Manche moegen's Kowalski
weitergeben.“
Eine halbe Stunde später war das Trailside Diner voller Gäste. Paige hatte so viel um die Ohren, dass sie Katie nur noch zuwinken konnte, als die aufbrach. Sie hätte ihrer Freundin gern noch mit auf den Weg gegeben, Stillschweigen über das, worüber sie gesprochen hatten, zu bewahren. Paige war nicht erpicht darauf, Bestandteil von Mitchs öffentlich gehandelter Eroberungsliste zu werden. So musste sie einfach ihr Vertrauen in Katie setzen, dass die nichts weitererzählte. Bestimmt behielt Katie es für sich. Möglich, dass sie Mallory etwas verriet. Und Mallory … Oh, verdammt. Die Chancen standen nicht schlecht, dass ganz Whitford Bescheid wusste, noch bevor dieser Tag sich dem Ende neigte.
So beschäftigt sie auch war, musste sie doch immer wieder an Mitch denken und fragte sich, ob er wohl zum Frühstück vorbeikommen würde. Die andere Frage war, ob sie ihn, wenn er hereinkam, ansehen konnte, ohne einen knallroten Kopf zu bekommen. Wenn ihre Gäste das sahen, hätten sie länger daran zu kauen als an ihrem Frühstück. Paige Sullivan in der Rolle eines verknallten Schulmädchens – das hatte es noch nicht gegeben. Das war Wasser auf die Mühlen des Stadttratsches.
Aber Mitch zeigte sich nicht. Auch wenn sie wusste, dass es vielleicht besser so war, war Paige ein wenig enttäuscht. Konnte es sein, dass sie nur so lange interessant für ihn gewesen war, solange sie ihm die kalte Schulter gezeigt hatte? Als sie dann Ja gesagt hatte, wie er es von Frauen nicht anders gewohnt war, hatte sie den Reiz für ihn verloren.
Und so wäre es ja auch das Beste, sprach sie sich im Stillen Mut zu, während sie ein Tablett mit Getränken zu einem der hinteren Tische brachte. Nein, sie würde sich nicht grämen und auch nicht jedes Mal zusammenschrecken, wenn die Tür aufging oder das Telefon klingelte, so wie ihre Mutter es getan hätte. Der Tag mit Mitch war schön gewesen, aber es war eben nur ein Spaß, den man sich zwischendurch mal gönnte, so wie man mal zum Bowling ging. Man amüsierte sich ein paar Stunden – und das war’s. Sie beide hatten das ja schon untereinander geklärt: Er würde nicht anrufen und keine SMS schicken und sie ebenso wenig.
Als sie mit ihrer Schicht fertig war, griff sich Paige die Leinentasche mit den Büchern und machte sich zur Bücherei auf, was sie schon vorgehabt hatte, bevor Mitch gekommen war und ihren Abfluss repariert und ihre Welt in Unordnung gebracht hatte. Im Grunde hatte sich nichts in ihrem Leben geändert. Dieser Tag war wie jeder andere, und sie durfte auch nichts anderes erwarten.
Als sie in die Bücherei kam und Hailey erblickte, konnte sie deren Gesicht ansehen, dass ihre Sorge, dass sich Mitchs Besuch bei ihr bereits herumgesprochen hatte, nicht unbegründet war. So etwas konnte in einer Stadt wie Whitford kein Geheimnis bleiben.
„Hi, Hailey. Wie läuft’s bei dir?“, begrüßte Paige sie.
„Gut. Sehr gut sogar – jetzt, da ich weiß, dass die Bürger von Whitford vor deinen künftigen Amokläufen sicher sind.“
Was hatte es da noch für einen Sinn zu leugnen?! Besonders wenn Hailey in der Zwischenzeit mit Katie geredet hatte. „Ja, ihr habt in nächster Zeit nichts von mir zu befürchten.“
Hailey gab einen verträumten kleinen Seufzer von sich, während sie die zurückgegebenen Bücher auf ihrem Tisch durchsah. Paige dachte, dass es merkwürdig war, dass sie beide so ein Gespräch führten. Eigentlich müsste zwischen ihnen ein gewisses Unbehagen herrschen. Immerhin hatten sie mit demselben Mann geschlafen, auch wenn das bei der einen schon viele Jahre her war.
„Wirst du ihn wiedersehen?“, fragte Hailey. Sie verzog das Gesicht, als Paige sagte, sie wisse es nicht. „Typisch Mitch. Der lässt sich nicht mal auf eine Tasse Kaffee festnageln. Das hat er dir wohl auch so gesagt, stimmt’s?“
„Ja. Er hat mir versichert, dass er weder anrufen noch schreiben wird, wenn er erst mal weg ist. Aber das kommt mir sehr entgegen.“
„Habt ihr seitdem miteinander gesprochen?“
„Nein. Ich sitze aber auch nicht neben dem Telefon und warte, dass es klingelt.“
„Umso besser für dich.“ Hailey sah sich um, wie um sich zu vergewissern, dass niemand um sie herum in den Gängen zwischen den Regalen sie belauschte. Es wäre nicht schlecht gewesen, wenn sie das schon getan hätte, bevor sie dieses Thema angesprochen hatte. „Hast du schon das von Drew und Mallory gehört?“
„Nein. Ich habe Katie heute Morgen gesehen, aber sie
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