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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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werde ich mich wohl benehmen müssen.“
    Mehr oder weniger gelang ihm das auch. Sie verputzten ihr Essen fast in derselben Geschwindigkeit, in der es zubereitet worden war, und unternahmen dann Hand in Hand einen Spaziergang am Seeufer und schauten den Leuten im Park zu. Ein Vater brachte seinem Sohn den Umgang mit einem funkgesteuerten Modellmotorboot bei. Eine Familie spielte Frisbee, und Mitch und Paige lachten darüber, weil alle Teilnehmer im Grunde weniger mit der Scheibe als mit ihrem Hund beschäftigt waren, der sich immer wieder geschickt ins Spiel einschaltete. Hinter dem dicken Stamm einer Eiche küsste sich ein Liebespaar, was Paige ein Lächeln entlockte.
    Wie es sich für ein Date gehörte, war alles nahezu perfekt. Alles lief ruhig und harmonisch ab. Immer lag ein Knistern in der Luft, eine gespannte Erwartung, wenn Mitch ihr das Haar von der bloßen Schulter strich oder den Arm um sie legte.

    Als die Sonne unterging, führte er sie zu einer Bank neben dem Pavillon, in dem sie gegessen hatten, und bedeutete ihr, sich neben ihn zu setzen. „Warte noch ein bisschen. Ich verspreche dir, dass ich dich so rechtzeitig zu Bett bringe, dass du morgen früh den Wecker heil lässt, wenn er klingelt.“
    Sie hatte den Kopf an seine Schulter gelehnt, und er hielt sie im Arm, als die ersten Raketen eines Feuerwerks auf der anderen Seite des Sees in den fast vollständig dunklen Himmel stiegen. Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Hast du das gewusst?“
    „Natürlich.“ Er schmunzelte. „Ich wusste bloß nicht genau, ob man das von hier aus gut sehen kann. Die Stadt da drüben veranstaltet jeden Abend so ein kleines Festival – als Touristenattraktion, vermute ich.“
    Wieder stieg eine Rakete auf und dann noch eine. Paige freute sich wie ein Kind darüber. Sie liebte Feuerwerke. Sie hatte sie schon immer geliebt, nur war dieses das erste Mal, dass sie es an der Seite eines so wunderbaren Mannes, der sie im Arm hielt, erleben durfte. Und es war das erste Mal, dass sie das große Finale des Feuerwerks verpasste, weil ein Kuss ihr den Atem nahm und sie alles andere vergessen ließ.
    Mitch hatte eine Vereinbarung mit Paige getroffen, die er nun bitter bereute. Aber er konnte sie unmöglich rückgängig machen. Sie war mit ihrer Arbeit im Rückstand, und er hatte ohnehin immer etwas zu erledigen. So hatten sie sich, als ihre Schicht zu Ende war, an den großen hinteren Tisch im Diner zurückgezogen. Zwei Stunden noch, dann würde Mitch mit Paige machen können, was er wollte.
    Womit Mitch vor allem nicht gerechnet hatte, als er sich auf diesen Kompromiss einließ, war das, was Paige mit ihrem Bleistift veranstaltete. Gedankenverloren nahm sie ihn, wenn sie über ihren Papieren brütete, in den Mund und nuckelte daran. Manchmal schob sie ihn auch leicht hin und her, bevor sie wieder etwas notierte. Und anscheinend gab es eine Menge, worüber sie nachzudenken hatte. Wie sollte er sich dabei auf die Berichte konzentrieren, die ihn von Scott und seinen Leuten erreichten?
    Unter dem Tisch suchte er mit dem Fuß Kontakt zu ihr. Paige blickte von ihrer Arbeit auf und durchschaute ihn sofort. „Also wirklich, Mitch. Wir sitzen hier kaum zwanzig Minuten.“
    Zu dumm. In der vorletzten Nacht hatte er das Vergnügen gehabt, Paige das rote Kleid ausziehen zu dürfen. Tags darauf jedoch hatte sein Handy bis in den Abend hinein gar nicht aufgehört zu klingeln. Erst war es Ryan, der sich nach den Fortschritten in der Lodge erkundigte, dann Scott, sein Stellvertreter vor Ort, der Fragen zu ihrem laufenden Abrissjob hatte, und zwischendurch hatte auch noch ein Inspektor des Bauamts in Chicago den Wunsch gehabt, länger mit ihm zu sprechen. Als er endlich alle Anrufe abgearbeitet hatte, war es längst zu spät geworden, um Paige noch zu besuchen, weil er sie sonst um ihren dringend benötigten Schlaf gebracht hätte.
    Nun saß er mit seinen aufgestauten Bedürfnissen da und hatte überhaupt keine Lust, sich mit seiner Arbeit zu befassen, während sie weiter an diesem verfluchten Bleistift lutschte, mit dem sie hin und wieder auch mal etwas aufschrieb.
    Als Ava mit der Kaffeekanne vorbeikam, um ihre Becher neu zu füllen, blickte Paige auf. „Könntest du so nett sein, Gavin kurz zu mir zu bitten, wenn er einen Augenblick Zeit hat?“
    „Aber sicher.“
    Der Junge ließ nicht lange auf sich warten und stand vor ihr, noch bevor sie damit fertig war, ihren Kaffee umzurühren. Mitch starrte in seinen Becher. Wenn er Gavin ansah,

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