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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Lügen waren. Aber das Thema wollte sie jetzt nicht anschneiden. In diesem Moment war ihr nur danach, zu genießen, und sie war zufrieden damit, den Kopf bei Mitch auf die Brust legen zu können und seinem Herzschlag zu lauschen.
    Es war noch nicht einmal halb zehn, als Mitch vorsichtig aus dem Bett kletterte. Normalerweise wäre er so früh nicht aufgebrochen, aber er wusste, dass Paige mit dem ersten Hahnenschrei aufstehen musste und anschließend den ganzen Tag auf den Beinen war. Sie brauchte ihren Schlaf. Obwohl er sich große Mühe gab, aufzustehen, ohne sie zu wecken, gelang es ihm nicht.
    Paige schlug die Augen auf und schenkte ihm ein süßes verschlafenes Lächeln, das ihn beinahe dazu gebracht hätte, sich wieder zu ihr zu legen. Was ein Fehler wäre, wie er aus Erfahrung wusste. Über Nacht zu bleiben und neben einer Frau aufzuwachen könnte dazu führen, die Perspektive von purem Spaß zu „Daran-könnte-ich-mich-gewöhnen“ zu verschieben.
    „Willst du schon los?“
    „Wenn ich jetzt gehe, können wir immer noch bei der Geschichte mit dem verstopften Abfluss und dem Essen danach bleiben. Dann ist das eben mit dem Essen etwas später geworden. Wenn meine Harley aber morgen früh noch vor der Tür steht, kommen wir damit nicht mehr durch.“
    „Glaubst du im Ernst, wir können das geheim halten?“ Sie lebte inzwischen lange genug in Whitford, um zu wissen, dass ihr Abenteuer schon seit dem Moment kein Geheimnis mehr war, als er sein Motorrad auf dem Parkplatz abgestellt hatte, ohne in den Diner zu gehen.

    „Nein, eigentlich nicht. Aber immerhin gibt es dir die Möglichkeit, alles rundweg abzustreiten, wenn du willst.“
    „Kommst du morgen zum Frühstück vorbei?“
    Die Frage irritierte Mitch ein wenig. Auch wenn er nicht argwöhnte, dass Paige es so meinte, als wollte sie sich seiner versichern, um ihn festzuhalten, ging ihm das fast schon zu weit. „Ich weiß noch nicht“, antwortete er. „Hängt davon ab, was in der Lodge los ist.“
    „Okay“, sagte sie, kroch unter die leichte Sommerdecke und schloss wieder die Augen, während er seine Sachen zusammensuchte und sich anzog. Er dachte, sie wäre wieder eingeschlafen, als sie, gerade als er den Reißverschluss seiner Jeans hochzog, den Kopf hob und ihn ansah. Offenbar war sie nur so diskret gewesen, ihm nicht beim Anziehen zuzuschauen.
    Er zog das T-Shirt über und schlüpfte in seine Sneakers. Dann beugte er sich über Paige und küsste sie – innig genug, um ihr zu zeigen, dass er sie wiedersehen wollte, aber nicht so innig, dass er in Versuchung geriet, zu ihr ins Bett zurückzukehren. „Ich schließe ab, wenn ich gehe“, verabschiedete er sich.
    „Bis demnächst irgendwann“, sagte sie schläfrig. Prinzipiell war dieser Abschiedsgruß ja ganz in seinem Sinne. Er klang weiß Gott nicht nach Klammern. Ein bisschen weniger unverbindlich hätte es aber schon sein dürfen.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Tür verschlossen war, ging er zu seiner Harley. Er schob sie erst ein Stück weit die Straße hinunter, bevor er den Motor anließ. Nicht weil er sich einbildete, er könne damit irgendwelche neugierigen Nachbarn täuschen, sondern weil er sich vorstellte, dass Paige wieder am Einschlafen war und er sie nicht stören wollte.
    In gemächlichem Tempo fuhr er nach Hause und genoss die kühle Nachtluft. Dennoch kam er für sein Empfinden viel zu früh in der Lodge an. Mitch machte sich nicht die Mühe, den Motor abzuschalten und die Maschine zur Garage ausrollen zu lassen. Sie wussten zu Hause ohnehin Bescheid, dass er erst jetzt zurückkam. Und sicher hatten sie inzwischen auch erfahren, wo er gewesen war. Ganz sicher war Josh noch wach, um ihm bei seiner Rückkehr die Hölle heißzumachen, sofern er in Mitchs Abwesenheit keinen Persönlichkeitswandel durchgemacht hatte. Mitch war zu alt dazu, den Ahornbaum hinaufzuklettern und sich über den Ast, der bis ans Haus heranreichte, ins Obergeschoss zu hangeln. Vielleicht war der Ast in der Zwischenzeit auch schon verrottet oder abgesägt worden. Ihm blieb also nichts weiter übrig, als den Weg durch eine der Türen zu nehmen. Da einiges dafür sprach, dass Josh im Wohnzimmer wartete, entschied Mitch sich für den Hintereingang, wo er eventuell durch die Küche zur Treppe entschlüpfen konnte, zumal sein Bruder mit sein Krücken nicht der Schnellste war.
    „Das muss ja eine mordsmäßige Verstopfung gewesen sein“, bemerkte Josh, als Mitch durch die Hintertür in die Küche

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