Manche moegen's Kowalski
hat nichts darüber gesagt.“
„Ich weiß nicht, wer alles darüber Bescheid weiß. Aber die letzten beiden Nächte hat Drew in der Polizeiwache geschlafen.“
„Das klingt nicht gut.“ Paige schüttelte den Kopf. „Ich hoffe immer noch, dass die beiden das wieder hinbekommen, aber im Augenblick sieht es nicht danach aus. Wenn man mal eine Weile nicht miteinander spricht, ist das eine Sache. Aber wenn man es nicht mal mehr aushält, unter demselben Dach zu schlafen, ist das ein schlechtes Zeichen.“
Sie mussten das Gespräch abbrechen, weil Leute hereinkamen. Paige griff sich ein paar Paperbacks aus dem Regal mit den Neuanschaffungen und zog sich an einen Tisch weiter hinten in der Bücherei zurück. Dort war ein Dreitausend-Teile-Puzzle ausgelegt, das zu ungefähr einem Drittel fertiggestellt war. Sie setzte sich dazu und beschäftigte sich eine Weile mit einer Ecke des Bildes, die die anderen vor ihr offenbar gemieden hatten.
Die Sorge um Drew und Mallory wäre ein plausibler Vorwand, Mitch anzurufen. Er war Drews bester Freund und konnte die Situation bestimmt besser beurteilen. Vielleicht hatte er sogar die eine oder andere Idee, wie den beiden zu helfen wäre. Dann könnte man sich verabreden und sich zu einem Kaffee zusammensetzen, um das zu besprechen.
Ärgerlich warf Paige das Puzzleteil weg, das sie in der Hand hatte. Sieh mal an – sie war dabei, nach Gründen zu suchen, um Mitch anzurufen und sich mit ihm zu treffen. Und das nach nur einer Nacht. Waren das nicht genau die Verhaltensmuster, denen sie abgeschworen hatte, als sie sich entschloss, sich in Whitford niederzulassen? Und jetzt reichten ein paar Stunden mit Mitch Kowalski, um all ihre Vorsätze über Bord zu werfen.
Sie wartete einen Moment ab, bis die Buchausgabe wieder frei war, und ging dann nach vorn, um die Bücher aufnehmen zu lassen, die sie ausleihen wollte.
„Das sind weniger als sonst“, stellte Hailey fest. „Hast du jetzt etwas Besseres in deiner Freizeit vor?“
Paige merkte, wie sie leicht errötete, räusperte sich und erwiderte betont gleichmütig: „Ich habe noch ein paar Sachen mit dem Trailer vor. Außerdem muss ich eine Menge Papierkram für den Diner erledigen. Aber es kann auch sein, dass ich das alles sausen lasse und in zwei Tagen wieder hier bin, um mir Nachschub zu holen.“
Hailey lachte und stöhnte dann leise auf, als das Telefon läutete. „Wenn du zufällig Mallory siehst, sag ihr bitte, sie soll mich anrufen, okay?“
Paige nickte und packte rasch die Bücher in die Tragetasche, damit sie aufbrechen konnte, bevor Hailey ihr Telefonat beendet hatte. Sie musste schleunigst nach Hause und wieder einen klaren Kopf bekommen. Zum Beispiel indem sie sich vor ihren Kühlschrank stellte und sich den bewussten Zettel mit ihrem Motto mehrmals laut vorlas. Wenn das nicht funktionierte, könnte sie auch ihre Mutter anrufen, um auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen.
Wenn Mitch Kowalski etwas von ihr wollte, wusste er ja, wo sie zu finden war. Und wenn nicht, hatte sie jetzt genug Lesestoff, um sich die Zeit zu vertreiben.
Rose war versucht, das Klingeln ihres Handys einfach zu ignorieren. In ihrer reichlichen Freizeit, die ihr jetzt zur Verfügung stand, hatte sie einen Fernsehkanal entdeckt, der regelmäßig Wiederholungen von älteren Folgen von Criminal Minds brachte. In ihrer gegenwärtigen Verfassung war ihr die Gesellschaft fiktiver FBI-Profiler lieber als jede andere.
Dann fiel ihr ein, dass es nur wenige Menschen gab, die sie auf dem Handy anriefen anstatt auf dem Festnetz der Lodge, und sie entschloss sich doch, auf das Display zu schauen. Es war Liz. Sie schaltete den Fernseher stumm und nahm den Anruf entgegen.
„Ich habe gehört, du frönst jetzt dem Müßiggang?!“
Da Rose am helllichten Tage mit ihrem Strickzeug vor dem Fernseher in ihrem Zimmer saß, konnte sie das beim besten Willen nicht bestreiten. „Welcher deiner Brüder hat sich darüber beschwert?“, fragte sie.
„Sean hat Josh angerufen, um sich zu erkundigen, wie es ihm geht. Bei der Gelegenheit hat Josh ihm erzählt, dass Andy Miller jetzt in der Lodge arbeitet.“
„Und? Hat jemand erwartet, dass ich vor Freude darüber an die Decke springe?“
„Rose, sie brauchten jemanden, der zuverlässig arbeitet und trotzdem bezahlbar ist. Außerdem war Andy ein guter Freund von Dad.“
Und ebenso ein guter Freund von Earl. Aber was war für Rose dabei herausgekommen? „Ist mir ganz egal. Mein Freund ist er jedenfalls
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