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Manche Maedchen muessen sterben

Manche Maedchen muessen sterben

Titel: Manche Maedchen muessen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Warman
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passiert schon nichts.«
    Josie schüttelt den Kopf. »Nein. Da mache ich nicht mit. Lieber gehe ich zu Fuß, bevor ich zu ihm in den Wagen steige.«
    »Josie, du übertreibst.« Topher zündet sich eine Zigarette an, vollkommen unbeeindruckt von der Tatsache, dass sich auf dem Parkplatz Anstandswauwaus des Lehrkörpers tummeln. »Er wird langsam fahren. Das geht schon in Ordnung.«
    »Wenn wir zu Fuß gehen, brauchen wir ewig«, erklärt Richie. »Abgesehen davon trägst du Absätze. Komm schon, Josie. Steig einfach in den Wagen.«
    »Nein!« Sie tritt von der Gruppe weg und sieht sich auf dem Parkplatz um, der voller Schüler ist. Sie alle sind im Begriff zu verschwinden; vermutlich sind die meisten von ihnen unterwegs zu Privatpartys. »Ich fahre bei jemand anderem mit. Ist mir egal. Mit dem da fahre ich jedenfalls nicht. Richie, bitte. Bleibst du bei mir?«
    Caroline starrt sie an. »Tu doch nicht so, als hättest du noch nie in einem Wagen mit einem betrunkenen Fahrer gesessen, Josie.«
    »Hey, hey, hey«, unterbricht der Fahrer. »Lasst uns mal etwas klarstellen. Ich bin nicht betrunken . Ich bin angeheitert . Ich habe mir einige Schlückchen gegönnt, um zu verhindern, dass ich hier draußen vor Langeweile sterbe. Das hier ist nicht unbedingt der aufregendste Job der Welt, Kinder.« Doch seine Worte verschwimmen lallend miteinander, als er protestiert, was Josie in ihrer Entschlossenheit, in der Stretchlimousine nirgendwohin zu fahren, bloß noch mehr zu bestärken scheint.
    Sie sieht Richie an. Als sie spricht, ist ihre Stimme fest. »Bleibst du noch hier? Gleich dort drüben sehe ich Shannon und James.« Sie deutet quer über den Parkplatz. »Ich bin sicher, dass sie uns später zu Chad fahren werden.«
    Richie schaut von der Limousine zu Josie. Ihre nachdrückliche Weigerung, ihn in den Wagen steigen zu lassen, verwirrt ihn. Genau wie alle anderen.
    Schließlich zuckt er die Schultern. »In Ordnung. Gehen wir rüber und fragen Shannon.«
     
    Alex und ich schauen zu, wie meine Freunde in die Limousine klettern und davonfahren. Wir verfolgen, wie Josie und Richie auf dem Rücksitz von Shannons Wagen Platz nehmen. Wir stehen in der kühlen Nachtluft zusammen, während sich der Parkplatz allmählich leert; dann ist der Ball vorüber, und wir sind allein vor der Schule. Die Lichter in der Turnhalle sind jetzt eingeschaltet, die metallene Doppeltür, die nach draußen führt, steht weit offen, und ich kann sehen, wie der Schulhausmeister anfängt, das Chaos des Abends aufzuräumen.
    Ich sehe Alex an. »Also? Worauf hast du jetzt Lust? Wir könnten zu der Party gehen und zuschauen, wie sich alle hemmungslos betrinken.«
    Er lächelt nicht. »Nein. Ich habe eine andere Idee.«
    »Die da wäre?« Seit Beginn des Abends muss die Temperatur um sieben Grad gefallen sein. Ich friere schrecklich.
    »Ich möchte dich zu einem ganz bestimmten Ort mitnehmen. «
    »Okay«, sage ich lächelnd. »Lass uns gehen.«
    Aber er steht bloß da und sieht mich an. Sein Blick ist so ruhig und dauert so lange, dass ich anfange, mich unbehaglich zu fühlen, und mein Lächeln schwindet. »Alex, was ist los? Warum schaust du mich so an?«
    »Ich möchte dir bloß sagen«, erklärt er, »dass ich eine wirklich tolle Zeit mit dir hatte.«
    »Danke.« Ich schenke ihm ein weiteres, zaghafteres Lächeln. »Du bist ein guter Tänzer.«
    Er schüttelt den Kopf. »Damit habe ich nicht bloß den heutigen Abend gemeint. Ich spreche von allem. Von all dem hier.« Er schluckt. »Und da ist noch etwas anderes, das ich dir sagen muss. Es geht um die Erinnerung, die wir zusammen gesehen haben, die von mir bei der Arbeit.«
    Ich kann nicht glauben, dass er die Sache jetzt zur Sprache bringt. »Ja?«, frage ich.
    »Ich habe viel darüber nachgedacht«, sagt er. »Und ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte diese Dinge nicht zu Chelsea sagen sollen. Ich hätte mit ihr ausgehen sollen. Aber es ist so, dass ich das einfach nicht konnte. Ich hatte Angst.« Plötzlich wirkt er verlegen. Er senkt den Kopf. »Ich war ein Blödmann. Tut mir leid.«
    »Du bist kein Blödmann. Aber ich denke, was Chelsea betrifft, hast du recht. Ihr hättet vermutlich eine schöne Zeit miteinander gehabt.« Ich halte inne. »Wie auch immer, ich bin froh, dass wir Spaß zusammen hatten. Das hast du verdient.« Ich blicke zum Himmel empor. Es ist eine wolkenlose Nacht, die Sterne sind hell und groß. Wir haben beinahe Vollmond. »Wo gehen wir hin?«
    »Das wirst du

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