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Mandels Buero

Mandels Buero

Titel: Mandels Buero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berni Mayer
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Mandel.
    »Er hat ein paar Minuten Zeit für Sie«, strahlte die Assistentin – so sagt man ja heute statt Sekretärin – den Mandel an, als ob er gerade im Lotto gewonnen hätte. Schwer zu sagen, ob sie ihn wiedererkannte.
    »Das ist ja eine Überraschung«, sagte der Edelstein zum Mandel, als der in sein Büro hineinspazierte, als wäre nichts. Er war am Kopf noch rasierter als beim letzten Mal, aber vollstes Verständnis, denn der Mann war fast kahl, und die Manfred-Krug-Frisur galt momentan nicht als modern. Im Hintergrund lief immer noch das Klavierkonzert. Ich hätte jetzt Geld auf einen Walzer von Chopin gewettet, so was hören solche Leute wie der Edelstein bei der Arbeit. Zur Entspannung, sagen sie dann. Aber die Klassik ist nicht das Fachgebiet vom Mandel.
    »Was kann ich dir antun, Max?«, fragte der Edelstein.
    »Ach, nur eine Kleinigkeit«, sagte der Mandel.
    »Die Roni hat mir schon erzählt, dass ihr die Aufnahmen vom Tilmann sucht.«
    Ja, ja, dachte der Mandel, und gestern Nacht hast du’s dann gleich brühwarm dem Urbaniak gepetzt.
    »Genau. Und ich hatte mich gefragt, ob du als Anwalt vom Leo nicht eine Idee hast oder weißt, ob er überhaupt schon etwas für das Soloalbum aufgenommen hat.«
    »Ich hab nicht viel für den Leo gemacht in letzter Zeit, und mit seiner Musik habe ich sowieso nichts am Hut. Da haben sich alleine Karsten und Danny drum gekümmert. Aber wie du vielleicht weißt, liegt Danny im Krankenhaus wegen dieser Nierensache.«
    Der Mandel nickte.
    »Und angenommen, Leo hätte mir jetzt wirklich geheime Demos für sein Soloalbum anvertraut, dürfte ich dir auch nichts dazu sagen. Das Anwalt-Mandanten-Ding, weißt du doch.«
    Aha, dachte der Mandel. So geheim kann das doch alles nicht sein mit dem Soloalbum, wie immer alle tun, wenn der Edelstein das durch sein Büro posaunt, wo jederzeit die Assistentin durch die offene Tür mithören kann.
    »Schon klar«, sagte der Mandel. »Wer ist denn der engste Vertraute vom Leo gewesen außer der Veronika?«
    »Hm. Danny. Oder der Schredder. Oder Karsten.«
    Der ganz sicher nicht, dachte der Mandel.
    »Tut mir leid, dass ich nicht weiterhelfen kann«, sagte der Edelstein. »Ich hoffe, du hast den Weg jetzt nicht umsonst gemacht.«
    »Iwo, ich bin eh grade auf dem Weg nach Hause, das ist kein großer Umweg. Aber eins noch, wo’s mir grade einfällt, Holger«, sagte der Mandel so beiläufig wie in einem Columbo .
    »Dir gegenüber hat der Leo nicht zufällig mal politische Songs erwähnt? Irgendeinen Skandal, den er mit der Platte aufdecken wollte?«
    »Nein. Überhaupt nicht«, entgegnete der Edelstein ein bisschen zu schnell, fand der Mandel.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Wir haben ein paar Hinweise auf dem Rechner vom Leo gefunden.
    »Ihr habt den Rechner?«
    »Aber ich halt dich und die Veroni eh auf dem Laufenden. Muss jetzt wirklich los«, sagte der Mandel und reichte dem Edelstein die Hand.
    Ich bin mir sicher, dass sich der Edelstein überhaupt nicht mehr genau ausgekannt hat, für wen der Mandel eigentlich arbeitet und was er wusste und was nicht. Andererseits wusste der Mandel vermutlich selbst nicht mehr so genau, für wen er warum arbeitete.
    Der Mandel verließ das Haus und ging über die Straße zu seinem Auto. Er fuhr ein paar Meter die Straße hinunter. Dann hielt er an und zündete sich in aller Gemütsruhe noch eine Zigarette an. Selig gelächelt hat er vermutlich, als der Edelstein-Anwalt in seinem schwarzen 7er- BMW aus der Tiefgarage gefahren kam. Der Mandel hatte sich das genau so vorgestellt. Denn wäre der silberne 7er- BMW mit dem Kennzeichen B- HE 85 unten in der Tiefgarage nicht der Wagen vom Edelstein gewesen, hätte er den Sender, den er per Magnethalterung unter der vorderen Stoßstange angebracht hatte, einfach wieder entfernt. Die Tiefgarage war durch eine kleine Stahltür an der Seite des Hauses begehbar, und dann hatte da der 7er- BMW geparkt und auf dem Platz daneben ein Schild mit der Aufschrift Besucher Edelstein und Partner . Schaute man sich dann noch das Kennzeichen von dem BMW an, brauchte man nicht mehr sonderlich viel Kombinationsgabe. Es war nur noch der kleine rhetorische Nadelstich mit dem Laptop nötig gewesen, um den Edelstein wie auf Kommando losfahren zu lassen und ihm bei einer Zigarette genüsslich hinterherzuschauen, während der Mini-Peilsender seine Arbeit verrichtete und seine Daten an das Handy vom Mandel übermittelte.
    Das Fahrschulauto vom Dieter hatte viel zu viele PS für meinen

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