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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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ab, Rose.“ Mitch wandte sich zum Gehen. Dann blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. „Du bist eine der liebenswürdigsten und großzügigsten Frauen, die ich kenne. Warum verabscheust du Andy bloß so?“
    „Ich habe meine Gründe“, entgegnete sie schnippisch. Dann wandte sie sich ihrerseits zum Gehen, verschwand aus der Küche, ging die Treppe hoch, durch den Flur und auf ihr Zimmer. Dann knallte sie die Tür hinter sich zu wie ein aufgebrachter Teenager.
    Nichts zu machen. Mitch hatte trotzdem nicht die Absicht, Andy Miller zu feuern, bevor sie ihm nicht triftige Gründe dafür lieferte. Nur weigerte sie sich standhaft, irgendjemandem zu verraten, was sie gegen Andy hatte. Vielleicht hatten Josh und er den Ernst der Lage doch unterschätzt. Jetzt jedenfalls mussten sie mit den Konsequenzen leben.

    Mitch knallte die Tür zur Vorratskammer zu und gab ihr noch einen Tritt, als sie nicht zugehen wollte. Am Dienstag hatte Andy Miller angefangen, in der Lodge zu arbeiten. Jetzt war Donnerstag, die Kaffeefilter waren alle, und Mitch wusste nicht, wo Rose den Nachschub verstaut hatte.
    Josh wusste es ebenso wenig. Er meinte nur, bisher hätte Rose immer den Kaffee gekocht. Mitch könnte sie danach fragen, aber diese Genugtuung wollte er ihr nicht geben. Rose war in Streik getreten – oder wie immer man es nennen sollte, wenn sie den lieben langen Tag in ihrem Zimmer thronte, strickte und dabei die ganze Zeit den Fernseher laufen hatte. Und inzwischen war es so weit gekommen, dass man sich nicht einmal einen Kaffee machen konnte, obwohl einem das Haus gehörte und man die Gehaltsschecks unterschrieb.
    Leise vor sich hin fluchend griff sich Mitch die Wagenschlüssel vom Bord.
    Er war noch nicht ganz an der Hintertür, als er hinter sich Roses Stimme hörte. „Gehst du weg?“
    Sie hatte sich also doch einmal aus ihrem Zimmer herausbewegt. „Ich fahre in die Stadt“, antwortete er.
    Rose hielt einen Stapel DVDs in der Hand. „Sehr schön. Dann kannst du die für mich in der Bücherei zurückgeben. Diese Filme habe ich schon durch, und Hailey hat mir am Telefon gesagt, dass sie noch ein paar andere in ihrer Spendenkiste gefunden hat, die mich interessieren könnten. Sie hat sie schon an der Ausgabe für mich bereitgelegt.“
    Sie legte den Stapel auf den Tisch und war schon wieder verschwunden, ohne Mitch die Gelegenheit zu geben, zu bemerken, dass es schon reichlich kurios war, dass sie ihn um so einen Gefallen bat, wenn man das überhaupt als Bitte bezeichnen konnte, während er ihrer Sturheit wegen außerstande war, sich einen Kaffee zu kochen.
    Mitch fügte seinen Flüchen noch eine Anzahl von Kraftausdrücken hinzu, nahm die DVDs und ging hinaus. Draußen stand Josh mit Andy zusammen. Sie waren in eine Liste von Dingen vertieft, die noch gebraucht wurden. Mitch hoffte, unbemerkt zu bleiben. Ihm war absolut nicht daran gelegen, Gesellschaft zu bekommen.
    Sein erster Weg führte ihn in die Bücherei, damit er das hinter sich hatte. Hailey saß wie immer an der Ausgabe und zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als sie ihn sah.
    „Dich sieht man ja selten“, begrüßte sie ihn.
    „Stimmt, so oft komm ich nicht her“, erwiderte er.
    Mit zunehmendem Alter wurde Mitch immer empfindlicher, wenn er auf die Vergangenheit angesprochen wurde, selbst bei so einer harmlosen Bemerkung, wie Hailey sie gemacht hatte. Er hatte die Nase voll von all diesen augenzwinkernden Anspielungen, die ihn in Whitford verfolgten. Natürlich war es in dieser Stadt gewesen, wo er sich die Hörner abgestoßen und sich in jungen Jahren ausgetobt hatte – nebenbei auch bei Hailey. Nur ihr trug man das offenbar nicht nach. Man akzeptierte sie als Bibliothekarin der städtischen Bücherei, und niemandem fiel es ein, sie ständig an alte Zeiten zu erinnern. Einer der großen Vorteile eines Jobs, bei dem man immer auf Achse war, war der Umstand, dass man nirgends lange genug blieb, um eine Vergangenheit zu haben, ganz gleich, wie intensiv man sich auslebte. Hier haftete die Vergangenheit wie Pech an ihm.
    „Rose meinte, hier lägen ein paar DVDs für sie?“
    Hailey holte einen kleinen Stapel aus einer Schublade und scannte sie anschließend in ihren Computer ein.
    „Ich habe allerdings keinen Bibliotheksausweis dabei“, gestand er.

    „Macht nichts. Ich habe ihren Namen hier im System. Es ist vieles einfacher geworden, seitdem wir die neuen Computer haben, auch wenn sie anfangs etwas gewöhnungsbedürftig waren.“
    Mitch nickte und

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