Manche moegen's Kowalski
gehört, dass er in letzter Zeit häufiger mal nach einem Job gefragt hat, und wir könnten Hilfe gebrauchen.“
„Ryan kommt ja noch.“
„Ja, endlich. Aber er wird sich ja mehr um das große Ganze kümmern. Ich dachte eher an die vielen kleinen Dinge, die durch meinen Unfall liegen geblieben sind. Ich kann nicht mehr Geld ausgeben, als da ist. Aber allmählich sieht das Haus nicht mehr aus wie auf den Bildern auf unserer Website, und das schreckt die Gäste ab.“
Mitch hielt das im Prinzip für eine gute Idee. Wäre nicht ein Haken bei der Sache. Ein ganz gewaltiger Haken. „Was ist mit Rosie?“
Rose Davis sprach kein Wort mit Andy Miller. Kein einziges, und das ging jetzt schon an die dreißig Jahre so. Den Grund dafür kannte niemand, und es wagte auch niemand, danach zu fragen. Mitch konnte sich nicht vorstellen, dass Rose sehr erbaut davon wäre, wenn Andy von nun an jeden Tag in ihrer unmittelbaren Nähe herumwerkelte.
„Rose arbeitet für uns“, meinte Josh kategorisch.
Mitch lachte auf. „Das redest du dir ein, Josh.“
„Ach, leg dich gehackt. Fahr einfach zu Andy.“
„Meinetwegen. Ich sehe dich schon, wie du auf einem Bein hüpfend die Flucht vor Rose ergreifst.“
6. KAPITEL
Rose sah die Sachen in der Spüle stehen, als sie in die Küche kam, und schüttelte den Kopf. Das konnte nur das Frühstücksgeschirr von Mitch sein, denn Josh hatte sie schon seit geraumer Zeit beigebracht, seine Sachen in den verdammten Geschirrspüler zu stellen, anstatt sich das Zeug hinterherräumen zu lassen.
Andererseits könnte es ein gutes Zeichen sein, dass Mitch nun doch zu Hause frühstückte. Vielleicht bedeutete es, dass er sich Paige Sullivan aus dem Kopf geschlagen hatte. Gar nicht gut war allerdings, dass sie jetzt die angetrockneten Cornflakes aus der Schüssel kratzen durfte. Sie drehte den Warmwasserhahn auf, um die Essensreste einzuweichen, und spähte durch das Küchenfenster nach dem Schuldigen.
Auf einen Schuldigen fiel ihr Blick in der Tat. Aber es war nicht Mitch. Einen Werkzeuggürtel um die Hüften geschlungen und eine abgegriffene Red-Sox-Kappe auf dem Kopf, stand Andy Miller im Hof. Ein lang vertrauter Zorn stieg augenblicklich in ihr auf. Andy Miller war im Northern Star unerwünscht, und das wusste er ganz genau.
Rose ließ die Schüssel in die Spüle fallen, drehte den Wasserhahn zu und trocknete sich die Hände ab. Seit sechsundzwanzig Jahren hatte sie mit diesem Mann kein Wort mehr gewechselt. Aber jetzt war sie bereit, eine Ausnahme zu machen, um ihm gehörig die Meinung zu sagen. Und danach war sie entschlossen, ihn vom Hof zu jagen. Wenn es sein musste, auch mit der Mistgabel.
Sie hatte die Tür noch nicht ganz erreicht, als diese von draußen geöffnet wurde und Mitch lächelnd in die Küche trat. Allerdings merkte der sehr schnell, dass mit Rose etwas nicht stimmte. Schuldbewusst ließ er den Blick zur Spüle wandern. „Ich hätte das noch abgewaschen“, entschuldigte er sich.
„Ach, zum Teufel mit deinem blöden Abwasch. Sag mir lieber, was dieser Mann auf unserem Hof zu suchen hat.“ Sie hätte fast auf meinem Hof gesagt, konnte sich aber gerade noch zurückhalten. Die Northern Star Lodge gehörte den Kindern. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass sie ihnen seit Ewigkeiten den Haushalt führte.
„Andy braucht Arbeit, und wir können jede Unterstützung gut gebrauchen.“
„Es gibt jede Menge Leute in der Stadt, die Arbeit suchen. Du weißt, wie ich zu ihm stehe.“
„Du kannst ihn nicht leiden. Nur weiß keiner, warum das so ist. Aber vergiss bitte nicht, dass Andy der Vater meines besten Freundes ist und selbst der beste Freund meines Vaters war. Sie waren wie Brüder.“
„Mein Freund ist er jedenfalls nicht“, erklärte sie nachdrücklich.
„Ich bezahle ihn ja auch nicht dafür, dass er mit dir Scrabble spielt. Er soll hier arbeiten.“
„Ich will ihn aber nicht hierhaben.“
Mitchs Züge wurden hart. Der kleine Junge, den sie liebevoll großgezogen hatte, war hinter der kalten Fassade eines Geschäftsmanns verschwunden, der mit dem Selbstbewusstsein eines Mannes auftrat, der sein Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut hatte. „Willst du die Vordertreppe reparieren und die Veranda streichen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Die Treppe kann Ryan bauen. Und zum Anstreichen findest du an jeder Ecke einen Schüler, der dir das macht.“
„Ryan reißt sich den Arsch auf, damit er hierherkommen kann. Andy wird hier arbeiten. Finde dich damit
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