Manchmal ist das Leben echt zum Kotzen - Wie ich meine Essstörung besiegte
kleines schwarzes Fellknäuel, 16 Wochen alt. Jetzt hab ich endlich was zu tun, wenn ich den ganzen Tag hier zu Hause bin.
17.04. 2002
Der Vermieter ist sauer, er will keine Hunde in seinem Haus. Aber das ist mir nur Recht, ich will eh nicht hierbleiben, zum Einen wohnt Michaels Ex nur ein paar Häuser weiter, zum Anderen ist die Wohnung viel zu klein für eine Familie. Jetzt bin ich noch in der Lage umzuziehen, wenn mein Bauch so weiter wächst, dann kann ich keine Kisten mehr schleppen.
Da wird noch so einiges auf uns zukommen.
Mein Bruder heiratet!!! Und ich kann nicht mehr fliegen, weil ich zu dem Zeitpunkt fast im siebten Monat bin und mir mein Arzt das verboten hat! Ach, ich hab ihn so lieb und vermisse ihn. Aber es ist schön zu sehen, dass wir beide jetzt endlich unser Glück gefunden haben!
20.04.2002
Ja, so schnell kann es gehen. Michael hat ein Jobangebot von einem anderen Radiosender, auch in einer anderen Stadt, aber das ist gut so. Weg von meiner Heimat, weg von seiner Heimat, wir fangen gemeinsam ein neues Leben an, nur wir mit unserer kleinen Familie. Irgendwie schon eigenartig, wie ich es schaffe, dass alles so genau nach meinen Wünschen läuft. Wenn ich schon mal weiß, was ich mir wünsche!!!
Morgen fahren wir zu dem neuen Sender und wir gehen auf Häusersuche.
25.04.2002
Wir haben ein Häuschen gefunden. Der Sender hat es on air gebracht, dass sie für einen Mitarbeiter eine Wohnung suchen und es kamen ein paar Angebote. Um es kurz zu machen, wir haben 20 Kilometer weg von der Arbeit mitten auf dem Land unser neues Zuhause. Das Haus ist nicht sehr neu oder gut in Schuss, aber wir haben ein ganzes Haus nur für uns!!! Niemand, der sich beschwert, weil der Kinderwagen im Weg steht oder der Hund dreckige Pfotenabdrücke hinterlässt, keiner der sich über schon bald kommendes Babygeschrei aufregt, zwei Etagen und eine Menge Platz nur für uns. Und einen Hof mit Garten gibt’s auch noch dazu!!! Dort kann mein Baby aufwachsen und ich komme endlich raus aus der Stadt, mit all dem Stress, den Verpflichtungen, der Hektik. Wir haben auf dem Weg zu dem Haus nicht einmal an einer Ampel halten müssen, es gibt keine Parkplatzprobleme, keine lauten Autos, nur Ruhe und Landluft! Ein kompletter Neuanfang!
Vor zwei Wochen habe ich alle Telefonnummern auf meinem Handy gelöscht, die von irgendwelchen Männern stammen. Beim Umzug werde ich dann alles, was mich irgendwie an meine Vergangenheit erinnert, entsorgen. So eine Chance bekommt man nur ganz selten und dass ich einen Mann gefunden habe, der da nicht nur mitmacht, sondern komischer Weise oder sagen wir lieber wunderbarer Weise, sich immer wieder freut, dass ich mit meiner Art ihn vorantreibe in neuen Dingen, die er sich alleine auch nie getraut hätte, er aber, wenn ich ihn mitziehe, einfach nur glücklich ist.
Ich glaube nämlich, dass es auch für ihn das Beste ist, was ihm passieren kann, wenn er nach den letzten Jahren, nach dem Scheitern im Job und seiner Ehe, jetzt da mal einen Tapetenwechsel bekommt. Sonst bleibt er ewig in den Fängen seiner Ex und seiner Eltern. Sich eine Wohnung zu suchen, direkt neben der Ex, das kann nicht gut gehen. Ja, er hat es für seine Tochter getan, aber irgendwie wirkt das alles nach völliger Selbstaufgabe. Er hat halt getan, was er glaubte, tun zu müssen, weil es das Beste für alle anderen ist. Woher kenn ich das nur?
Und jetzt haben wir beiden Wracks uns gefunden und geben uns gegenseitig halt. Er zieht offiziell um, weil ich mir das wünsche und ist überglücklich, jetzt neu anfangen zu können in einer völlig anderen Umgebung. Und so kommt er wieder zu sich, zu dem, was er möchte. Seine Tochter kommt jedes zweite Wochenende zu uns, ist halt ein bisschen Fahrerei, aber egal, dafür haben wir ansonsten jetzt ein bisschen Abstand, den wir beide brauchen. Und seine Ex muss jetzt auch lernen, dass sie nicht mehr der Mittelpunkt seines Lebens ist und er jetzt nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzt. Ja, ich bin eifersüchtig!
Wir werden am 01.06. einziehen!!! Ich bin so aufgeregt! Ich liebe es, wenn es etwas zu tun gibt. Mum will mir helfen bei der Grundreinigung des Hauses und vorher müssen wir noch ein bisschen streichen und Möbel kaufen. Zum Glück hat meine Oma mir in all den Jahren einen ordentlichen Batzen an Geld zusammengespart, den ich genau dafür jetzt super gebrauchen kann.
Möbel aussuchen, Kinderzimmer planen, neues Haus, neue Arbeit... und meinem Baby
Weitere Kostenlose Bücher