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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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natürlich nicht sagen, also muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
    »Ich kann das, weil …« Meine kleinen, grauen Zellen rotieren. »… ich in der Schule die Eliza Doolittle gespielt habe, mit englischem Akzent.«
    »Du hast die Eliza Doolittle gespielt?« Lissy fixiert mich argwöhnisch. »Und wann soll das bitte schön gewesen sein?«
    Ups. Das ist einer der Nachteile, wenn man zusammen die Schulbank gedrückt hat.
    »Das war … ähm … damals im Ferienlager, an dem du nicht teilgenommen hast, weil du krank warst«, reime ich mir schnell zusammen. Lissy hatte in den Ferien einmal Mumps, daran kann ich mich noch erinnern, aber ich habe keine Ahnung, in welcher Klasse das war, daher rede ich schnell weiter, bevor sie nachfragen kann: »Aber das ist jetzt gar nicht wichtig, Hauptsache ist, dass ich mit englischem Akzent reden kann. Außerdem haben Adele und ich ähnliche Stimmen, falls euch das noch nicht aufgefallen ist.«
    Adele beobachtet mich aufmerksam, weil ich wieder ihren Namen genannt habe.
    »Das ist mir noch gar nicht aufgefallen«, meint Emma.
    »Ist aber so«, behaupte ich. Ich wende mich an Adele: »Adele, can you say: Ich liebe deutsche Bratwürste? «
    Adele grinst.
    »Sure. Ick liebe doitschi Braatwurste « , bringt sie dann konzentriert hervor.
    »Thank you«, nicke ich. »So, und jetzt ich: Ick liebe doitschi Braatwurste « , ahme ich ihren Akzent nach.
    »Hey, that sounds like me«, ruft Adele aus.
    »Hm.« Lissy und Emma beäugen mich wie ein Äffchen, das gerade ein Kunststück vollführt hat.
    »Was meinst du?«, sagt Emma dann zu Lissy.
    »Zugegeben, es klingt schon ähnlich«, meint die. »Ich wusste gar nicht, dass Molly das kann.« Und dabei scheinen ein paar Gedanken durch ihren Kopf zu wandern, die im ungünstigsten Fall etwas mit ihrem Gewinn eines Hairstylingsets vor drei Monaten zu tun haben …
    »Aber es könnte funktionieren, das müsst ihr zugeben«, setze ich schnell nach, bevor sie weiter darüber nachdenken kann. »Vor allem müsst ihr bedenken, dass Clarissa mich nur über Lautsprecher hören wird, Adele hingegen im Original, sodass ihr der kleine Unterschied gar nicht auffallen kann.«
    »Das stimmt. Also mir würde es wahrscheinlich nicht auffallen«, gibt Emma mir schließlich ihren Segen. Dann schnappt sie sich die Speisekarte. »Wir wär’s mit Nachtisch? Die Pizookies müsst ihr unbedingt probieren, ich sage euch, für die könnte ich morden.« Während sie das sagt, winkt sie energisch nach dem Kellner.
    Mittlerweile habe ich den Verdacht, dass Emma auch für simple Hamburger morden könnte, aber freundlicherweise erkundige ich mich: »Was sind Pizookies?«
    »Das sind frisch gebackene Kuchen mit verschiedenen Eissorten und Soßen darüber«, klärt sie mich auf. »Willst du einen?«
    »Nein, danke«, winke ich ab, weil mir der bevorstehende Anruf schon schwer genug im Magen liegt. »Ich denke, ich werde in der Zwischenzeit ein paar Telefonate erledigen.« Ich mache Anstalten, mich zu erheben.
    »Ich komme mit.« Lissy springt auf. »Wohin gehen wir?«
    »Ich weiß auch nicht genau … irgendwohin, wo es ruhig ist, damit Clarissa nicht durch die Hintergrundgeräusche misstrauisch wird.«
    »Ruhig, in einem Einkaufscenter?« Wir überlegen gemeinsam. »Da fällt mir nur das Klo ein«, sagt Lissy schließlich.
    »Warum nicht, dann eben das Klo«, nicke ich.
    Als wir den Tisch verlassen haben, sieht Lissy mich von der Seite an. »Dir ist schon klar, wieso ich mitkommen wollte?«, fragt sie mich.
    Ich erwidere kurz ihren Blick und schaue dann wieder stur geradeaus. Verdammter Mist. Sie hat meine Stimme wiedererkannt. Sie weiß jetzt, dass ich hinter den ganzen Gewinnen stecke. Okay, dann sollte ich mir schnell etwas einfallen lassen. Ich könnte zum Beispiel sagen, dass das bloß eine Art Leistungsprämien waren, die ich ihr steuerschonend …
    »Ich wollte dich fragen, ob es Neuigkeiten von Philip gibt«, fährt sie fort, als ich nicht gleich antworte.
    Ach, darum geht es. Ich atme insgeheim auf. Genau, in meinem Leben gibt es ja noch diese andere Baustelle – und bei all der Hektik habe ich die glatt vergessen. Joe wollte mir doch laufend die Ergebnisse simsen, und Fotos hat er mir auch versprochen.
    »Gute Frage«, murmle ich. Während ich nach meinem Handy krame, werde ich nachdenklich. »Ist das nicht merkwürdig, Lissy? Ich habe in den letzten Stunden gar nicht mehr daran gedacht, dabei sollte mir Philip doch viel wichtiger sein als dieses dämliche

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