchen muessen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Warman
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reihert!« Das ist Chad Shubuck. Natürlich.
    Ich bin vornübergebeugt, jetzt mit den Ellbogen auf meinen Knien, und ganz offensichtlich tue ich mein absolut Bestes, um nicht zusammenzubrechen.
    Chad klopft mir auf den Rücken. »Lass es raus, Süße. Lass alles raus. Mir geht’s immer besser, wenn ich gekotzt habe.«
    »Richie«, murmle ich und wische mir den Mund ab; meine Augen sind blutunterlaufen und tränen. »Bitte, such Richie.«
    »Oh mein Gott. Liz, was zur Hölle ist los mit dir?« Das ist Caroline. Sie eilt an meine Seite und starrt den Schlamassel auf dem Teppich an. »Meine Eltern werden mich umbringen«, flüstert sie, mit aufrichtiger Angst in der Stimme. »Sie werden mich wirklich und wahrhaftig umbringen. Um Himmels willen, hast du es nicht mehr bis ins Bad geschafft?«
    Ich fange mich wieder, suche mir einen Stuhl und setze mich. »Tut mir schrecklich leid«, erkläre ich und wische mir den Mund ab. Aber die Worte klingen irgendwie leer; die Kotze auf dem Boden lenkt mich offensichtlich ebenso ab wie der Umstand, dass ich mich gerade vor all meinen Freunden zum Narren gemacht habe. »Oh mein Gott, ist das peinlich.«
    Richie eilt in den Raum. »Liz, was ist passiert?« Er sieht den Teppich. »Oh. Ich verstehe.«
    »Haben meine Klamotten etwas abgekriegt?« Ich blicke auf meine Kleider hinab. Mit zittrigen Händen betaste ich die Schichten, die ich trage: ein weißes Babydollkleid mit rosa Verzierungen über rosa Leggings.
    »Hatte ich recht oder hatte ich recht?«, fragt Chad, der sich seinen Weg zwischen Richie und Josie hindurch bahnt. »Jetzt fühlst du dich besser, nicht wahr?«
    Ich lächle ihn an. »Ja, tue ich. Mir geht’s gut.« Und ich grinse meine Freunde an. »Außerdem habe ich mir nicht auf meine Klamotten gereihert.«
    Josie strahlt. »Ja, Liz! Zehn Punkte für erfolgreiches Präzisionskotzen! «
    Ich strahle zurück. Wir geben einander alle Fünfe.
    Richie reicht mir ein Glas Wasser, das er aus dem Nichts herbeigezaubert zu haben scheint. Aber so ist er nun mal: Er passt immer auf mich auf. »Fühlst du dich jetzt besser?« Er macht sich Sorgen um mich, aber er ist ebenfalls ziemlich hinüber. Seine Augen sind genauso blutunterlaufen wie meine. Und außerdem stinkt er nach Gras und Zigaretten.
    Ich nicke und rümpfe angesichts seines Geruchs die Nase. »Ja. Wie spät ist es?«
    »Spät. Es ist Zeit heimzugehen.« Josie beißt sich auf die Unterlippe; ihr Blick verweilt auf der Standuhr, die an der Rückwand des Esszimmers thront. »Es ist schon fast zehn. Wir müssen nach Hause, Liz.« Zu Richie sagt sie: »Unsere Eltern reisen morgen sehr früh zu Dads Tagung ab. Bevor sie losfahren, möchten sie uns nochmal sehen.«
    Mein Freund sieht sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Sie sollte nicht mehr fahren, Josie. Ihr beide solltet die Nacht hier verbringen.«
    Ich stehe auf und trinke das Wasser aus. Dann schüttle ich den Kopf und verkünde: »Ich bin okay.« Ich nehme einen tiefen Atemzug. »Ich denke, ich bin den ganzen Alkohol jetzt los«, erkläre ich meinen Freunden. »Mir geht’s gut.«
    Richie verschränkt die Arme und runzelt missbilligend die Stirn. »Nein, Liz. Du kannst nicht fahren. Wenn sie dich ins Röhrchen pusten lassen, wärst du immer noch sturzbetrunken. Du solltest nicht versuchen, in diesem Zustand heimzufahren.«
    »Richie, es sind doch nur drei Meilen.« Ich schenke ihm mein bestes, beruhigendstes Lächeln. »Was soll ich deiner Meinung nach sonst tun? Meine Eltern anrufen und ihnen sagen, dass ich zu betrunken bin, um nach Hause zu fahren? Wir verschwinden jetzt. Es wird schon alles gut gehen.«
    Er sieht Josie an. »Kannst du ihren Wagen fahren?«
    Josie schüttelt den Kopf. »Der Mustang hat eine manuelle Gangschaltung. Ich habe noch nicht gelernt, wie man damit fährt. Wusstest du das nicht?«
    »Nein, das wusste ich nicht. Dann solltet ihr meinen Wagen nehmen.« Er reibt sich besorgt die Stirn. »Himmel nochmal. Ich hätte euch nicht so viel trinken lassen dürfen. Ich hätte euch besser im Auge behalten sollen. Das Ganze ist eine Scheißidee.«
    Josie grinst. »Richie, sei nicht so eine Memme. Liz, es geht dir gut, oder?«
    Ich nicke. »Ja.«
    »Aber was ist mit dem Teppich?«, fragt Caroline; sie wirkt verzweifelt. »Ihr habt mir versprochen, mir morgen früh beim Aufräumen zu helfen! Ihr habt mir nicht gesagt, dass ihr nach Hause müsst!«
    »Tut mir wirklich leid. Hör mal – sag deinen Eltern einfach, es sei der Hund gewesen.«
    Josie reicht mir

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